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«Das hat uns viel Energie gekostet»

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Kerzers’ Gemeindepräsidentin Susanne Schwander blickt auf eine Legislatur mit einigen politischen Höhepunkten zurück, unter denen allerdings auch Tiefpunkte sind. Es ist ihre dritte Amtszeit und wird die letzte sein; sie hat angekündigt, dass sie auf die Gemeindewahlen vom 28. Februar hin das Amt abgeben wird (die FN berichteten).

Kerzers hatte lange mit der Ortsplanung zu kämpfen. Nach zehn Jahren Arbeit ist diese abgeschlossen. «Wir sind froh, dass die neue Ortsplanung noch rechtzeitig vor dem Beginn des Moratoriums Gültigkeit erlangt hat», so Schwander. Ein wesentliches Problem im Rahmen der Ortsplanung war die unbefriedigende Verkehrssituation im Dorf. Eine Aktionsgruppe hatte 750 Unterschriften für mehr Mitsprache in der Ortsplanungsrevision und für eine neue Verkehrspolitik gesammelt. Das Reizthema beschäftigte mehrere Instanzen.

Grosse Enttäuschung

«Diese Auseinandersetzung hat viel Energie gekostet, die wir lieber in die konstruktive Arbeit an der Sache gesteckt hätten», sagt Schwander im Rückblick. Der Ertrag der Diskussionen sei gleich null gewesen: «Nichts ist deswegen besser geworden. Im Gegenteil: Wir mussten zentrale administrative Aufgaben, die wir eigentlich hätten erledigen sollen, hintanstellen. Das ist schade.» Nach intensiven Diskussionen mit den Mitgliedern der Aktionsgruppe einigten sich die Akteure auf ein gemeinsames Vorgehen bei der Lösungssuche und die Erarbeitung eines Konzepts.

Dann nahm der Gemeinderat die Entwicklung des Wohn- und Wirtschaftsstandortes auf. Es wurden drei Workshops lanciert, an denen Bürger ihre Bedürfnisse und Ideen äusserten . Diesen Treffen sollten Arbeitsgruppen zu den Themen Wirtschaft und Gewerbe, Freizeit und Tourismus sowie Dorfzentrum und öffentlicher Raum folgen. Allerdings: Nur für eine Gruppe fanden sich genug Teilnehmer–für die Umgestaltung der Bahnhofstrasse und des Bahnhofplatzes.

Für Schwander war der geringe Rücklauf eine grosse Enttäuschung: «Gerade wegen der vielen Auseinandersetzungen und der Forderung nach Mitsprache hätte ich erwartet, dass mehr Interesse an der Mitgestaltung da wäre.» Diejenigen, die sich so intensiv für Veränderungen eingesetzt hatten, hätten sich auch an der Standortentwicklung beteiligen können, so Schwander: «Wir nahmen an, dass die Protagonisten nun volle Pulle in diesen Arbeitsgruppen mitmachen. Doch sie sind nicht gekommen.» Sie sei froh, gebe es andere engagierte Bürger, die sich der Arbeit stellten. Erste Resultate werden im Frühling erwartet.

Einiges ist gelungen und …

Im Rahmen der Wirtschaftsförderung hat die Gemeinde für acht Millionen Franken Grundstücke in der Grösse von 15 Hektaren in neuen Industriezonen gekauft. «Das war einer der wichtigsten Schritte, die wir in den letzten Jahren unternommen haben», so Schwander. Der Gemeinderat hat einen Kriterienkatalog für die Beurteilung von Betrieben verabschiedet, die Land kaufen. Nun stehen die Detailbebauungspläne an, die der Gemeinderat genehmigen muss, worauf er die Vermarktung des Landes an die Hand nimmt.

Nach sieben Jahren Planung wurde in der vergangenen Legislatur für rund zwei Millionen Franken die Murtenstrasse–die Hauptschlagader des Dorfes–saniert. Dies auch, um den Verkehrsfluss zu verbessern und damit einer oft erhobenen Forderung von Bürgern zu entsprechen. Schliesslich wurde der Aus- und Neubau der Orientierungsschule abgeschlossen, wenn auch mit etwas Verspätung und höheren Kosten als veranschlagt.

… anderes gescheitert

Vorderhand vom Tisch ist nach dem deutlichen Nein der Bevölkerung im Frühling 2015 die Einführung eines Generalrates in Kerzers. Das Dossier wurde vor allem von den Parteien vorangetrieben. Die Ablehnung war grösser als beim ersten Anlauf vor zehn Jahren. «Der Bürger will kein Parlament, wir können damit leben. Doch persönlich bedaure ich den Entscheid», sagt Schwander, denn sie habe das Projekt befürwortet.

Bis 2020 wird die Pro-Kopf-Verschuldung von heute 5000 gegen 7000 Franken steigen. Der Trend konnte auch in der vergangenen Legislatur nicht umgekehrt werden. Aber, so Schwander: «Die Verschuldung ist nur eine Seite der Medaille. Wir erhalten dafür ja einen materiellen Gegenwert, der jedoch buchhalterisch nicht so ausgewiesen wird.» Immerhin konnte der Gemeinderat im zweiten Anlauf eine deutliche Erhöhung der Liegenschaftssteuer im Volk durchbringen.

Auch keine Erfolgsgeschichte sind vorderhand die Bestrebungen für eine Fusion von Kerzers mit den umliegenden Gemeinden. Namentlich Fräschels und Ried zeigen Kerzers die kalte Schulter. Der Grund ist die schlechte Finanzlage der grösseren Partnerin: «Mit unserer hohen Verschuldung und unseren hohen Steuern sind wir für unsere Nachbargemeinden zu wenig attraktiv», so Schwander. Und die bernischen Nachbarn–Golaten, Gurbrü und Wileroltigen–scheuten den Aufwand einer kantonsübergreifenden Fusion.

Legislatur

Grosse Gemeinden ziehen Bilanz

Am 28. Februar finden die Gemeindewahlen statt, Listenabgabe ist am 18. Januar. Bis dahin publizieren die FN von den bisherigen und zukünftigen Generalratsgemeinden im FN-Einzugsgebiet, von Tafers als Hauptort des Sensebezirks sowie von Kerzers als grösster der Gemeinden des Seebezirks, in denen am 28. Februar gewählt wird, eine Legislaturbilanz.rb

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