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Das Duell Schneuwly gegen Schneuwly

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«Unglaublich, unser Losglück», hatte Beat Hirschi nach der Auslosung des Schweizer Cups frohlockt. Der Präsident des SC Düdingen hatte Mitte August wahrlich allen Grund zum Jubeln: Nachdem der Sensler 1.-Ligist im Vorjahr mit dem Super-League-Vertreter Servette einen spektakulären Cup-Gegner zugelost bekommen hatte, wurde er nun von der Göttin Fortuna mit dem FC Thun beschenkt. «Thun ist das Beste, was uns passieren konnte», so Hirschi.

Wiedersehen nach sieben Jahren

Mit den Berner Oberländern verbindet man in Düdingen beste Erinnerungen. 2005 waren sie bereits einmal zu Gast im Birchhölzli, ebenfalls im Rahmen des Schweizer Cups. Noch heute gerät Hirschi darob ins Schwärmen, spricht vom «absoluten Höhepunkt der Vereinsgeschichte». 5000 Zuschauer säumten damals den Spielfeldrand, um das Team von Urs Schönenberger, das einige Tage vorher in der Champions League gegen den FC Arsenal gespielt hatte, live mitzuerleben. Thun gewann mit Müh und Not 1:0.

Nach sieben Jahren kommt es heute an gleicher Stätte zum Wiedersehen. Die Vorfreude auf das Spiel ist in Düdingen riesig, auch wenn der heutige FC Thun mit dem Dreamteam von 2005 nicht mehr viel gemeinsam hat. Mit nur sieben Punkten aus den ersten sieben Meisterschaftsspielen ist das Team des temperamentvollen Bernard Challandes verhalten in die Saison gestartet. Erst nach einer «Minikrise» mit drei Niederlagen in Folge schaffte die Mannschaft Anfang September gegen Servette den Turnaround und darf sich nun als Tabellensechster in der Super League wieder nach vorne orientieren.

Es kann nur einen geben

Auch für Thun-Stürmer Marco Schneuwly war der 3:0-Sieg im letzten Spiel vor der Cuprunde eine Befreiung. Der Wünnewiler erzielte mit einem Kabinettstück sein erstes Meisterschaftstor seit dem 23. Mai.

Mit solchen Treffern möchte der Sensler auch heute glänzen und sein Berner Team ausgerechnet in seiner Heimat, im Fussballzentrum des Sensebezirks, in die nächste Runde schiessen. Die besondere Ausgangslage wird für Marco Schneuwly noch spezieller, weil er in Düdingen zum ersten Mal überhaupt in einem Pflichtspiel auf seinen Bruder Lukas trifft. «Ich freue mich auf das Duell. Ich bin aber froh, dass wir als Stürmer in zwei verschiedenen Platzhälften agieren und uns nicht 90 Minuten lang gegenseitig auf die Füsse stehen müssen.»

Auch Lukas Schneuwly wollte sich für das «Bruderduell» nicht extra zum Abwehrspieler umfunktionieren lassen. «Da würde ich definitiv alt aussehen», flachst der 28-Jährige. Dann wird er aber ernst und meint: «Thun ist haushoher Favorit, aber wir haben durchaus Chancen. Je länger wir das Unentschieden halten können, desto nervöser werden die Berner und desto mehr Risiken werden sie eingehen müssen.» Dass der SCD bei Kontern brandgefährlich ist, haben seine schnellen Stürmer schon oft bewiesen. Würde Schneuwly denn überhaupt jubeln, wenn ihm ein Treffer gegen seinen Bruder gelingen sollte? «Selbstverständlich», schmunzelt er.

3500 Zuschauer erwartet

Dass der SC Düdingen keine Angst vor grossen Namen hat, bewies er im Vorjahr. Da brachte das 1.-Liga-Team im Cup den Super-League-Vertreter Servette an den Rand einer Niederlage und musste sich erst in der Verlängerung mit 1:4 geschlagen geben. «Wir sind gewarnt», sagt denn auch Marco Schneuwly. «Die Düdinger haben eine starke Mannschaft. Mit einem frühen Treffer wollen wir ihre Hoffnungen früh knicken.»

Wie viele Zuschauer dem Duell Schneuwly gegen Schneuwly beiwohnen werden, kann SCD-Präsident Beat Hirschi nur schätzen. «Eine exakte Prognose ist schwer, wir rechnen aber mit 3000 bis 3500 Zuschauern.» Selbst wenn heute nur alle 200 Matchballsponsoren den Weg aufs Birchhölzli finden sollten, hätten die Sensler mehr Zuschauer als bei einem gewöhnlichen 1.-Liga-Spiel.

Ob 200 oder 3500 Zaungäste–die beiden Schneuwly-Brüder möchten «ihr» spezielles Spiel mit einer speziellen Aktion feiern. «Wir haben ein paar Ideen», verrät Lukas, sie müssten aber erst die Zustimmung der Vereine einholen. «Wir hoffen, dass es klappt. Thun hat diesbezüglich eine eher restriktive Handhabung.»

Die Rache des Geschmähten?

Auch Ermin Gigic dürfte für das heutige Cupspiel besonders motiviert sein. Der Düdinger Goalgetter hatte vergangenen Dezember nämlich für Probetrainings im Berner Oberland geweilt und dabei mit einem Treffer im Testspiel gegen Aarau überzeugt. «Trainer Challandes sagte mir damals, dass er mich gerne engagieren würde», so der «Erminator». «Ein konkretes Angebot wurde mir dann aber nie unterbreitet.» Auch wenn Gigic sagt, dass er mit dieser Geschichte abgeschlossen hat, würde er sich heute bei seinen Fast-Teamkollegen nur zu gerne in Erinnerung rufen. Am liebsten mit einem Tor–so wie im letzten Cup-Spiel gegen Servette, als Düdingen lange an der Sensation schnupperte.

 

 

«Man muss sich nur seine Oberschenkel anschauen, dann weiss man warum.»

Christian Schneuwly

über seinen Bruder Lukas

«Er ist zweifellos der Polysportivere von den beiden.»

Christian Schneuwly

über seinen Bruder Marco

«Ich bin froh, dass wir uns nicht 90 Minuten lang gegenseitig auf die Füsse stehen müssen.»

Marco Schneuwly

Stürmer FC Thun

«Da würde ich definitiv alt aussehen.»

Lukas Schneuwly

Spieler des SC Düdingen

Bruderduell: Wer ist der bessere Fussballer?

F ussball ist bei den Schneuwlys eine Familienangelegenheit. Bereits als Kinder haben Lukas (28), Marco (27) und Christian Schneuwly (24) im Garten ihres Elternhauses in Dietisberg die beiden Fussballtore traktiert. Während sich die Wege von Marco und Christian Schneuwly in den folgenden Jahren in der Super League immer wieder kreuzten – als Spieler des FC Thun und der Berner Young Boys traten sie sowohl miteinander als auch gegeneinander an – ging Lukas beim SC Düdingen auf Torjagd.

Heute stehen sich die beiden Ältesten erstmals überhaupt in einem Ernstkampf gegenüber – Marco als Stürmer des FC Thun, Lukas als Torjäger des SCD. Vor der Schweizer Cup-Partie (heute 17.30 Uhr, Birchhölzli) haben sich die FN mit YB-Spieler Christian unterhalten und wollten von ihm wissen, welcher seiner Brüder eigentlich der bessere Fussballer ist.

Der Talentiertere

Christian Schneuwly: «Fussballerisch s ind Lukas und Marco in etwa gleich talentiert . Um es wie Marco in die Super League zu schaffen, braucht es aber nicht nur Talent, sondern auch eine Portion Glück. Man muss zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein, um entdeckt zu werden. Marco ist aber zweifellos der Polysportivere von den beiden und behält zum Beispiel beim Badminton oder Golf meistens die Oberhand.»

Duell Marco – Lukas: 1:1.

Der Ehrgeizigere

«In Bezug auf den Fussball war und ist Marco der Ehrgeizigere. Er ist seinen Weg immer konsequent gegangen und liess sich auch von Rückschlägen nicht beirren. Lukas hätte durchaus auch das Potenzial gehabt, um als Fussballer Karriere zu machen. Er wollte aber die vielen Entbehrungen, die ein Leben als Profifussballer mit sich bringt, nicht auf sich nehmen. Seinen Ehrgeiz hat er stattdessen in die berufliche Ausbildung investiert. Unsere Eltern haben immer darauf bestanden, dass wir erst eine ‹normale› Ausbildung abschliessen, bevor wir auf die Karte Fussball setzen.»

Marco – Lukas: 2:1.

Der Kräftigere

«Marco ist berühmt-berüchtigt für seinen knallharten Schuss, aber Lukas hat den noch etwas härteren Hammer. Man muss sich nur seine Oberschenkel anschauen, dann weiss man warum.»

Marco – Lukas: 2:2.

Der Torgefährlichere

«Beide sind Vollblutstürmer und beide besitzen einen ausgeprägten Torinstinkt. Lukas hat in der 1. Liga für Düdingen schon viele unglaubliche Tore erzielt. Und auch Marco hat im letzten Super-League-Spiel seinen Torriecher einmal mehr bewiesen, als er gegen Servette aus der Drehung heraus mit der Hacke das 1:0 für Thun erzielt hat.»

Marco – Lukas: 3:3.

Der Kopfballstärkere

«Da hat Marco ganz klar die Nase vorn. Er ist etwas grösser als Lukas und hat dadurch schon rein körperlich einen Vorteil. Zudem besitzt er ein ausgesprochen gutes Timing, was ihn sehr kopfballstark macht.»

Marco – Lukas: 4:3.

Der Mannschaftsdienlichere

«Sowohl Marco als auch Lukas sind sehr mannschaftsdienliche Spieler. Marco geht bei Thun weite Wege, schafft immer wieder Räume für seine Mitspieler. Ebenso Lukas, der bei Düdingen gute Flanken schlägt und viele Tore vorbereitet. Ein guter Stürmer muss zu einem gewissen Grad auch immer etwas egoistisch sein. Manchmal sind Marco und Lukas vielleicht etwas zu wenig eigensinnig, spielen lieber noch einen Pass, als selber den Abschluss zu suchen. Das hat wohl etwas mit unserer Erziehung zu tun. Wir sind sehr sozial erzogen worden und es gehört zu unseren Werten, dass wir nicht nur auf uns schauen. Wir haben nicht das Bedürfnis, uns in den Vordergrund zu stellen.»

Marco – Lukas: 5:4.

Der Besonnenere

«Lukas bekommt definitiv mehr Karten wegen Reklamierens als Marco. Er nimmt auch mal eine Verwarnung in Kauf, um seine Mitspieler wach zu rütteln.»

Marco – Lukas: 6:4.

Der bessere Verlierer

«Lukas kann Niederlagen besser mit Humor nehmen. Marco kann im Falle einer Niederlage schon mal laut werden, was auf seinen seinem grossen sportlichen Ehrgeiz zurückzuführen ist. Wenn wir uns untereinander duellieren, zum Beispiel beim Golf, dann gibt es keine schlechten Verlierer. Wir mögen uns gegenseitig den Erfolg gönnen – und natürlich auch den Misserfolg (lacht).»

Marco – Lukas: 6:5.

Der Vorbildlichere

«Ich erinnere mich noch gut, wie mein älterer Bruder als 17-Jähriger zu Freiburg gewechselt hat. Lukas beim ‹grossen› FC Freiburg, in der 1. Liga, das war eine super Sache und hat mich sehr beeindruckt. Das wollte ich auch eines Tages schaffen, insofern war Lukas mein fussballerisches Vorbild. Bei Marco hat mich immer sein handwerkliches Geschick beeindruckt. In mechanischen Dingen macht ihm so schnell keiner etwas vor.»

Schlussstand im Brüderduell:

Marco – Lukas: 6:6.

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