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Das Kind auf dem Segelschiff beschäftigte nun auch die Kantonsregierung

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Der Fall eines Kindes, das die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) gegen seinen Willen 60 Wochen lang auf einem Segelschiff platziert hatte, schockierte Grossrat Jean-Daniel Wicht (FDP, Villars-sur-­Glâne). Die Zeitung La Liberté hatte den Fall publik gemacht. In einer Anfrage wollte Wicht von der Kantonsregierung wissen, wieso es zu diesem «Machtmissbrauch» – wie er es nannte – kommen konnte und ob das ein Einzelfall sei. Er kenne die betroffene Familie persönlich, so Wicht. Nun liegt die Antwort des Staatsrats vor. «Der betroffene Jugendliche ist kein Einzelfall», heisst es darin. Es obliege dem Kindesschutzdispositiv, alles daran zu setzen, damit solche Jugendlichen auf ihren Weg für eine geschützte und harmonische Entfaltung zurückfinden würden. Der Kanton Freiburg biete – wie andere Kantone auch – nicht alle Leistungen für die Betreuung von Minderjährigen an, weshalb es hier zu interkantonalen Kooperationen komme. Es sei allerdings eine Tatsache, dass in den lateinischen Kantonen ein Mangel an entsprechenden Plätzen herrsche – namentlich für die Betreuung von Jugendlichen, die eine Platzierung in einer restriktiven Einrichtung mit psychotherapeutischen Leistungen benötigten. Dieser Platzmangel sei am 22. Mai bei einem Treffen im Bundesamt für Justiz thematisiert worden, an dem Vertreterinnen und Vertreter von Jugendstrafgerichten, Einrichtungen und Verwaltungen teilgenommen hätten. Für Fälle, die über einen gewöhnlichen Rahmen hinausgehen, böten mehrere Institutionen in der Schweiz Platzierungen an, die auf sogenannter Abenteuerpädagogik basierten. Dazu gehörten «Time-outs» in den Schweizer Bergen oder im Ausland. Wenn eine traditionelle offene Betreuung aufgrund einer Verhaltenseskalation nicht mehr möglich und in einer entsprechenden Westschweizer Struktur kein Platz verfügbar sei, so kann die «Abenteuerpädagogik» auf dem Jugendschiff Salomon gemäss dem Staatsrat tatsächlich eine Alternative darstellen. In Fällen wie dem diskutierten sei zudem die Sicherheit des Betroffenen oder anderer Jugendlicher in aller Regel akut gefährdet.

«Erfolgsquote 75 Prozent»

In den vergangenen zehn Jahren seien insgesamt vier Freiburger Jugendliche auf dem Jugendschiff Salomon platziert worden. Eine Platzierung laufe derzeit noch. Die Erfolgsquote nach einem Aufenthalt auf diesem Schiff liege bei 75 Prozent. Diese Zahl entspreche auch den Ergebnissen bei den betroffenen Freiburger Jugendlichen. Von den vier, die am Projekt teilgenommen hätten, hätten es zwei zu Ende geführt und sich positiv verändert. Auch bei der derzeit noch laufenden Platzierung scheine es keine erkennbaren Probleme zu gegeben. Einzig die Platzierung des Jugendlichen, der Anlass zum «Liberté»-Artikel gegeben habe, laufe derzeit noch.

Die Stiftung Jugendschiffe habe hat übrigens angekündigt, das Angebot der Salomon in seiner bisherigen Form im November 2017 zu beenden. Die Gründe sind vor allem finanzieller Natur. Die 107-jährige Salomon sei in die Jahre gekommen und benötige nächstens eine längere Auszeit und eine komplette werftseitige Überholung, schreibt die Stiftung.

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