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Das Kreuz mit den Feiertagen

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Das Kreuz mit den Feiertagen

Autor: URS HAENNI

Es herrscht Hochbetrieb beim Migros-Verteilzentrum in Marin. 36 Lastwagen stehen vor den 36 Ladeluken, hinter denen das Sortiment für jeden einzelnen der 36 Läden der Migros-Genossenschaft bereitgestellt ist. Ab 11.30 Uhr verlassen die Lastwagen Marin, und das bereits zum zweiten oder dritten Mal am Morgen. Sie machen sich auf den Weg zu den Läden nach Fleurier oder Saignelégier, nach Flamatt oder Châtel-St-Denis.

Für 36 Filialen laufen die Fäden in Marin zusammen. Gleich neben dem soeben umgebauten Einkaufszentrum Marin-Centre befinden sich der Sitz der Migros-Kooperative sowie das Betriebs- und Verteilzentrum.

In der Schweiz gibt es zehn Migros-Kooperativen, wovon jede autonom ist, wie Maryvonne Monnier, Sprecherin und Direktionssekretärin, erklärt. Die Geschäftspolitik der Kooperative wird in Marin bestimmt, die Personaldossiers von rund 2700 Mitarbeitern im ganzen Gebiet (davon 1165 im Kanton Freiburg) laufen über Marin, die Kontakte mit Partnern aus Handel oder Politik und ebenso die Zulieferung und der Rücklauf von Produkten.

Zentrale Lage seit 1962

Die Genossenschaft hat dabei die Eigenheit, dass sie nicht nur die beiden Kantone Neuenburg (13 Filialen) und Freiburg (17 Filialen), sondern auch sechs Läden in der Waadt (Avenches), im Berner Jura sowie im Kanton Jura umfasst.

Maryvonne Monnier streicht dabei die zentrale Lage Marins für das Genossenschaftsgebiet hervor. «Der Hauptsitz der Kooperative befindet sich seit 1962 in Marin, wo wir mit der Eisenbahn- und Strassenanbindung ein rationelles Verteilsystem habe.» In der Tat befindet sich gleich neben dem Bahnhof Marin eine Weiche, welche Güterzüge direkt in das Migros-Verteilzentrum leitet. Beispielsweise wird das Mineralwasser Aproz per Eisenbahn angeliefert.

Für die Migros-Kooperative hat sich der Raum Neuenburg-Freiburg als sehr homogen erwiesen. Die wirtschaftlichen und gesetzlichen Voraussetzungen seien in beiden Kantonen dieselben, sagt Monnier. Bei Um- oder Neubauten von Migros-Läden sind die Standort-Gemeinden Ansprechpartner, dort werden auch Steuern bezahlt. Der Kanton Neuenburg profitiert insofern etwas mehr, als der Sitz der Genossenschaft in Marin Steuern zahlt.

Knacknuss Feiertage

Eine logistische Knacknuss für den Detailhändler sind die unterschiedlichen Feiertage im Verbreitungsgebiet. «Das ist eine richtige Gymkhana», so die Sprecherin. Zu Deutsch: Sportlicher Geschicklichkeitswettbewerb. Maryvonne Monnier nimmt einen Plan hervor, auf dem jeder Feiertag für jedes Kantonsgebiet in einer eigenen Farbe festgehalten ist. Sie liest vor: «1. März: Unabhängigkeitstag, frei in Neuenburg. Ostermontag: offen in Teilen Freiburgs. 1. Mai: geschlossen in Neuenburg und Jura; das ist ganz neu. Pfingstmontag: offen im katholischen Teil Freiburgs. 23. Juni: Unabhängigkeitstag Jura sowie Fronleichnam im katholischen Teil Freiburgs. 19. September: Lundi du Jeûne in Neuenburg.» Für jeden dieser Feiertage ist die Direktion in Marin aufs Neue gefordert. «Wenn im Kanton Neuenburg ein Feiertag ist, muss man jedes Mal Arbeits- und Fahrbewilligungen einholen, um den Kanton Freiburg beliefern zu können.»

Zurück zu den Quartierläden

Die Migros-Kooperative Neuenburg-Freiburg hat in den letzten Jahren ein stetes Wachstum erfahren. Der Umsatz wuchs zwar 2010 gegenüber dem Vorjahr um nur 0,2 Prozent, doch stieg die Kundenfrequenz um zwei Prozent auf 18 Millionen Besucher, gleichzeitig sind die Preise im Durchschnitt um drei Prozent zurückgegangen. Die Kooperative zählt 118 000 Genossenschafter.

Nach dem Umbau des Avry-Centre bedeutet auch das Ende der Umbauarbeiten im Marin-Centre eine wichtige Etappe, so Maryvonne Monnier. Die Zeit neuer Migros-Grosseinkaufszentren scheint aber vorbei. «Die Politik unserer Kooperative konzentriert sich nun auf Quartierläden, wie zuletzt in Freiburg Sainte-Thérèse», erklärt Monnier. «Wie zur Zeit der Migros-Verkaufswagen wollen wir wieder mehr dahin gehen, wo die Leute wohnen.»

Sommerserie Freiburg-Neuenburg. Bisher erschienen: Pendlerströme (22. Juli), Historisches (28. Juli), Verkehr (6. August).

Per Zug in das Verteilzentrum in Marin, per Lastwagen in die 36 Läden der Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg.Bild Aldo Ellena

Chronologie

Die ersten Migros-Läden der Westschweiz

1932 öffnet in Neuenburg der erste Migros-Laden der Westschweiz. Es folgen Läden in Tramelan, La Chaux-de-Fonds und Freiburg. Die Freiburger Filiale befindet sich an der Lausannegasse und ist bis 1971 in Betrieb.

1933 wird ein dringlicher Bundesbeschluss erlassen, gemäss dem Migros keinen Laden mehr bauen oder umbauen darf.

1941 entsteht die Genossenschaft Westschweiz. Da es keine Läden in Wallis, Waadt und Genf gibt, heisst es Migros-Genossenschaft, Sitz Neuenburg.

1946 fällt das Bauverbot. Innert zehn Jahren werden u. a. drei Läden in Freiburg und Murten eröffnet.

1949 nimmt die Genossenschaft in der Neuenburger Altstadt ihren Sitz mit einem Büro und zwei kleinen Zimmern.

1952 entsteht in der Stadt Neuenburg ein Verteilzentrum.

1962 kommen der Sitz und die Verteilzentrale nach Marin.

1973 eröffnet das grösste Einkaufszentrum des Kantons Freiburg in Avry-sur-Matran.

1977 wird das Gruyère-Centre in Bulle eingeweiht.

1984 wird die Zentrale Marin um 80 000 m2 erweitert. uh

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