Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Das Erfreuliche: Das Jahr ist vorbei»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Greg Mauldin ist klar der dienstälteste Ausländer bei Gottéron. Seit 2012 trägt der 34-jährige Amerikaner das Trikot der Freiburger, er gehört mittlerweile zu den Identifikationsfiguren des Clubs. In dieser Saison hat er in 19 Spielen sieben Tore erzielt und fünf Assists gegeben. Nicht sicher, dass diese Werte für einen ausländischen Stürmer – von dem grundsätzlich grosser Einfluss auf das Spiel erwartet wird – Ende Saison für eine Vertragsverlängerung reichen werden. Auch wenn Mauldin mit Minus-1 eine der besten Plus-Minus-Bilanzen im Team aufweist.

Greg Mauldin, Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz: 2017 wird für Gottéron besser als 2016, weil …

… weil ich nicht weiss, ob es überhaupt schlimmer werden kann. Nein, im Ernst: Weil wir bereits sehr fokussiert in das 2017 starten werden. Die Weihnachtspause hat uns gutgetan, und man hat in den letzten Trainings gespürt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Welche Bilanz ziehen Sie vom Jahr 2016?

Wenn man im Eishockey Jahresbilanzen zieht, kommt man eigentlich immer zum Schluss, dass es ein ständiger Wechsel von Hochs und Tiefs ist. Aber klar: Wir hatten 2016 deutlich mehr Tiefs als Hochs. Das Erfreuliche: Das Jahr ist jetzt vorbei, und wir müssen vorwärtsschauen und versuchen, im Kopf wieder bei null anzufangen. Es liegt nun an uns, 2017 zu einem Jahr zu machen, in dem wir deutlich mehr Hochs haben. Wir beginnen es mit drei Spielen gegen zwei Gegner (Kloten und Biel, Red.), von denen wir wissen, wie man sie schlägt.

Welches war Ihr bester Moment im 2016?

Im Allgemeinen die Momente in der Champions League. Mit den Jungs herumzureisen macht Spass. Wenn Jungs zusammen reisen, ist Spass ja ohnehin immer garantiert. Die Zeit im Bus, im Flugzeug und im Hotelzimmer ist toll für die Chemie im Team. Diesen Teamgeist konnten wir dann jeweils auch auf das Eis bringen. Wir hatten in diesen internationalen Spielen einfach nur Spass – ohne uns allzu viele Gedanken zu machen. Ich wünschte bloss, wir könnten dieses Gefühl auf unsere Spiele in der Meisterschaft übertragen.

Und welches war der schwierigste Moment?

War die 1:9-Heimniederlage gegen Davos im 2016?

Nein, die war im Dezember 2015.

Ok, dann wohl die 1:8-Niederlage in Lugano. Oder aber die gesamten Playoffs der letzten Saison. Nein, warten Sie, mir kommt noch etwas Schmerzhafteres in den Sinn: Dieses Spiel vor vier Wochen zu Hause gegen Biel, als wir 2:0 führten und dennoch 3:5 verloren. Wir spielten lange gut, hatten alles im Griff und holten die drei Punkte am Ende doch nicht – dabei hätten wir sie unbedingt benötigt. Ich glaube, nicht nur für mich, sondern für viele im Team war das die schmerzhafteste Niederlage im gesamten Jahr. Das war auch der Grund dafür, dass wir tags darauf in Lugano 1:8 untergingen. Die Niederlage gegen Biel hat uns schlicht mental derart mitgenommen.

Persönlich haben Sie 2016 mit Marc-Antoine Pouliot, der zu Biel abgeschoben wurde, auch einen Ihrer Lieblings-Teamkollegen verloren. Was hat diese Episode in Ihnen ausgelöst?

Er ist ein guter Freund von mir. Und es herrschte auch auf dem Eis eine gute Chemie zwischen uns. Deshalb war, beziehungsweise ist, sein Wechsel für mich hart. Aber eben, das ist das Eishockey-Business. Ich habe lange genug in Nordamerika gespielt. Dort gibt es ständig Wechsel, Spieler kommen und gehen, Trades stehen an der Tagesordnung. Deshalb bin ich solche Dinge gewohnt. Und trotzdem: Als Freund war und ist es für mich hart – in erster Linie aber nur auf dem Eis. Denn zum Glück wohnt er nur eine Stunde entfernt, wir stehen deshalb immer noch in regelmässigem Kontakt und bleiben selbstverständlich Freunde.

Kommen wir auf 2017 zu sprechen. Was verleiht Ihnen Hoffnung auf bessere Zeiten bei Gottéron?

Meine grösste Hoffnung ist, dass die negative Energie nun verschwunden ist. Die kommt automatisch auf, wenn man sich in einem Loch befindet und man krankhaft versucht, herauszukommen. Oft denkt man tagelang nur darüber nach, wie man wieder aus diesem Tief findet. Das hilft natürlich nicht weiter. Manchmal aber verschwindet diese negative Energie plötzlich. Es klingt abgedroschen, aber: Jetzt ist ein möglicher Moment dafür. Über Weihnachten waren wir alle zu Hause, haben nicht gross an Eishockey gedacht und die Köpfe gelüftet. Selbst ich war bei meiner Familie in Boston, obwohl wir nur vier Tage frei hatten. Und nun sind ich und meine Teamkollegen zurückgekehrt mit dem Bewusstsein dafür, wie privilegiert wir sind und was für ein Spass es doch ist, Eishockey spielen zu dürfen. Wir haben nun die Möglichkeit etwas Spezielles zu schaffen. Wir sind vielleicht momentan am Boden. Aber wir können immer noch auf die Playoff-Plätze zurückklettern. Und wenn wir das schaffen, können wir für alle anderen ein sehr gefährlicher Gegner sein. Ich traue uns immer noch zu, es zu schaffen. Der Januar ist für uns in Sachen Spielplan durchaus vorteilhaft. Wir spielen gegen keines der Top-3-Teams. Ich wüsste deshalb nicht, wieso wir nicht in der Lage sein sollten, Schritt für Schritt aufwärts zu gehen.

Und was beunruhigt Sie im Hinblick auf 2017?

Wieder einen Puck ins Gesicht zu bekommen, vielleicht. In den letzten drei Jahren ist mir das dreimal passiert. Ich hoffe mal, dass mir das 2017 nicht wieder passiert. Aber sonst? Wir haben ja keine ernsthaften Probleme: Es ist Eishockey; und klar, wir machen uns selbst Druck und Stress, weil wir unbedingt gewinnen wollen und dafür alles geben. Doch wenn ich all die schlimmen Dinge sehe, die in der Welt passieren, schafft es das Eishockey nicht ernsthaft, mich zu beunruhigen.

Was beunruhigt Sie denn neben dem Eis? Ihr neuer Präsident Donald Trump?

Ehrlich gesagt bin ich weniger beunruhigt wegen Trump, als wegen der Leute, die ihm folgen. Es sind die Nachwirkungen und Reaktionen auf die Wahl, die mich nachdenklich stimmen. Und zwar die Reaktionen beider Seiten. Wenn Leute plötzlich Hakenkreuze an jüdische Gebäude malen und Rassismus aufflammt, ist das sehr bedenklich. Gleichzeitig habe ich mich auch über einige Trump-Gegner aufgeregt. Zum Beispiel, wenn sie die amerikanische Flagge anzünden. Ehrlich gesagt, habe ich gar nicht gewählt. Wen hätte ich auch wählen sollen? Die Vorstellung, dass das die zwei besten Kandidaten gewesen sein sollen, die wir haben, ist ja echt traurig. Richtig wehgetan hat mir jedoch, nach der Wahl zu sehen, wie respektlos beide Seiten miteinander umgehen. Das hat es in der jüngeren US-Geschichte noch nie gegeben, und das hat mich wirklich angepisst. Diese Entwicklung ist durchaus etwas, das mich für 2017 beunruhigt. Deshalb muss ich zugeben, dass ich froh bin, hier in der Schweiz sein zu dürfen.

Ihr Vertrag in Freiburg läuft allerdings Ende Saison aus. Würden Sie gerne bei Gottéron bleiben?

Ja, ich würde gerne bleiben. Aber es gibt viele Ungewissheiten und viel Bewegung hier. Ich weiss deshalb wirklich nicht, was passieren wird.

Haben Sie bereits mit Sportchef Christian Dubé über Ihre Zukunft gesprochen?

Nein.

Und mit anderen Teams?

Ähm, nur …

Ja?

Ich will mich momentan nicht damit herumschlagen, ich will einfach gesund bleiben und spielen. Das ist alles, was ich tun kann. Ich finde es immer speziell, dass hier in der Schweiz Spieler zu jeder Zeit irgendwo unterschreiben können. In den Staaten geht das nicht vor dem 1. Juli. Als ich dort spielte, waren die Zukunftspläne während der Saison deshalb nie ein grosses Thema; ich versuche es auch hier so zu halten, um mich nicht unnötig ablenken zu lassen.

Aber Sie würden gerne in der Schweiz bleiben?

Ja, das wäre nett. Es ist ein schönes Land mit gutem Eishockey. Ich kann mich wahrlich nicht beklagen. Das ist alles, was ich dazu momentan sagen kann. Klar ist, dass ich noch nicht ans Aufhören denke. Mein Traum ist es, noch bis 40 weiterzuspielen. Ich liebe diesen Sport.

Vorschau

Start ins neue Jahr gegen Kloten

Am Montag geht die Saison für Gottéron mit dem Heimspiel gegen Kloten (19.45 Uhr, St. Leonhard) weiter. Nach dem Spiel am 23. Dezember in Bern hatte Trainer Larry Huras seinem Team eine viertägige Pause gegönnt. «Das hat gutgetan. Der Dezember war in Sachen Spielplan die Hölle.» Bis auf Sebastian Schilt und Mathieu Maret, die beide noch rund zwei Wochen ausfallen, kann Huras gegen Kloten auf sämtliche Spieler zählen.

fm

Die Spiele vom Montag: Bern – ZSC. Lausanne – SCL Tigers (beide 15.45 Uhr). Freiburg – Kloten. Zug – Servette. Ambri – Davos. Lugano – Biel (alle 19.45).

Der nächste Gegner

Fakten zu Kloten

• Kloten steckt im Tief. Die Zürcher haben zuletzt sieben Mal in Folge verloren.

• In den Duellen zwischen Kloten und Freiburg gab es in dieser Saison bisher stets Auswärtssiege. Gottéron gewann zweimal in Kloten, die Zürcher einmal im St. Leonhard.

•Topskorer Denis Hollenstein wartet seit vier Spielen auf einen Treffer.

Meistgelesen

Mehr zum Thema