«Wir werden sehen, ob unser Publikum 45 Minuten lang schweizerdeutscher Musik zuhören wird», sagt Nelson Savoy, der Direktor des Open Airs Estivale. Die diesjährige Ausgabe des Festivals geht vom 29. Juli bis am 1. August auf dem Nova-Friburgo-Platz in Estavayer-le-Lac über die Bühne. An einer Medienkonferenz im Schloss von Estavayer-le-Lac gaben die Veranstalter gestern einen musikalischen Vorgeschmack auf das Programm.
Erstmals figuriert dieses Jahr mit der Berner Gruppe Lo & Leduc ein Deutschschweizer Act im Programm. Das ist kein Zufall. «Wir haben versucht, musikalisch und sprachlich neue Horizonte zu entdecken», erklärt Savoy. Da sei es naheliegend gewesen, eine Gruppe einzuladen, die auf Schweizerdeutsch singt. «Schliesslich wollen wir wissen, was musikalisch auf der anderen Seite der Saane läuft.» Das Hip-Hop-Duo Lo & Leduc wird zusammen mit seinen sieben Musikern am Freitagabend ab 22.20 Uhr auf der Seebühne auftreten. Das Duo ist national sehr erfolgreich: Beim Swiss Music Award 2015 gewannen die Musiker drei Auszeichnungen, unter anderem jene der «Best National Group». Wie Nelson Savoy erklärt, ist die Verpflichtung von Lo & Leduc ein Experiment. «Wir hatten bis jetzt noch nie deutschsprachige Musik an unserem Festival».
Neben der Berner Hip-Hop-Gruppe steht am Samstag, 30. Juli, mit den Young Gods auch eine Freiburger Rockband auf der Bühne. Diese hat sich dem industriellen Sound verschrieben. Auch ihr Auftritt beginnt um 22.20 Uhr auf der Seebühne.
Neue Stilrichtungen
Jeder Abend des viertägigen Festivals erhält eine eigene musikalische Ausrichtung. Der Freitagabend, 29. Juli, ist dem französischen Varieté und dem Reggae gewidmet. Star des Abends ist die französische Sängerin Zaz. Weitere Acts sind unter anderem La Rue Ketanou sowie die Reggae-Truppe Dub Inc. Der Samstagabend steht ganz im Zeichen der Rockmusik mit ihren verschiedenen Stilen. Auf dem Programm stehen die New Yorker von Nada Surf und der französische Rapper Kery James. Mit den Cyberpunks von Caravan Palace und der amerikanischen Hip-Hop-Künstlerin Lauryn Hill setzt das Festival am Sonntag, 31. Juli, einen Schwerpunkt auf elektronische Musik und Black Music. Am 1. August folgt das traditionelle Spezialprogramm zum Nationalfeiertag. An diesem Abend stehen verschiedene Schweizer Künstler wie Todos Destinos, Henri Dès oder Elvett auf dem Programm. Dazu kommt der offizielle Festakt mit dem Feuerwerk. Wie in den Vorjahren ist an diesem Abend der Eintritt zum Festival gratis.
Mehr Platz für Zuschauer
Am Grundkonzept des Festivals soll sich laut Angaben der Organisatoren wenig ändern. So spielen die Künstler weiterhin alternierend auf der grossen Bühne und der Seebühne. Klar ist bereits, dass das Festival auf dem Nova-Friburgo-Platz grösser ausfallen wird als in den letzten Jahren. «Bisher hatten wir während vier Tagen eine Kapazität von 4500 Personen», sagt Nelson Savoy. Dieses Jahr wird das Gelände insgesamt 8500 Personen Platz bieten.
Weitere Informationen:www.estivale.ch
