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Das erste Krematorium ist bewilligt

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Autor: Nicole Jegerlehner

«Wir beginnen im Frühling mit den Bauarbeiten.» Jean-Pierre Rossier, Geschäftsführer des Freiburger Bestattungsunternehmens Murith AG, ist zufrieden mit dem Entscheid des Oberamtmanns: Seine Firma kann beim Friedhof St. Leonhard in Freiburg das erste Krematorium des Kantons bauen.

Platz für ein Krematorium

«Uns war es immer wichtig, dass das Krematorium bei einem Friedhof gebaut wird», sagt Rossier gegenüber den FN. «Das ist eine ethische Frage.» Ein Krematorium sollte «nicht einfach irgendwo erbaut werden». Rossier spielt damit auf das zweite Projekt für ein Krematorium an: Der Sargunternehmer Paolo Rossi will in Vuisternens-en-Ogoz ebenfalls Feuerbestattungen anbieten. Gegen sein Baugesuch sind neun Einsprachen eingegangen (siehe FN von gestern). Beiden Unternehmern ist klar, dass zwei Krematorien im Kanton Freiburg nicht ausgelastet sein würden.

Ein Verbrennungsofen

Rossi hatte Einsprache gegen das Baugesuch von Murith eingereicht. Er bemängelt, dass Murith vorderhand nur einen Verbrennungsofen bauen will. «Während der Revision besteht so während einer Woche keine Möglichkeit, Leichname einzuäschern», sagt Rossi. Der Geschäftsführer von Murith AG wischt diesen Einwand beiseite: «Während der einwöchigen Pause im Jahr arbeiten wir wie bisher mit den Krematorien in den Kantonen Bern, Waadt und Neuenburg zusammen», sagt Rossier.

Keine Gedenkstätte

Rossi wird die Baubewilligung für Murith anfechten: Er zieht den Entscheid des Oberamtmanns des Saanebezirks vors Kantonsgericht. Ebenfalls nicht aufgeben will der zweite Einsprecher. «Ich lege Rekurs ein», sagt André Bovet von den Pompes funèbres globales. Bovet stört sich daran, dass im St. Leonhard nur ein Krematorium, aber kein Ort der Stille für die Angehörigen entstehen wird. «Heute gibt es in Freiburg keinen solchen Ort für Familien, die nicht katholisch sind», sagt Bovet. Auch wenn Murith das Krematorium in Freiburg baue, werde er mit jüdischen und muslimischen Familien weiterhin ins Bestattungszentrum in Lausanne reisen müssen, sagt Bovet: «Dort können Angehörige anderer Glaubensrichtungen in einem geeigneten Rahmen Abschied von ihren Verstorbenen nehmen.» Er habe gehofft, dass ein solcher Raum auch in Freiburg entstehe, sobald ein Krematorium gebaut werde. Rossier jedoch will explizit kein Bestattungszentrum bauen: «Das wirkt schnell sehr anonym», sagt er, und fügt an: «Im Kanton fehlt ein Krematorium, aber Orte für die Besinnung hat es genug.»

Die Konkurrenz beliefern

André Bovet von den Pompes funèbres globales stört sich aber auch an der Monopolstellung, welche die Murith AG mit dem Bau des Krematoriums haben werde: «Es ist störend, dass die anderen Bestattungsunternehmen ihren Konkurrenten Murith beliefern müssen.» Doch werde das Krematorium gebaut, müsse er sich fügen: «Ich kann ja meiner Kundschaft schlecht erklären, dass wir ihre Angehörigen weiterhin in anderen Kantonen einäschern lassen, wenn diese Möglichkeit auch in Freiburg besteht.»

Die beiden Einsprecher wurden vom Oberamtmann des Saanebezirks gar nicht angehört: «Sie sind nicht einspracheberechtigt», sagt Carl-Alex Ridoré. Um gegen ein Baugesuch zu opponieren, müsse eine gewisse Nähe und Betroffenheit bestehen; dies fehle sowohl den Pompes funèbres globales als auch Paolo Rossi. «Sie haben vor allem als Konkurrenten Einsprache erhoben», sagt Ridoré. «Doch dies reicht nicht aus, um zur Einsprache berechtigt zu sein.» Ridoré hat deshalb die Argumente der Einsprecher nicht berücksichtigt.

Der Freiburger Bestattungsunternehmer Eric Conus hatte zu Beginn Bedenken, Murith könnte mit dem Krematorium die eigene Kundschaft bevorteilen und von ihnen beispielsweise niedrigere Tarife verlangen. Doch dies verunmöglicht der Vertrag zwischen der Stadt Freiburg und der Murith AG. Die Stadt tritt ihr Land im Baurecht nur dann an Murith ab, wenn dieser für alle Feuerbestattungen die gleichen Tarife ansetzt – egal, über welches Bestattungsunternehmen die Leichname ins Krematorium kommen. «Wenn dies garantiert wird, habe ich kein Problem damit, dass Murith das Krematorium baut und betreibt», sagt Conus.

80 Prozent Einäscherungen

Jean-Pierre Rossier bestreitet, dass Murith mit dem Krematorium eine Monopolstellung erhalte. Der Beweggrund für das Bauprojekt sei ein anderer: «Wir haben dieses Projekt lanciert, weil sich heute 80 Prozent der Freiburgerinnen und Freiburger einäschern lassen und dies im Kanton nicht möglich ist.» Als er realisiert habe, dass die öffentliche Hand die Investition für ein Krematorium nicht tätigen werde, habe er die Initiative ergriffen, sagt Rossier.

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