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Das Gefühl von grenzenloser Freiheit

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

 Es ist gar nicht so einfach, sich in ein Segelflugzeug zu setzen. Am besten sitzt man–mit montiertem Fallschirm am Rücken–schräg auf den Rand der geöffneten Passagierkonsole, stützt sich mit den Händen auf beiden Seiten der Kabine ab, hebt das rechte Bein über die Bordinstrumente und lässt sich gleichzeitig langsam rückwärts in den Sitz plumpsen und zieht dabei das linke Bein nach. Nun sitzt man festgeklemmt wie in einem Formel-1-Wagen, Steuerknüppel zwischen den Beinen. Um sich mit dem in der Fliegerei üblichen Vierpunktgurt anzuschnallen, ist man nun allerdings auf externe Hilfe angewiesen.

Komplexe Angelegenheit

Mindestens so komplex wie das Einsteigen sei auch das Segelfliegen selbst, meint Markus Gnägi, Präsident der Segelfluggruppe, und unterstreicht die intellektuelle Herausforderung. «Ein Segelpilot muss immer und jederzeit die volle Verantwortung für sein Tun und Lassen übernehmen. Er muss sein Handwerk beherrschen, den Umgang mit der Thermik, er muss sich mit Wetterkunde auskennen und den Funk bedienen können, genauso wie ein Linienpilot eines Jumbojets.»

Segelfliegen ist Teamwork

Beim Segelfliegen sind alle per Du. Um neun geht’s los mit «Aushangarieren», das heisst, die Flugzeuge müssen von Hand aus dem Hangar geschoben werden. Danach folgt das Briefing mit etwas Theorie über das Flugzeug und alles, was so dazugehört, bevor die ersten der zwölf Teilnehmer ihren allerersten Passagierflug in Begleitung eines Fluglehrers antreten können. Drei Segelflugzeuge für jeweils zwei Personen stehen im Einsatz sowie ein Schleppflugzeug. Während zwei Segler am Himmel ihre Kreise drehen, wird der dritte am Boden startklar gemacht. Da es am Vortag geregnet hat, ist die 500 Meter lange Graspiste weich. Der Schlepper braucht Kraft, um die 550 Kilo schweren Zweisitzer über die Piste in die Luft zu ziehen.

Mit zwölf Jahren

Elia aus Merlach ist mit seinen zwölf Jahren der jüngste Spross am Schnuppertag. Der Flugbetrieb macht ihm sichtlich Spass. Voller Tatendrang hebt er den Flügel des auf der Seite liegenden Seglers vom Boden, um dem nächsten Teilnehmer den Start zu ermöglichen. Das Drahtseil ist eingehakt und mit dem Schleppflugzeug verbunden. Es kann losgehen. Langsam zieht der Schlepper das Seil straff und bringt seine Propeller auf volle Touren. Er löst die Bremse, Elia rennt neben dem Segler her, bis dieser zu schnell wird und zu fliegen beginnt.

Die Freiheit des Fliegens

Das Segelflugzeug schwebt hinter dem noch immer fahrenden Schleppflugzeug, bis dieses abhebt und den Segler zügig mit nach oben reisst. Der Segelpilot muss nun im Schatten des Schleppers «Tandem» fahren und dessen Kurs folgen. Auf 1200 Metern Höhe klickt er das Seil aus und kappt damit die Verbindung zum Zugflugzeug. Es rasselt und kracht kurz und schüttelt heftig. Die Nabelschnur ist durchtrennt, und plötzlich ist man auf sich alleine gestellt. Kein Motor, nichts mehr. Nur noch Stille und Luft. Viel Luft und eine unendliche Weite, die einem umgibt. Schweben im Nichts–unbeschreiblich schön.

Die beiden Segelfluglehrer Päddu und Yanik beschliessen, mit ihren Passagieren Formation zu fliegen: Sie fliegen mal untereinander, mal hintereinander, mal nebeneinander. Lautlos gleiten die Riesenvögel dicht beieinander und wie unzertrennlicham Himmelszelt. Die «Patrouille Suisse» der Segelfluggruppe Freiburg. Fliegen in Perfektion.

Auch das Einsteigen muss gelernt sein. Wer segeln will, muss auch anpacken. 

Segelfliegen: Keine Trendsportart

D ie Segelfluggruppe Freiburg zählt 60 Mitglieder und führt ihren Flugbetrieb von März bis Oktober an den Wochenenden auf dem Flugplatz Bellechasse. Präsident Markus Gnägi sieht sich mit Nachwuchsproblemen konfrontiert. Er stellt fest, dass Segelfliegen keine Trendsportart ist. «Heute muss alles sofort erreicht werden», sagt er. Das gehe beim Segelfliegen nicht. «Das ist ein Lernprozess, der seine Zeit braucht. Zu wichtig sind Aspekte wie Sicherheit und Verantwortung.» Auch die soziale Komponente spiele eine wichtige Rolle. Denn Segelfliegen könne man nicht im Alleingang, das sei Teamwork. Die Ausbildung zum Segelflugpiloten bedarf an die 60 bis 70 Flüge, einer Theorieprüfung und eines ärztlichen Gesundheitschecks. Die Kosten betragen 5000 bis 6000 Franken. cw

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