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«Das ist zu viel für unseren See»

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Das ist selten: Eine Gemeindeversammlung, an der sich eine breite Opposition gegen einen Antrag des Gemeinderates bildet, welche dessen Ablehnung beantragt. So geschehen am Donnerstagabend in Muntelier. Der Gemeinderat hatte die Annahme der Statuten des fusionierten ARA-Verbandes der Regionen Murten und Kerzers beantragt. Diese werden in diesen Wochen nach dem grundsätzlichen Beschluss der beiden Delegiertenversammlungen in den Mitgliedsgemeinden behandelt. Bisher war die Genehmigung in den Gemeinden nur reine Formsache. Doch in Muntelier wurde es eng: Die 64 anwesenden Bürger nahmen die Statuten nach einer intensiven Diskussion an mit 35 Ja-Stimmen bei 22 Gegenstimmen und sieben Enthaltungen an.

«Muntelier profitiert»

Gemeinderat Markus Hug, der neuerdings Präsident des ARA-Verbandes Region Murten ist, warb für die Vorlage: «Als Standortgemeinde wollen wir einen möglichst grossen Einfluss haben.» Mit der Fusion werde der Aus- und Neubau der ARA Muntelier an die Hand genommen. Nun lägen ein Fusionsvertrag und eine Realisierungsvereinbarung vor. Er betonte, dass es lediglich um die Statuten gehe, nicht über den Baukredit, über diesen werde separat abgestimmt. Muntelier erhalte mit dem Neubau die gesetzlich vorgeschriebene Reinigungsstufe für Mikroverunreinigungen und die Gewähr, dass die neue Anlage gänzlich geruchsfrei ist. Bau- und Betriebskosten seien günstiger. Hugs Vorgänger als ARA-Präsident, Urs Wapp, rechnete vor, dass die neue Anlage die Gemeinde unter dem Strich auf 1,6 Millionen Franken zu stehen kommen wird und dass sie Betriebskosten in der Höhe von 5000 Franken pro Jahr spart. Mit dem Bau der neuen Anlage müsse Muntelier auch die Kosten von 9 Franken pro Kopf und Jahr, welche der Bund für die Beseitigung von Mikroverunreinigungen mittels einer zusätzlichen Reinigungsstufe verlangt, nicht bezahlen.

Widerstand der Grünen

Die Opposition hatte sich letzte Woche per Pressemitteilung angekündigt, sie stammte von den Grünen See und ihrem Sprecher Peter Halbherr. Er beantragte die Zurückweisung des Projektes. Es sei der letzte Augenblick, das Projekt zu stoppen. Die Ableitung des geklärten Wassers in den See sei schädlich, erst recht, wenn mit dem grösseren Verband mehr Wasser in den See fliesst–in den regionalen Trinkwasserspeicher, in einer Badezone und in einem Naturschutzgebiet. «Das ist zu viel für unseren See.»

Er schlage vielmehr vor, eine Anlage auf der grünen Wiese in Kerzers zu bauen, wo sie niemand störe, und das Wasser in die Aare zu leiten, ein grosses Fliessgewässer mit einer starken Strömung. Schliesslich müsse Muntelier die letzte Chance nutzen, sich zu wehren: «Wir haben im grossen Verband als kleine Gemeinde kein Vetorecht.»

Mehrere Stimmen warnten vor einem Ja. Ein Bürger sprach die bisher lückenlose Zustimmung zur Fusion durch die anderen Mitgliedsgemeinden an: «Klar sagen alle ja, sie leiten ihr Abwasser ja zu uns. Wir sind am Schluss der Kette.» Ausserdem seien die Einsparungen bei den Betriebskosten unbedeutend. Ein anderer Bürger wies darauf hin, dass die Interessen der beiden Verbände Kerzers und Murten unterschiedlich seien. Muntelier drohe, zwischen die Fronten zu geraten. Auf die Frage aus der Runde, was bei einem Nein mit dem Fusionsprojekt geschehe, entgegnete Wapp: «Dann wäre die Fusion gestorben und wir müssten neue Verhandlungen angehen.» Durch das Ja der Gemeindeversammlung müssen die Verantwortlichen nun doch nicht zurück an den Start.

Neues Kommunalfahrzeug

Die Gemeindeversammlung genehmigte einstimmig einen Kredit über 150 000 Franken für den Kauf eines neuen Kommunalfahrzeuges. «Es ist das wichtigste Gerät unserer Kommunalarbeiter», warb Gemeinderat Hug für die Vorlage, «so haben sie moderne Arbeitsmittel und können ihre Arbeit gut erledigen.» Nach zehn Jahren im Betrieb sei das heutige Fahrzeug veraltet, die Reparaturen kosteten bis zu 10 000 Franken pro Jahr.

Die Gemeindeversammlung hat die Kommissionen wie folgt besetzt:

 Finanzkommission: Urs Egli, Rolf Johner, Markus Lüthi, alle bisher.

Planungs- und Energiekommission:Jürg Fasnacht und Pascal Pörner vom Gemeinderat ernannt, sowie Jürg Bauer, Peter Gaberell und Martin Löffel aus der Gemeindeversammlung gewählt, alle bisher.

Einbürgerungskommission: Urs Egli, Rolf Johner, Markus Lüthi, Gilberte Scherzinger, Natascha Sedonati (alle bisher).

«Als Standortgemeinde wollen wir einen möglichst grossen Einfluss haben.»

Markus Hug

Gemeinderat Muntelier

Jahresrechnung 2015: Unerwarteter Gewinn statt Defizit

D ie Behandlung der Jahresrechnung 2015 an der Gemeindeversammlung von Muntelier war eine kurze Sache. Sie schloss mit einem Ertragsüberschuss von 30 000 Franken bei einem Aufwand von 6,9 Millionen Franken. Budgetiert war ein Minus von 90 000 Franken. Aus der letztjährigen Rechnung stechen unter anderem der Verkauf des Geländes für das Feuerwehrgebäude Tioleyres und der Kauf des Campings Muntelier heraus. Laut Gemeinderat Markus Hug rührten die Abweichungen in der laufenden Rechnung unter anderem von einem Erbschaftssteuerfall und höheren Rückerstattungen des kantonalen Sozialdienstes her. Die Strassen hätten dafür Mehrkosten verursacht.

Gemeindepräsident Pascal Pörner informierte, dass an der «Cabane» am Murtensee im Winter dringende Sanierungsarbeiten durchgeführt werden und dass die Bearbeitung der Ortsplanung der Gemeinde beim Kanton in die Zielgerade eingeschwenkt sei. Zudem teilte Pörner mit, dass für den Betrieb des Campings ein neuer Mietvertrag ausgearbeitet werde. fca

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