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Das Kino ist auch ein Tonstudio

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«Es ist Januar, meine Damen und Herren. Und eins, zwei, drei …» Viele Besucher des ersten Murtner Lichtfestivals im vergangenen Januar erinnern sich an die Lichtshow vor dem Schulhaus Berntor. Sie zeigte eine zweisprachige Schulstunde. Lehrer Adrian von Bubenberg forderte die Zuschauer mit Hinweis auf den kalten Januar zum Mitturnen auf.

Auch in der zweiten Ausgabe des Lichtfestivals im kommenden Januar spielt die Animation an der Fassade des Schulhauses eine zentrale Rolle. «Wir nehmen die Idee des Schulhauses wieder auf und lassen von Bubenberg wieder unterrichten», erklärt Fred Renno, Mitarbeiter der Firma Spéctaculaires. Das französische Unternehmen verantwortet die grösste Projektion am Lichtfestival während mindestens vier Jahren (die FN berichteten). Dieses Jahr stehen neue Fächer auf dem Stundenplan. «Wir füllen das Gefäss mit anderen Geschichten», so Renno.

Kinder lassen sich begeistern

Die Vorbereitungen für das nächste Lichtfestival vom Januar sind in vollem Gang. Diese Woche besuchte Renno zusammen mit seinem Kollegen während zwei Tagen Murten, um die Tonspuren für die Lichtshow aufzunehmen. Dafür rüsteten sie den Saal des Kinos Murten zum Tonstudio um, wie ein Augenschein bei den Aufnahmen zeigt. Zwischen der vordersten Sitzreihe und der Leinwand steht ein Mikrofon. Wenige Meter daneben ein Tisch mit einem Laptop und Kopfhörern.

Am Mittwochmorgen füllten Kinderstimmen den Raum. Rund 20 Murtner Schulkinder sind für die Schulzimmerstimmung verantwortlich. Mit Kindern zu arbeiten sei keine spezielle Herausforderung, meint Renno, nachdem er die Stimmen der Schulkinder aufgenommen hat. Sie hätten eine natürliche Spielfreude. «Man kann Kinder schnell in eine bestimmte Atmosphäre hineinversetzen.»

Wohl kein Nachkomme

Nach den Schülern war am Nachmittag die Stimme des Lehrers an der Reihe. Wie letztes Jahr leiht Christian von Erlach Lehrer von Bubenberg seine Stimme. «Eine Kollegin aus meiner Kabarettgruppe hat mich angefragt», erzählt von Erlach. Der 45-Jährige unterrichtet in Laupen. Er muss sich also nicht speziell in die Rolle des Lehrers hineindenken. Ist der Schauspieler tatsächlich ein Nachkomme seiner Rolle? «Das ist ein Gerücht», sagt von Erlach. Es gebe zwar durchaus Verbindungen im Stammbaum. Dass er direkt von Bubenberg abstamme, sei jedoch eher unwahrscheinlich.

Die Aufnahme beginnt: Satz für Satz nehmen die Spéctaculaires-Mitarbeiter den Text auf. Immer wieder unterbricht Fred Renno, macht sich Notizen und gibt von Erlach Anweisungen. «Unpünktlich? Unmöglich!», stellt der strenge Lehrer fest. «Lege noch mehr ungläubiges Staunen in diesen Satz», fordert Renno. Von Erlach macht einen weiteren Versuch. Schnell hört der Laie den Unterschied. An einer anderen Stelle mahnt der Franzose: «Vergiss nicht: Immer lächeln.»

Renno korrigiert auch berndeutsche Abschnitte: «Ich verstehe zwar nicht, was du sagst, aber ich habe eine Vorstellung, wie die Sprachmelodie klingen sollte.» Ohnehin ist die Zweisprachigkeit der Lichtshow eine Herausforderung. Er könne zwar gut Französisch, meint von Erlach. Doch müsse er an der Betonung arbeiten.

Dabei hat von Erlach die schweizerdeutschen Passagen selber aus dem französischen Originalskript übersetzt. Passende Entsprechungen zu finden war dabei nicht immer einfach. «Entspricht die Gesellschaftskunde der éducation civique?», fragt Renno einmal. Ein andermal stellt von Erlach fest: «Die Uhr ist helvetisch», das lasse sich so nicht direkt ins Schweizerdeutsche übersetzen.

Aus der Not heraus

Die Idee, Bubenberg, den Schultheiss aus dem 15. Jahrhundert und Sieger in der Murtenschlacht zum Primarlehrer zu machen, entwickelte sich ursprünglich aus der Not heraus. Für die Lichtprojektion stand die Bubenbergstatue auf dem Brunnen vor dem Schulhaus buchstäblich im Weg. Deshalb bauten die Autoren die Statue gleich in die Inszenierung ein.

Zahlen und Fakten

Zweite Ausgabe im Januar

Das zweite Murtner Licht­festival findet vom 11. bis zum 22. Januar 2017 in der Murtner Altstadt statt. Hauptattraktion ist wie im vergangenen Jahr die Lichtshow beim Schulhaus Berntor, die zwischen 18 Uhr und 22 Uhr regelmässig wiederholt wird. Dazu kommen weitere Lichtprojektionen sowie verschiedene Arteplages, die sich über den Stadtkern und am Ufer des Murtensees verteilen. Im vergangenen Jahr besuchten rund 80 000 Menschen das erste Lichtfestival. Ursprünglich hatten die Organisatoren 30 000 bis 50 000 Personen erwartet.

sos

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