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Das Hochwasserschutzprojekt Rohrmoos in Schwarzsee kostet rund drei Millionen Franken

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Der Burstera-Bach wird umgeleitet, die Burstera-Brücke erneuert, das Rohrmoos ökologisch aufgewertet: Rund drei Millionen Franken kostet ein Hochwasserschutzprojekt eingangs Schwarzseetal, das seit zwei Jahrzehnten im Gespräch ist und nun konkret wird.

An der Gemeindeversammlung vom 3. April 2000, also vor fast genau 22 Jahren, hat Plaffeien einen Kredit gesprochen, um die regelmässig auftretenden Probleme mit Überschwemmungen, Geschiebeablagerungen und der Pflege des Rohrmooses zu lösen. Damals ging man von Gesamtkosten von rund 580’000 Franken aus (siehe auch Kasten). Heute liegt ein überarbeitetes und erweitertes Projekt vor, das wenig mit der damaligen Planung gemein hat, ausser dem Wunsch, Bewohner und Infrastrukturen nachhaltig vor Murgängen und Überschwemmungen zu schützen. Der Staatsrat legt dem Grossen Rat eine Botschaft für die finanzielle Beteiligung an einem Projekt vor, das mit Kosten von rund 2,957 Millionen Franken veranschlagt ist; die Gemeindeversammlung entscheidet am 29. April.

Hohes Schadenpotenzial

Daniel Bürdel, Grossrat und Syndic von Plaffeien, hält fest:

Es ist dringend nötig, das Projekt jetzt umzusetzen.

In den letzten Jahren habe es immer wieder Schäden gegeben, weil bei Unwettern vor allem der Burstera-Bach und die Warme Sense über die Ufer getreten seien. Ein grosses Gebiet befindet sich nicht ohne Grund auf der kantonalen Gefahrenkarte in der blauen Zone, die einer mittleren Gefährdung entspricht, sowie ein kleiner Teil in der roten Zone (hohe Gefahr). 

Beispiel Riggisalpbach

Die Angelegenheit hat für den Plaffeier Gemeinderat aus diesem Grund Priorität. Deshalb hat er beim Kanton beantragt, eine wichtige Sofortmassnahme noch vor der Diskussion im Grossen Rat umsetzen zu dürfen: die Umleitung des Burstera-Bachs, der jetzt noch teilweise durch das Quartier Burstera fliesst. «Hier besteht die grösste Gefahr für Murgänge und Hochwasser», erklärt der Syndic:

Wenn der Burstera-Bach anschwillt und viel Geschiebe mit sich führt, dann befürchten wir grosse Schäden.

Die Gemeinde habe das Beispiel des Riggisalpbachs am gegenüberliegenden Hang noch deutlich vor Augen. Dieser Bach hatte nach einem Unwetter im August 1997 gewaltige Massen an Steinen, Erdreich und Ufergehölz ins Tal geschwemmt und Schäden in Millionenhöhe verursacht. 

«Der Verlauf solcher Murgänge und ihre Konsequenzen sind sehr schwer einzuschätzen. Wir haben als Behörde eine Verantwortung für den Schutz der Bevölkerung und der Bauten», erklärt Daniel Bürdel. Die Sektion Gewässer des Amts für Umwelt habe nach Gesprächen mit der Gemeinde schliesslich eingewilligt, dass die Arbeiten am Burstera-Bach Anfang dieses Jahres in Angriff genommen werden könnten. «Damit die grösste Gefahr vor Beginn der Gewittersaison 2022 gebannt ist», sagt Daniel Bürdel.

Plaffeien machte Druck

Es habe mehr als 20 Jahre gedauert, weil Kanton und Bund als Hauptsubventionsbehörden immer wieder neue Anpassungen verlangten und das Projekt so fortlaufend eine Weiterentwicklung erfuhr, führt er aus. Das Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekt war 2011 öffentlich aufgelegen und 2017 lag auch eine Baubewilligung vor. «Doch auch diese war an verschiedene Bedingungen geknüpft, die erneut Gespräche zwischen Gemeinde, kantonalen Ämtern und Bundesbehörden auslösten», erklärt der Ammann. In den letzten Jahren habe der Gemeinderat dann Druck gemacht, um nach zwei Jahrzehnten Planung endlich zu einer Lösung zu kommen.

Diverse Faktoren

Ein Grund für die lange Planungsdauer ist auch die Ausgangslage im Bereich Burstera/Chretza: Der Talboden entlang der Warmen Sense, einem Ausfluss aus dem Schwarzsee, ist teils bis in Ufernähe dicht besiedelt. Von den Hängen fliessen mehrere Wildbäche in diesen Fluss. Zudem befindet sich in diesem Gebiet auch das Rohrmoos, ein Flachmoor und Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung. «Somit ergibt sich dort auf kleinem Raum ein Spannungsfeld zwischen örtlicher Siedlungsverdichtung, touristischem Entwicklungspotenzial, verstärkter Gefährdung durch Hochwasser und Murgänge, Schutz von ökologischen Werten und menschlichem Anspruch auf Erholung und Wohlergehen», heisst es in der Botschaft des Staatsrats.

Neue Burstera-Brücke

Konkret ist vorgesehen, die Warme Sense oberhalb des Rohrmooses aufzuweiten. Die heutige Burstera-Brücke, die nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen entspricht, wird ersetzt und verlängert. Im unteren Burstera-Quartier soll ein Damm gegen Hochwasser schützen; auf ihm erhält zugleich auch der heutige Wanderweg eine neue Streckenführung. Der bestehende Damm für den Fussweg quer durch den obersten Teil des Rohrmooses wird aufgehoben, ebenso wird die Fussgängerbrücke aufgehoben.

Damit die Erosion an der Sense beim Rohrmoos aufgehalten werden kann, ist linksseitig der Bau einer Blocksatzmauer mit Buhnen geplant. Oberhalb der Chretza-Brücke soll ein rund 90 Zentimeter hoher und etwa 65 Meter langer Damm ebenfalls auf der linken Seite des Flusses für mehr Schutz sorgen.

Holzsteg übers Moos

Beim Rohrmoos, oberhalb der Kantonsstrassenbrücke über den Rohrbach, sollen rund 800 Kubikmeter Geschiebematerial, die im Rohrmoos abgelegt sind, entfernt werden. Die Aufschüttung bei der Rohrmatte soll ebenfalls teils rückgebaut werden. Dafür ist dort ein rund 50 Meter langer Holzsteg geplant, mit dem künftig Naturbeobachtungen im Moos möglich sind.

Im gesamten Perimeter sind zudem Hecken, Totholz im Wasser oder artenreiche Wiesen geplant. Wie es in der Botschaft heisst, sollen die Bachverbauungen so erstellt werden, dass Fische weiterhin bzw. besser als bisher wandern können.

Das Bett des Burstera-Bachs wird erweitert und durch einen Damm sowie weitere Geländearbeiten angepasst, um künftige Murgänge und starkes Geschiebe besser aufhalten zu können. Ein kleiner Seitenbach dieses Gewässers wird vertieft und bekommt einen Geschieberechen. Auch sind Geschieberückhalteräume sowie weitere Schwemmrechen direkt bei den obersten gefährdeten Häusern geplant.

Für Jahrhundertereignisse

Die letzte Massnahme, die in der Botschaft des Staatsrats aufgelistet ist, wird derzeit bereits umgesetzt: Das Bett des Burstera-Bachs wird entlang der Quartierstrasse verlegt. So fliesst die Burstera neu oberhalb der Brücke in die Sense. Wie es heisst, verringert sich damit das Risiko für die Wohnhäuser auf ein sogenanntes 300-jähriges Ereignis.

Was die übrigen Gebäude, Strassen und Infrastrukturen betrifft, so sollen diese nach der Umsetzung der geplanten Massnahmen vor sogenannten 50-jährigen Ereignissen geschützt sein, die bewohnten und eingezonten Siedlungen sogar vor 100-jährigen Ereignissen.

Chronologie

Es brauchte mehrere Anläufe

1984 hat der Staatsrat den Schutzzonenplan Rohrmoos genehmigt. Da das Gebiet Burstera und Chretza immer wieder durch die Warme Sense und den Burstera-Bach überflutet wird, hat die Gemeinde im Lauf der Jahre immer wieder Anlauf genommen, den Hochwasserschutz zu verbessern und die Bachläufe zu renaturieren. Ein erstes Projekt hat das kantonale Amt für Wasserbau erarbeitet, es wurde an der Gemeindeversammlung vom 31. März 2000 genehmigt. Danach ist das Projekt mehrfach überarbeitet und angepasst worden, vor allem auch aufgrund der Gefahrenkarte von 2005. Die Gemeindeversammlung Plaffeien hat am 26. November 2010 einen Projektkredit von zwei Millionen Franken genehmigt. Am 15. Februar 2011 lag das Projekt öffentlich auf. Da es Einsprachen und Projektanpassungen gab, dauerte es bis zum 8. Mai 2017, bis die Baubewilligung vorlag. Diese war an Bedingungen geknüpft, so etwa waren ein Geschieberechen, die Aufschüttung einer Parzelle, Massnahmen bei einem Seitenbach usw. nicht genehm. Das Planungsbüro Pbplan AG hat diese Anpassungen vorgenommen und ein Detailprojekt für die erste Etappe ausgearbeitet. Dieses lag 2020 vor. Nun folgt die Umsetzung des Projekts mit der Vorlage an der Gemeindeversammlung am 29. April und der Subventionsgenehmigung durch Bund und Kanton in der Mai-Session. im

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