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Das Fussball-Wunder fand nicht statt

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Das Fussball-Wunder fand nicht statt

Der FC Bulle verabschiedet sich aus der Challenge League

Das Fussball-Wunder von Bouleyres fand nicht statt. Bulle verlor auch das letzte Saisonspiel gegen Baulmes und steigt nach zwei Jahren Challenge League wieder in die erste Liga ab.

Von STEFAN MEUWLY

Obwohl der Abstieg nach der Niederlage von vergangener Woche fast sicher schien, war die Enttäuschung bei Trainer und Spielern nach der Partie riesengross. Während die mitgereisten Baulmes-Anhänger nach 90 Minuten ihr Team in die Sommerferien verabschiedeten, sass ein sichtlich mitgenommener Trainer Jochen Dries lange Zeit alleine auf der Spielerbank. «Das Spiel war irgendwie symptomatisch für unsere gesamte Saison», gab er dann zu Wort. Das Resumé hätte besser nicht formuliert werden können. Denn das Spiel lief lange für die Greyerzer. Nach einer guten halben Stunde trat Captain Fragnière einen Eckball von der rechten Seite. Leandro verpasste in der Mitte, aber am zweiten Pfosten hielt Murith seinen Kopf hin und markierte so mit der ersten Torchance die Führung. Zu diesem Zeitpunkt hatte aber der Anhang der Greyerzer bereits Kenntnis von der Führung des FC Baden im Duell mit Wohlen. Kurz vor der Pause hätte Leandro nach einem herrlichen Sololauf gar fast das 2:0 erzielt. Sein Schuss prallte aber an die Lattenunterkante.

Kurz nach der Pause hatte Bulle seine beste Phase. Innert 60 Sekunden waren Fragnière und Perdichizzi (54.) ganz nahe an der Vorentscheidung. Der Grund, weshalb das Team von Trainer-Urgestein Umberto Barberis an diesem Abend das Spiel noch drehte, hatte einen Namen: Israel Rodriguez. Ein Schrank von einem Mann und von seinen Mitspielern das Bison von Paraguay genannt. Kaum eine Minute im Spiel, erkämpfte er sich den Ball und bediente Hyseni zum Ausgleich. Sein Geniestreich folgte in der 75. Minute. Von Zari angespielt, sah er, dass Bally etwas weit vor seinem Tor stand und bezwang diesen aus vollem Lauf mit einem herrlichen Bogenschuss aus 35 Metern zum 1:2. Damit war die Moral der Einheimischen gebrochen. Zudem kam die Nachricht, dass Baden seine Führung gegen Wohlen ausgebaut hatte. Die restliche Viertelstunde hätte man sich beidseitig schenken können.

Gründe für den Abstieg

Nach zwei Jahren Challenge League muss Bulle also zurück in die erste Liga. Wie ist es zu erklären, dass zeitweise 15 Punkte Vorsprung auf die Badener am Schluss nicht ausreichten. «Es ist eine Kumulation unglücklicher Umstände», so Trainer Dries. «Wir sind nach Weihnachten auf die falsche Bahn geraten und kamen irgendwie nicht mehr richtig in Schwung. Zudem fielen immer wieder wichtige Spieler verletzt aus oder erreichten nicht ihre Topform.» Der Deutsche muss sich aber die Frage gefallen lassen, weshalb man sich in der Winterpause nicht abgesichert und die nötigen Verstärkungen verpflichtet hat. Die Transferkampagne kann man nämlich als völlig misslungen bezeichnen. Neben den Bytyqi-Brüdern hat man auch Lionel Martin abgegeben. Stattdessen wurden mit Jefferson und Leandro fünft- oder sechstklassige Brasilianer geholt. «Wir haben uns von Leandro und Jefferson natürlich mehr Impulse erwartet. Wir wurden aber immer schlechter. Ich kann die Zeit leider nicht mehr zurückdrehen. Das Ganze ist sehr schade für den Verein und erzeugt in mir eine grosse Traurigkeit und Leere», meinte Dries.
Bulle – Baulmes
1:2 (1:0)

Stade de Bouleyres. – 450 Zuschauer. – SR: Nicole Petignat. – Tore: 33. Murith 1:0; 67. Hyseni 1:1; 75. Rodriguez 1:2.
Bulle: Bally; Rauber, Maculusse, Murith, Raemy (83. Gerotto); Fragnière; Perdichizzi, Rusca (83. Ebe), Verdon, Touré; Leandro.
Baulmes: Favre; R. Cottens, Geijo, Marchand, Gilardi; Diogo (66. Rodriguez), Margairaz (58. Keita), Njhole, Zari; Hyseni (90. Talio), C. Cottens.
Bemerkungen: Bulle ohne Girard, Mazolo, Jefferson (alle verletzt), Zaugg (gesperrt) und Voelin (Disziplinarmass- nahme). Baulmes ohne Massolin, Blanchard, Silvero, Corcetto (alle verletzt). 45. Lattenschuss Leandro. Gelbe Karte: Marchand (76.). Hockey-Crack Valentin Wirz unter den Zuschauern. Gratis-Eintritt für alle.
Dries verlässt den Klub

J orge Figueiredo (Präsident FC Bulle): «Die Enttäuschung ist enorm. Ich habe auch heute
noch an den Ligaerhalt geglaubt. Wir werden jetzt sehr rasch einen neuen Trainer finden müssen. Bis nächsten Mittwoch werden wir
mit allen Spielern sprechen und versuchen, eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen. Die administrativen und technischen Strukturen sind vorhan-
den. Ich wünsche mir, dass das Gerippe der Mannschaft zusammenbleibt, so dass wir nächste Saison um den Aufstieg mitspielen können.»

Jochen Dries (Trainer FC Bulle): Unmittelbar nach dem Spiel liess der charismatische Trainer verlauten, dass er den FC Bulle trotz Vertrages verlassen wird. «Mein Vertrag ist zwar noch ein Jahr gültig, aber nur für die Challenge League. Ich kann mir nicht vorstellen, ein 1.-Liga-Team zu trainieren. Ich muss jetzt erst mal diese für mich ungewohnte Situation verarbeiten und werde mich dann nach einem neuen Job umsehen.» sm

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