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Das HFR will sich von einem Spitalnetz zu einem Gesundheitsnetz wandeln

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«Wir bauen um. Nicht ab.» Unter diesem Motto geht das Freiburger Spital ab heute einen Monat lang auf Tour durch den Kanton Freiburg. Es will der Bevölkerung sein Konzept für die Zukunft näherbringen. Gestern haben die Direktion und der Verwaltungsrat die Umsetzung der Strategie 2030 sowie den ersten Vierjahresplan bis 2023 den Medien vorgestellt.

«Das HFR gehört schweizweit zu den besten Spitälern. Es ist finanziell gesund, gut und effizient geführt. Und es arbeitet partnerschaftlich mit allen Gesundheitsanbietern zusammen.» Diese Ziele nannte Verwaltungsratspräsidentin Annamaria Müller für die Strategie 2030. Die vom Bund vorgegebene Spitalfinanzierung sowie die Anforderungen der Tarifpartner bezüglich Professionalität und Volumen mache gemäss Müller die Umwandlung des Freiburger Spitals notwendig.

«Vieles wird anders, aber nicht alles», sagte sie. Aus den heute fünf Standorten sollen ein Spitalzentrum und verschiedene Gesundheitszentren entstehen, bei dem die modernsten Mittel in der Digitalisierung, Organisation und Gouvernance zur Anwendung kommen.

Erste Schritte definiert

«Der Umbau beginnt heute», betonte Müller. «Es ist der grösste Umbau in der Geschichte des HFR.» Dabei denke sie nicht nur an Gebäude und Infrastruktur, sondern auch an eine neue Art und Weise, wie das Spital in Zukunft arbeiten werde: als Gesundheitsnetz, in dem verschiedene Partner im Dienste der Bevölkerung zusammenarbeiten.

Der gestern vorgestellte Vierjahresplan definiert die ersten Schritte dieser Umwandlung. Er ordnet auch jedem Standort klare Aufträge zu (siehe Kästen).

Im Mittelpunkt dieses Gesundheitsnetzes steht gemäss Annamaria Müller das geplante neue Zentrumsspital als medizinisches Kompetenzzentrum und einziges Zentrum für stationäre Akutmedizin. «Erstmals überhaupt wird das HFR einen neuen Spitalbau in Angriff nehmen», so Müller. Dieser müsse verkehrstechnisch gut erschlossen, flexibel und effizient gebaut sowie anpassungsfähig sein. Der ambulante Bereich werde grösser, der stationäre kleiner, und es sind auch mehr Einzelzimmer als heute vorgesehen. Vor allem aber soll es eng vernetzt mit dem umliegenden Gesundheitsnetz sein.

Zur Realisierung dieses Spitalzentrums soll bis Ende Jahr ein Steuerungsausschuss gebildet und bis Ende 2022 das Grundstück gekauft werden. Ein Projektkredit für das neue Spital ist für Ende 2023 vorgesehen.

Anlaufstelle in Regionen

Das Gesundheitsnetz soll ergänzt werden durch verschiedene Gesundheitszentren in den Regionen. Wie Müller sagte, sollen diese Anlaufstelle sein bei gesundheitlichen Problemen und sich um die Betreuung von chronisch Kranken kümmern. Sie bieten somit eine Permanence und medizinische Sprechstunden, ambulante Versorgung und medizinisch-therapeutische Behandlungen an.

Müller bezeichnete die Gesundheitszentren als eine Art «Dorfplatz». So sollen weitere Dienstleister wie die Spitex, Privatärzte mit Praxis, eine Cafeteria oder sogar eine Poststelle dort Platz haben.

«Die Gesundheitszentren werden nicht alle das gleiche Modell haben», sagte sie. Die Zentren hätten zwar eine gemeinsame unverzichtbare medizinische Basis, sie können optional aber weitere Leistungen erbringen. Ein Kernelement ist die Zusammenarbeit mit anderen Partnern des Gesundheitswesens.

Pilotprojekt im Süden

Wie dies aussehen könnte, zeichnet sich derzeit im Süden des Kantons ab. Dort haben sich die drei Bezirke durch ihre Oberamtmänner zusammengetan. Sie streben ein Gesundheitszentrum für 100 000 Personen mit je einer Aussenstelle in Billens und Châtel-St-Denis an. Gemeinsam sollen sie ein Zentrum mit einem kompletten und komplementären Angebot bilden. So ist es denkbar, dass Privatärzte in Riaz ambulant operieren und das HFR sich in den Aussenstellen einmietet und einzelne Leistungen anbietet. Ein Steuerungsausschuss und Arbeitsgruppen der Gesundheitsnetze der drei Bezirke sollen entstehen und im ersten Halbjahr 2021 ein Konzept vorlegen. Im Süden soll das erste Gesundheitszentrum an einem Pilotstandort Anfang 2022 den Betrieb aufnehmen. Ende 2022 ist das zweite Gesundheitszentrum geplant.

Wie viele solche Gesundheitszentren es geben wird, ist derzeit offen. Klar scheinen je eines für das Zentrum und den Süden. Dann könnte es ein weiteres für Deutschfreiburg oder je eines für Sense und See geben, wie Generaldirektor Marc Devaud gestern sagte.

Zum Kommentar von Chefredaktor Christoph Nussbaumer.

So reagieren die Bezirke und die Gewerkschaften

Freiburg – Kantonsspital

Das Zentrum für Operationen und lebensbedrohliche Notfälle

Noch bevor der neue Spitalbau steht, der künftig auch das Zentrumsspital des HFR sein wird, erfährt der bestehende Standort im Kantonszentrum Änderungen. Schon in diesem Herbst wird das Palliativzentrum in der Villa Saint-François gleich neben dem Kantonsspitalgebäude eingeweiht.

Bereits in Gang ist die Neuorganisation der Operationstrakte. Die gesamte stationäre Operationstätigkeit wird bis Ende Jahr in Freiburg ausgeführt. Die Intensiv-und Überwachungspflege bleibt aufrechterhalten und wird ausgebaut. Zentralisiert und neu organisiert wird die stationäre Chirurgie und Orthopädie. Spezialgebiete wie Pädiatrie und Gynäkologie bleiben wie bisher in Freiburg und werden noch ausgebaut. Gleiches gilt für Fachgebiete der Inneren Medizin.

Der Standort Freiburg ist auch das Zentrum für die Notaufnahmen. Es ist spezifisch die Anlaufstelle für lebensbedrohliche Notfälle. Entsprechend führen Ambulanzen nach Alarmierung über die Notrufnummer 144 solche Patienten direkt in die Notaufnahme des Kantonsspitals in Freiburg.

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Tafers

24-Stunden-Notaufnahme in Vorbereitung

Die grosse Änderung für den HFR-Standort Tafers ist Corona-bedingt bereits eingeleitet worden. Weil man Ressourcen am Standort Freiburg konzentrieren musste, wurden die Operationstätigkeiten in Tafers im Frühjahr eingestellt. Wie die Spitalleitung im Juli verkündete, wird der Operationstrakt nicht mehr in Betrieb genommen, sondern wegen geringer Auslastung definitiv geschlossen. Noch ist man in Freiburg nicht bereit,alle Operationen durchzuführen, so entschied sich das HFR aufgrund der Volumen für Riaz statt Tafers als vorläufig zweiten Standort für ambulante Eingriffe. Während Riaz keine 24-Stunden-Notaufnahme mehr haben wird, wird in Tafers bis Ende Jahr eine 24-Stunden-Aufnahme wieder eingerichtet. Laut Generaldirektor Marc Devaud spricht man im Fall von Tafers neu von einer 24-Stunden-Permanence oder einem Walk-in-Notfall. Nach einem Todesfall vor der Notaufnahme will das Spital so klarer kommunizieren, dass Freiburg und nicht Tafers schwere Notfälle aufnimmt. Der Vierjahresplan sieht für Tafers vor, dass die Innere Medizin und die Geriatrie aufrechterhalten und noch ausgebaut werden. Die Sprechstunden für Chirurgie und Orthopädie bleiben erhalten, andere könnten hinzukommen.

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Meyriez-Murten

Rehabilitation bleibt und wird eventuell sogar ausgebaut

Vor knapp zwei Wochen hatte es der Medizinische Direktor des HFR, Ronald Vonlanthen, vor den Delegierten des Gemeindeverbands See vorangekündigt,und gestern folgte die Bestätigung: «In Merlach wird es keine grossen Änderungen geben.»

Das heisst, dass die Permanence erhalten bleibt. Die Öffnungszeiten aller Permanences richten sich vor allem auch danach aus, wie stark der Dienst von der Bevölkerung genutzt wird. Keine Veränderung gibt es ebenfalls bei der Inneren Medizin: Diese wird aufrechterhalten. Auch eine Spezialisierung von Meyriez, die Rehabilitation, bleibt bestehen beziehungsweise wird allenfalls sogar ausgebaut, wie Generaldirektor Marc Devaud gestern sagte. Ebenfalls weiterhin im Angebot des Seebezirkler Standorts bleiben die verschiedenen Sprechstunden, etwa in Kardiologie oder Onkologie. Betroffen ist Meyriez von einer Änderung im Bereich Palliative Care. Dafür gibt es an diesem Standort derzeit acht Betten. Mit der baldigen Eröffnung des Kompetenzzentrums in der Villa Saint-François beim Kantonsspital werden die acht Betten von Meyriez dorthin transferiert. Auch 14 Betten von Billens kommen in die Villa Saint-François, zudem ist dort die Schaffung einer Palliativ-Residenz in Planung.

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Riaz

Operationen im ambulanten Bereich bleiben vorerst erhalten

Riaz ist der zweitgrösste Standort des HFR-Netzes, und er wird vorläufig auch der zweite Standort neben Freiburg sein, an dem Operationen durchgeführt werden. Wie Tafers wurde auch der Operationsblock Riaz während der Corona-Krise geschlossen, er wird aber offen bleiben, solange Freiburg nicht die Kapazität hat, alle Operationen durchzuführen. Der ambulante Operationstrakt soll spätestens bis Ende Jahr den Betrieb aufnehmen, eventuell sogar etwas vorher, wie Generaldirektor Marc Devaud gestern sagte.

Im Gegensatz zu früher wird Riaz keine 24-Stunden-Notaufnahme mehr haben. Stattdessen hat eine Permanence von 7 bis 22 Uhr geöffnet. Diese Änderung ist bereits erfolgt. Erhalten bleiben im Greyerzbezirkler Spital die Innere Medizin und die Geriatrie. Sie sollen beide sogar ausgebaut werden. Dazu sind auch die Sprechstunden wie bisher gewährleistet. Auch die Rehabilitation soll in Riaz bis Ende 2023 ausgebaut werden. Riaz ist als Pilotprojekt für die künftigen Gesundheitszentren vorgesehen. Da dort die Verhandlungen mit Partner schon am weitesten fortgeschritten sind, ist diese Änderung bereits im kommenden Jahr möglich. Der Standort Riaz stünde so auch privaten Ärzten offen, die etwa da operieren wollen.

uh

Billens

Zukunft als HFR-Standort steht zur Diskussion

Die Tage von Billens als Standort des HFR sind gezählt. Wenn Riaz zum Gesundheitszentrum für den Süden wird, ist Billens allenfalls noch als Antenne von Riaz vorgesehen, wie es auch der frühere HFR-Standort Châtel-St-Denis sein soll. Das heisst, dass das Gebäude in den Besitz des Gemeindeverbands Glâne übergehen würde. Das HFR könnte dann in Billens einzelne Dienstleistungen wie zum Beispiel Radiologie anbieten.

Bis es so weit ist, müssen aber noch die Kommission für Gesundheitsplanung und der Staatsrat das Einverständnis dazu geben.

Vorher aber ist das Spital in Billens als «Wartestation» für Pflegeheimplätze vorgesehen. Im HFR hat es viele Patienten, die eigentlich nicht mehr in Spitalpflege sein sollten, die aber noch keinen Pflegeheimplatz haben. Sie sollen in Billens als einzigem Standort untergebracht werden.

Wie Meyriez-Murten ist auch Billens von der Einrichtung des Palliativzentrums in der Villa Saint-François neben dem Kantonsspital betroffen: 14 Betten sollen dorthin transferiert werden, die während des Saint-François-Umbaus in Billens stationiert werden. Vorläufig ist auch vorgesehen, dass der Bereich Rehabilitation in Billens bis Ende 2022 weitergeführt werden soll.

uh

 

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