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Das Imam-Projekt steht im Gegenwind

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Der Widerstand gegen die Einführung einer Imam-Ausbildung an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg verstärkt sich. Nachdem die Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten Freiburg für dieses Projekt auserkoren hatte, äusserten die Grossräte Nicolas Kolly (SVP, Essert) und Roland Mesot (SVP, Châtel-St-Denis) in einer Anfrage an den Staatsrat ihre Bedenken dazu. Der Staatsrat antwortete darauf, die Position der Fakultät und der Universität könnte durch ein Ausbildungszentrum für Imame profitieren. Insbesondere hob der Staatsrat die Stärkung des interreligiösen Dialogs hervor. Die Zweisprachigkeit und der internationale Ruf der Fakultät würden für den Standort Freiburg sprechen, hiess es (die FN berichteten).

Jetzt fordern aber Grossräte aus dem bürgerlichen Lager die Regierung dazu auf, das Projekt zu stoppen. In einem gestern deponierten Auftrag erklären die Grossräte: «Wir wehren uns dagegen, dass dieses Ausbildungszentrum an der katholischen Theologischen Fakultät der Universität Freiburg zulasten der Freiburger Steuerzahler eröffnet wird.»

SVP, CVP und FDP

Den Auftrag reichten zehn Grossräte ein: sechs von der SVP, drei von der CVP und einer von der FDP. Dazu kommen zwölf Mitunterzeichner aus dem bürgerlichen Lager, darunter der FDP-Präsident Didier Castella, wie Roland Mesot den FN sagt. «Es ist kein SVP-Vorstoss, sondern eine Eingabe von Nicolas Kolly und mir, der sich mehrere Grossräte aus dem bürgerlichen Lager angeschlossen haben.»

Die Grossräte machen mehrere Gründe für ihren Vorstoss geltend. So lassen sich gemäss ihnen die Kosten für eine Imam-Ausbildung nicht rechtfertigen, wenn der Kanton gleichzeitig ein Sparmassnahmenprogramm durchführt und Stellen im Bildungsbereich einspart. Weiter vermuten die Grossräte, dass die Imam-Ausbildung nur ein erster Schritt sei und daraus ein Koran-Unterricht werden könnte. Schliesslich, so heisst es in der Eingabe, würde ein Ausbildungszentrum die Theologische Fakultät eher schwächen als stärken. Die Fakultät müsse ihren christlichen Charakter behalten, so die Forderung.

Roland Mesot, Präsident der Freiburger SVP, betont, dass der Antrieb zum Auftrag an den Staatsrat durch Ermunterungen aus der Bevölkerung zustande gekommen sei. «Ich bin überrascht, wie viele Reaktionen ich und unser Parteisekretariat auf unsere ursprüngliche Anfrage erhalten haben. Ich habe noch nie eine so starke Reaktion erlebt. Es scheint, dass die Bevölkerung auf die Thematik sensibilisiert ist.»

Initiative als Möglichkeit

In einer Medienmitteilung Mitte Februar hatte die kantonale SVP angekündigt, dass die Partei die Thematik noch eingehender analysieren will und mehrere Möglichkeiten ins Auge fasse, so auch eine Volksinitiative.

So weit ist es nach Ansicht von Roland Mesot aber noch nicht: «Wir müssen jetzt abwarten, ob wir damit beim Grossen Rat durchkommen. Falls ja, braucht es keine Volksinitiative mehr.»

Jean-Pierre Siggen:

Keine Angst vor dem Dialog

E igentlich könne die Universität in eigener Kompetenz über die Einführung einer Ausbildung für Imame befinden, sagt Erziehungsdirektor Jean-Pierre Siggen auf Anfrage den FN. «Es betrifft den Staat nur bei der Finanzierung.» Siggen erwartet tatsächlich eine politische Debatte zum Projekt, der er aber relativ gelassen entgegenblickt. «Ich werde dem Staatsrat einen Vorschlag unterbreiten. Aber die Position dürfte sich an der bereits sehr ausführlichen Antwort auf die Anfrage Kolly/Mesot ausrichten.» Siggen sieht beim Projekt einen beträchtlichen Aufklärungsbedarf: «Die Botschaft muss klar hinüberkommen, dass mit dem Zentrum schon ausgebildete Imame angesprochen werden, um ihnen soziale, kulturelle, rechtliche und konfessionelle Gegebenheiten der Schweiz zu vermitteln.» Optimistisch stimmt ihn, dass das Projekt unter Obhut der Dominikaner steht und «von den richtigen Leuten» betreut werde. «Man darf keine Angst vor dem Dialog haben.» Dass selbst Grossräte seiner Partei das Projekt infrage stellen, überrascht ihn nicht: «Es ist eine parteiüber-greifende Thematik, zu der es Unsicherheiten gibt.» uh

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