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Das Herz des Schweizer Tabakanbaus schlägt in der Region Broye

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Rund 1000 Tonnen Tabak werden in der Schweiz angebaut, das Zentrum des Tabakanbaus ist in der Region Murten-Broye. Die Zahl der Tabakbauern sinkt zwar, doch die, die weitermachen, setzen auf Nachhaltigkeit.

In der Region trägt der «Tuback» auch den Namen «Murtechrutt». Das Murtenbiet und das Broyetal beidseits der Kantonsgrenze sind das Goldene Dreieck des Schweizer Tabakanbaus. Rund vier Fünftel der einheimischen Produktion stammen aus dieser Region. In Payerne VD steht der Verarbeitungsbetrieb Fermenta, und in Grangeneuve ist der Sitz des Produzentenverbands Swisstabac. 

Es werden vor allem zwei Sorten angebaut: der traditionsreiche Burley-Tabak, der nach der Ernte monatelang in den markanten Trocknungsscheunen aufgehängt wird, und der jüngere Virgin-Tabak, der in einem Ofen getrocknet wird und rasch bereit für die Auslieferung ist. Die 25 Kilo-Ballen werden nach Payerne zur Einkaufsgenossenschaft und in die Fermentierung gebracht, gelagert und bei Bedarf an die Industrie ausgeliefert. Diese vereinbart mit den Produzenten jährlich Preis, Menge, Qualität und letztlich die zu bebauende Fläche.

In der Region ein gewohnter Anblick im Sommer: Felder mit Tabakpflanzen.
zvg

Tabakbauer mit Ambitionen

Reto Minder aus Jeuss, Gemeinde Murten, baut beide Sorten an. Jedes Jahr werden die Details des Anbaus vereinbart, sagt der erfahrene Tabakbauer in der zweiten Generation, abhängig davon, was die Industrie braucht. «Jede Zigarette ist eine Mischung mehrerer Sorten», weiss er. Aktuell sprechen Fachleute von rund 1000 Tonnen Tabak, die in der Schweiz angebaut werden. Das entspricht weniger als fünf Prozent der benötigten Menge. Der grösste Teil der Rohstoffe wird importiert.

Mit dem Rückgang des Konsums geht auch die Menge und Zahl der Produzenten im Land stetig zurück, in einzelnen Jahren haben bis zu zehn Prozent der Bauern aufgegeben. 2007 bauten noch doppelt so viele Betriebe Tabak an. 

Minder sagt, das hänge auch mit den hohen Investitionen – so eine Scheune oder ein Ofen kostet – sowie auch mit immer strengeren Vorgaben zusammen. «Es gibt keinen Bereich in der Landwirtschaft, der stärker reglementiert ist.» Doch das ist auch ein Vorteil: «So haben die Bauern immer einen sicheren Absatz und somit ein sicheres Einkommen.» 

Tabak kommt ursprünglich aus Amerika. In der Region Broye findet die Pflanze die besten Bedingungen für das Wachstum.
zvg

Der Tabak ist für Minder wie auch für alle anderen Bauern nur ein Teil ihrer Fruchtfolge. Seine Eltern seien vor 50 Jahren eingestiegen. Für ihn sei es aktuell eine von sechs Kulturen, die er anbaue. «Allerdings ist er eine arbeitsintensive Kultur mit viel Handarbeit und hat deshalb eine hohe Wertschöpfung.» Für Tabak muss ein Bauer bis zu 70 Mal so viel Arbeit reinstecken wie etwa für Weizen. Dafür werde er angemessen entschädigt, so Minder. «Deshalb ist der Tabakanbau noch immer recht begehrt und für viele ein wichtiger, wenn auch nicht der einzige Betriebszweig.»

Ein Fonds, keine Spezialsubvention

Die Differenz zwischen dem tiefen Weltmarktpreis und dem hohen Abnahmepreis in der Schweiz deckt ein Ausgleichsfonds, der von den Rauchern geäufnet wird. Pro verkauftes Päckli Zigaretten fliessen 2,4 Rappen in diesen Fonds. Wenn die Produzenten also eine schlechte Ernte einfahren, so Minder, ist im Jahr darauf mehr Geld in diesem Fonds und sie können mehr produzieren. Hinzu kommen allgemeine Direktzahlungen wie sonst in der Landwirtschaft. Aber der Staat zahlt seit 1992 keine weiteren Subventionen aus.

Geschichte

«Murtechrutt»: Eine Jahrhunderte alte Tradition

Tabak wurde in der Schweiz seit dem Ende des 17. Jahrhundert angebaut. Ab 1719 förderte die Berner Obrigkeit den Tabakanbau in der Broyeebene, kurz darauf entstanden die ersten Verarbeitungsbetriebe. 1930 wurde eine Einkaufsgenossenschaft gegründet, die Produktion, Trocknung und Preis bestimmte und in Infrastruktur und Forschung investierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten 6000 Bauern Tabak an, ihre Zahl verdoppelte sich in diesen sechs Jahren. Während des Kriegs war der Tabak wichtig für die Eigenversorgung und die Moral. 1945 deckte die einheimische Produktion 24 Prozent des Bedarfs. Heute schätzt man die Zahl der Tabakbauern auf gegen 150, davon etwas über die Hälfte im Kanton Freiburg. Während es kurz nach dem Krieg noch rund 1500 Hektaren Tabakfläche waren, schätzt man heute mit gegen 450 Hektaren, grösstenteils im Raum Broye. Für die Region ist der Tabak ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Wertschöpfung wird auf 20 bis 30 Millionen Franken geschätzt. fca

Anbau

Viel Arbeit für die Bauern

Das Arbeitsjahr für den Tabakbauer ist lang, bis zu zehn Monate. Im März wird im Gewächshaus ausgesät und die Setzlinge im Mai aufs Feld ausgepflanzt. Ab Juli kann erstmals geerntet werden, und die Helfenden auf den Erntemaschinen nehmen von Hand die Blätter der Pflanzen von unten nach oben in bis zu neun Durchgängen ab. Mitte September endet die Ernte in der Regel. Sie werden später je nach Sorte an Schnüren aufgefädelt und aufgehängt oder im Ofen getrocknet. Es kann bis in den Januar gehen, bis die letzten Ballen ausgeliefert sind. Die Einkaufsgenossenschaft nimmt den Bauern den Tabak ab und verkauft ihn weiter an die Industrie. Der Verkaufspreis kann je nach Qualität stark variieren. In der Schweiz sind drei globale Produzenten und noch immer zwei kleinere Hersteller aktiv, die traditionsreichen Firmen Burger Söhne und Villiger. Letztere produzieren mit bis zu 100 Prozent einheimischer Ware vor allem spezielle Tabakprodukte wie Zigarren oder Pfeifentabak. fca

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