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Das Fest der Kühe

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 Es soll Leute geben, die angesichts von Kuhfladen und lautem Glockengeläute auf die Barrikaden gehen. Beim Alpabzug Plaffeien am vergangenen Samstag wären solche Kuhglockengegner wohl nicht gut aufgehoben gewesen. Denn hier trabten gleich rund 850 Kühe, Rinder und Ziegen mit ihren Hirten durch den Dorfkern, präsentierten ihren traditionellen Kopfschmuck und sorgten für ein tosendes Glockenkonzert. In Plaffeien durften sich die Tiere und Hirten der 15 Alpen, die am Anlass teilnahmen, nach der langen Anreise erst einmal etwas Ruhe gönnen. Denn nicht nur der lange Weg von der jeweiligen Alp, sondern auch die spätsommerliche Hitze nagte an den Kräften von Tier und Mensch.

 

 Dem Organisationskomitee des zehnten Alpabzuges kam das heisse Wetter zugute: Zwischen 13 000 und 15 000 Besucher konnte der Anlass verzeichnen. «Wir haben für den diesjährigen Alpabzug einen der schönsten Tage erwischt», freute sich Zeremonienmeisterin Trudi Lauper bereits zu Beginn durchs Mikrofon. Ihr Moderationskollege Stäfeler Josi indes vergnügte das Publikum stets mit allerlei kleinen Anekdoten zu den einzelnen Hirtenfamilien und mit viel Fachwissen. Der alteingesessene Landwirt scheint jede Kuhglocke zu kennen und begrüsste jeden Hirten freundschaftlich durch eine Mikrofonansage. Und wer irgendwann dann doch genug hatte von den vielen Kühen, konnte sich vom Rahmenprogramm unterhalten lassen: Von Volkstanzgruppen über Fahnenschwinger bis hin zu den Alphornbläsern war alles vorhanden, was das traditionsbewusste Herz höher schlagen lässt.

 

 Für die zehnte Ausgabe des Alpabzuges liessen sich die Veranstalter noch etwas ganz Besonderes einfallen: Im sogenannten Alpengässlein zwischen dem Hotel Alpenklub und dem Gemeindehaus stellten sich rund 40 Hirtenfamilien auf Plakatwänden vor. In Museumsatmosphäre konnten die Besucher hier unter anderem erfahren, dass Familie Gremaud vom Oberen Vorsass schon seit 40 Jahren jeden Sommer auf die Alp geht oder dass die Alphütte von Steiners Hohberg 1736 erbaut wurde. Zudem informierten die Tafeln über die Erreichbarkeit der Hütten und zeigten Fotos von Haus, Umgebung, Familie und Tieren. Und auch die eine oder andere witzige Geschichte aus dem Hirtenleben war im Alpengässlein zu lesen. Ausserdem kamen auf den Plakaten durch abgedruckte Interviews auch die einzelnen Hirtenfamilien zu Wort. Familie Beyeler von der Steinigen Rippa zum Beispiel. Sie zeigte sich im Interview begeistert vom Alpabzug: «Es ist ein wichtiger Moment, der Lohn für die Arbeit der Hirten, eine schöne Tradition und ein festlicher Tag. Es wäre niemals das Gleiche, wenn wir die Tiere einfach in den Anhänger verladen würden.»

 

 Der Alpabzug ist und bleibt auch ein Fest für die Kinder. Schliesslich sind selten so viele wohlgeschmückte Kühe hautnah zu erleben. Und wenn dann auch noch der eine oder andere Hirt einen kurzen Halt macht, um die Kinder die Tiere streicheln zu lassen, ist der Familienausflug perfekt. So prägten denn auch viele junge Familien, die teils von weither angereist waren, das Bild des Grossanlasses. Der Plaffeier Alpabzug hat sich in den vergangenen Jahren zu einer kleinen Touristenattraktion entwickelt, was nicht nur an den EU-Autokennzeichen auf den Parkplätzen festzustellen war: In der Masse der Zuschauer vermischte sich veritables Senslerdeutsch mit anderen Sprachen und Schweizer Dialekten. Es wurde sogar gemunkelt, dass sich eine Gruppe von Australiern unter den Besuchern befände.

 

 Gegen zwei Uhr am Nachmittag passierte schliesslich die letzte Herde den Dorfkern. Doch damit war das Fest in Plaffeien noch lange nicht zu Ende. Im Gegenteil: Für viele fing es mit den Auftritten von Diana, der Stimmungsmacherin, oder ChueLee erst richtig an. Bis in die tiefe Nacht hinein wurde noch bei bester Laune gefeiert. Und vielleicht liess sich am Ende auch noch der eine oder andere Kuhglockengegner von der urchigen Atmosphäre des bäuerlichen Grossanlasses in seinen Bann ziehen.

Der alteingesessene Landwirt scheint jede Kuhglocke zu kennen.

Es wurde gemunkelt, dass sich sogar Australier unter den Besuchern befänden.

 

Weitere Bilder zum Anlass

Zahlen und Fakten

Besucherrekord zum Jubiläum

Der diesjährige Alpabzug war laut OK-Präsident Adolf Kaeser ein voller Erfolg. «Es war ein Topanlass, alles ging gut über die Bühne», sagte Kaeser gestern den FN. Zwischen 13000 und 15000 Besucher konnte die Jubiläumsausgabe verzeichnen–so viele wie nie zuvor. Auch von den 15 Hirtenfamilien mit ihren rund 850 Tieren waren die Veranstalter positiv überrascht: «Alle Hirten haben sich beim Schmücken der Tiere unglaublich viel Mühe gegeben», freute sich Kaeser. Zum Jubiläum schenkten die Veranstalter den Hirtenfamilien ein Fotobuch mit den Porträts. Das Buch ist für 150 Franken bei Schwarzsee Tourismus zu haben.lr

 

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