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Das Fernwärmenetz ist nicht in Gefahr

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Zurzeit wird in Murten fleissig gebaut: Beim Berntor und an der Ryf sind Arbeiter daran, Leitungen für das Fernwärmenetz der Industriellen Betriebe (IB) Murten zu verlegen. Noch nicht im Bau ist das Herzstück des Netzes, die Heizzentrale am Irisweg. «Wir sind aufgrund von Einsprachen immer noch blockiert», sagte Wolfgang Bart, Projektleiter Fernwärme der IB Murten, am Mittwoch an der Mitgliederversammlung der FDP Murten, wo er über den aktuellen Stand des Projekts informierte.

 In den Einsprachen gehe es unter anderem um den Grenzabstand, die Gebäudehöhe, Geruchs- und Lärmemissionen und die Luftreinhalteverordnung. Zudem sei es leider zu einem Verfahrensfehler gekommen. «Deshalb haben die Einsprecher nochmals bis Mitte April Zeit für eine Stellungnahme», so Bart. Anschliessend entscheide das Oberamt über die Einsprachen. «Wir sind zuversichtlich», so Bart. Das Baugesuch sei mit gewissen Auflagen von allen Stellen positiv beurteilt worden. «Wir sind deshalb überzeugt, dass wir früher oder später bauen können.» Auch bezüglich Zone sollte es aus seiner Sicht keine Probleme geben, handle es sich doch um eine Gewerbezone. Sollte die Bewilligung dennoch scheitern, müsste halt ein neuer Standort gesucht werden. «Aber das Projekt wird sicher realisiert.»

 Notfallszenarien fürs Spital

Die Verzögerung ist laut Bart zurzeit noch kein Problem. Wichtigster Termin ist der Anschluss des Spitals Merlach, das voraussichtlich 2016 fertig sein wird. «Gegen Ende 2015 müssen wir definitiv wissen, ob es zeitlich reicht.» Falls nicht, gäbe es zwei Notfallszenarien. Das Horrorszenario wäre, dass das Spital doch noch eine eigene Heizung einbaut und auf die Fernwärme verzichtet. Als zweite Option könnte das Spital vorübergehend mit einer mobilen Notheizung beheizt werden. «Wir haben im Leitungsnetz an neuralgischen Punkten Noteinspeisungen für den Anschluss von Notheizungen vorgesehen, falls es zu Pannen kommt.» Dies wäre laut Bart aber nur denkbar, wenn es darum geht, eine ganz kurze Zeit zu überbrücken.

 Private sind erwünscht

Bart nahm auch zum Vorwurf Stellung, die IB Murten sei nicht am Anschluss von privaten Liegenschaften interessiert. «Das stimmt nicht, wir möchten entlang der Leitung so viele wie möglich ins Boot holen.» Deshalb biete die IB Murten für kleinere Wärmebezüger, die sich noch während des Baus der Leitung anschliessen, Reduktionen von 20 bis 30 Prozent der Anschlussgebühr an. Bart gibt aber zu, dass es mit den Anschlüssen privater Liegenschaften harzt. «Das hat viele Gründe, der Preis ist nur einer davon.» Denn wenn alle Vorteile sowie die Investitions- und Unterhaltskosten einbezogen würden, sei die Fernwärme durchaus konkurrenzfähig. Ein zentrales Problem sei aber das Timing. Viele brauchten sofort eine neue Heizung und könnten nicht noch zwei Jahre warten, andere hätten erst vor kurzem eine neue Heizung eingebaut. «In diesen Fällen ist ein Fernwärmeanschluss verständlicherweise keine Option.» Ein weiteres Problem seien Elektroheizungen, deren Ersatz für die Hausbesitzer sehr teuer sei.

Die Wirtschaftlichkeit des Fernwärmenetzes sei aber durch die zögerlichen Hauseigentümer nicht in Gefahr. «Sie ist durch die Grossabnehmer wie das Spital, das Hallenbad, das Schulhaus und weitere Gemeindeliegenschaften gesichert», so Bart. Zudem spüre er auch bei den Privaten eine Aufwärtstendenz: «Seit das Fernwärmenetz durch die Bauarbeiten sichtbar ist, hat es etwas angezogen.»

Fernwärmenetz: Gleiches Prinzip wie bei einer Hausheizung

H eizen mit Fernwärme liegt im Trend: Immer mehr Gemeinden setzen auf sogenannte Fernwärmenetze mit Heizzentralen. Doch wie funktioniert das eigentlich genau? «Das Grundprinzip ist genau das gleiche wie bei einer normalen Hausinstallation, einfach in einem viel grösseren Rahmen», erklärt Wolfgang Bart, Projektleiter Fernwärme bei den Industriellen Betrieben (IB) Murten. Statt im Heizkessel im Keller oder über eine Erdsonde entsteht die Wärme im Fernwärmenetz in einer grossen Heizzentrale. Von da wird die Wärme in Form von rund 90 Grad heissem Wasser über den Vorlauf des Fernwärmeleitungsnetzes an die angeschlossenen Häuser verteilt. «Im Fernwärmenetz entsprechen die Häuser sozusagen den Radiatoren einer normalen Zentralheizung», erklärt Bart. Das Netz gibt die Wärme an die jeweiligen Häuser ab, die Hausheizung an die Radiatoren. In jedem angeschlossenen Haus hat es eine sogenannte Übergabestation: Dieser ein Meter hohe, 70 Zentimeter breite und 45 Zentimeter tiefe Kasten ist das Verbindungsstück zwischen dem Fernwärmenetz und dem hausinternen Leitungsnetz: Im integrierten Wärmetauscher wird die Wärme ans Hausnetz abgegeben. Das Kaltwasser fliesst vom Wärmetauscher wie bei der Hausinstallation über den Rücklauf zurück zur Heizzentrale. «Dort wird es wieder erwärmt, genau wie im hausinternen Kreislauf», so Bart. luk

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