Ob unter freiem Himmel oder im Lesesaal der Kantons- und Universitätsbibliothek: Das Jugendorchester Freiburg spielt gerne an aussergewöhnlichen Orten. Am kommenden Sonntag steht ein weiteres derartiges Konzertexperiment bevor: Unter der Leitung ihres Dirigenten Théophanis Kapsopoulos spielen die jungen Musikerinnen und Musiker im Fri-Son, wo sonst Pop- und Rockkonzerte stattfinden. «Ich mag es, Mauern einzureissen und überraschende Begegnungen zu ermöglichen», so Kapsopoulos. Der Fri-Son-Saal verfüge über eine gute Akustik und sei darum auch für ein klassisches Konzert geeignet. Der Saal wird zu diesem Anlass bestuhlt. Drei kraftvolle Werke stehen auf dem Programm. Um sie zu interpretieren, hat sich das 23-köpfige Jugendorchester mit gut 20 Ehemaligen verstärkt. Der Abend beginnt mit der Ouvertüre zu Mozarts Oper «Idomeneo», 1781 in München uraufgeführt. Anschliessend erklingt das Konzert für Oboe und kleines Orchester des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinů. Das Werk aus dem Jahr 1955 hätten sich die Jugendlichen selber gewünscht, sagt Théophanis Kapsopoulos, der sein Orchester gerne beim Programm mitsprechen lässt. Martinů schrieb das Werk für den tschechisch-österreichischen Oboisten Jiří Tancibudek, der es 1956 in Sydney uraufführte. Mit dem Jugendorchester spielt Bruno Luisoni (Bild) als Oboen-Solist. Der 43-Jährige studierte in Freiburg, Zürich und München. Er unterrichtet am Konservatorium Freiburg und ist Mitglied des Freiburger Kammerorchesters. Zum Abschluss des Konzertabends im Fri-Son erklingt schliesslich Haydns 82. Sinfonie, genannt «Der Bär», aus dem Jahr 1786. Der Beiname bezieht sich auf den letzten Satz und stammt nicht von Haydn selbst. Das Werk ist Teil der Reihe der «Pariser Sinfonien», die Haydn im Auftrag der Pariser Konzertreihe «Concert de la Loge Olympique» schrieb.
Fri-Son, Giessereistrasse 13, Freiburg. So., 27. Januar, 17 Uhr. Der Eintritt ist wie üblich frei (mit Kollekte). Nach dem Konzert gibt es Barbetrieb.
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