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Das Fri-Son bleibt an der Giessereistrasse und schlägt Alarm

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Es hat fünf vor zwölf geschlagen: Fri-Son wird in naher Zukunft seine Pforten schliessen müssen, wenn die Stadt nicht ihren Entscheid zugunsten der Wohnüberbauung auf der Butte de Perolles überdenkt.» Dies schrieb der Vorstand des Fri-Son gestern in einem Communiqué. 200 Wohnungen plant die Baufirma Halter AG gegenüber dem Konzertlokal (siehe auch Kasten). Die Betreiber des Fri-Son befürchten Klagen der künftigen Anwohner (die FN berichteten).

Zu hohe Preise

Um «nicht passiv seinem Schicksal ausgeliefert zu sein», habe Fri-Son früh die Initiative ergriffen und sich für einen Platz in der Blue Factory beworben, heisst es im Communiqué. Dies sei aber nun keine Option mehr, sagt Vorstandsmitglied Florian Eitel den FN. Nach den verschiedenen Wechseln bei der Blue Factory–unter anderem in der Direktion–habe Fri-Son dort keinen Ansprechpartner mehr. Auch seien die Preise zu hoch. «Wir hatten zwar nie ein konkretes Angebot, aber die in Aussicht gestellten Mietpreise sind Marktpreise und übersteigen unsere Möglichkeiten bei Weitem.»

Das Konzertlokal an der Giessereistrasse ist im Besitz von Fri-Son, das deshalb dort keine Miete, sondern lediglich die Hypothek abbezahlt. «In der Blue Factory wäre der Betrag mindestens doppelt so hoch», sagt Eitel. Genauere Angaben oder gar Zahlen wollte er keine nennen.

 Einsprache eingereicht

Da ein Umzug nun vorderhand kein Thema mehr ist, konzentriert sich Fri-Son auf den aktuellen Standort an der Giessereistrasse 13. Gegen den modifizierten Detailbebauungsplan, der den Bau von 200 Wohnungen ermöglichen soll und der im April öffentlich aufgelegt wurde, hat das Fri-Son Einsprache eingereicht. Diese ist noch hängig. «Wenn wir etwas erreichen wollen, muss dies jetzt geschehen. Die nächste Phase wäre das Baugesuch. Dann haben wir aber keine Chance mehr, Einfluss zu nehmen», sagt Florian Eitel. Das Fri-Son wehre sich nicht grundsätzlich gegen eine Überbauung, würde aber Büros vorziehen.

«Wäre unser Todesstoss»

Der Grund, warum sich das Konzertlokal so vehement gegen die neuen Gebäude wehrt, ist die Angst vor Lärmklagen. «Direkt gegenüber werden 300 bis 400 Mieter wohnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es jemand nicht so gut findet, wenn er am Abend vor der Prüfung noch lange Bässe und die Leute auf der Strasse hört, ist sehr gross.» Und sobald eine Klage eingereicht werde, folgten weitere Auflagen für das Konzertlokal. «Dürften wir etwa nur noch bis 22 Uhr Konzerte veranstalten, wäre dies unser Todesstoss», sagt Florian Eitel.

Kritik an der Stadt

Um dieses Szenario zu verhindern, hat sich das Fri-Son gestern an die Medien gewandt. Bereits vor einem halben Jahr wurde ein Unterstützungskomitee–mit mittlerweile knapp 1300 Mitgliedern–gegründet, geplant sind auch verschiedene Aktionen.

Zwar habe der Vorstand des Fri-Son kürzlich eine Schlichtungssitzung mit den Bauherren und der städtischen Baudirektion gehabt, sagt Eitel, jedoch ohne zählbares Resultat. Insbesondere bemängelt er die Rolle der Stadt. «Bisher hatten wir sehr gute Beziehungen und die Stadt hat auch immer betont, wie wichtig das Fri-Son für Freiburg ist.» Sie verhalte sich aber nicht in diesem Sinn. Mit dem Alarm, den das Fri-Son gestern geschlagen hat, will der Vorstand nun politischen Druck aufbauen, um das Fri-Son zu retten.

Verfahren läuft noch

Sehr bedeckt gab sich der städtische Baudirektor Jean Bourgknecht (CVP) auf Anfrage. Wegen der Einsprache des Konzertlokals habe kürzlich eine Schlichtungssitzung stattgefunden, das Verfahren sei jedoch noch im Gang, deshalb wolle er noch keine Aussagen machen. Die Stadt könne nicht über die Einsprache entscheiden, bestätigte Bourgknecht auf Nachfrage. Sie könne jedoch das Dossier mit einer Bemerkung an die zuständigen Stellen weiterreichen. In welche Richtung diese Bemerkung gehen wird, wollte er nicht sagen.

Zum Projekt: Hinweis im Mietvertrag

R und 200 Wohnungen – vor allem für Studenten – plant die Baufirma Halter AG an der Giessereistrasse in Freiburg. Er könne keine Garantie abgeben, dass Fri-Son noch 20 Jahre im jetzigen Lokal bleiben werde, sagt Giancarlo Perotto, Mitglied der Geschäftsleitung, den FN. Jedoch teile er die Einschätzung von Fri-Son nicht. «Die jungen Leute und Fri-Son passen meiner Meinung nach gut zusammen.» Auch sei die Halter AG bereit, im Mietvertrag auf die besondere Lage hinzuweisen und etwa die Ausrichtung der Schlafzimmerfenster anzupassen. Die Einrichtung von Büroflächen sei jedoch nie eine Option gewesen. «Danach besteht kein Bedarf.» rb

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