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Das Krisenjahr mit wenigen Strichen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Krisenjahr mit wenigen Strichen

Autor: Christian Schmutz

Der österreichische Kabarettist Alfred Dorfer hat gesagt, die Schweiz sei satirisch die «Sahel-Zone» Europas. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen? – haben sich eine Reihe von Zeichnern zusammengetan, um in der Region Bern ihre besten Pressekarikaturen des Jahres 2008 zu zeigen. Erstmals. «Mit gezeichnet 2008 schliesst sich eine klaffende Lücke in der medialen Erinnerungskultur der Schweiz», teilen die Organisatoren mit.

«Schlechte Voraussetzung für ätzende Satire»

Aber wie ist das mit der satirischen Sahel-Zone? «Es gibt tatsächlich in anderen Ländern schärfere Satirekulturen, sowohl was Kabarett wie auch Karikaturen anbelangt», sagt Marco Ratschiller, OK-Mitglied von «gezeichnet 2008» und unter seinem Künstlernamen «Karma» selbst Zeichner und Aussteller. Als Grund gibt er die Grösse der Schweiz und das hier gewachsene politische System an. «Es bindet die Bevölkerung in die Politik ein und lässt die Parteien gemeinsam nach Lösungen suchen. Wir sind konsensorientierter und harmoniebedürftiger als in anderen Polit-Kulturen. Das ist eine schlechte Voraussetzung für ätzende Satire.»

Trotzdem: Der satirische Jahresrückblick in Zuzwil bei Bern ist durchaus bissig, pointiert und in ihrer Form einmalig. Karikaturen sind ja eng mit der Schweizer Medienlandschaft verstrickt. Die Ausstellerliste präsentiert sich als «Who is Who» der Deutschschweiz und der Romandie. Natürlich fehlen national bekannte Federn wie Patrick Chappatte (Le Temps), Felix Schaad (Tages-Anzeiger), Igor Kravarik (Blick) oder Raymond Burki (24heures) nicht. Mit Alex Ballaman und Marc Roulin (La Liberté), François Maret (La Gruyère), Karma (Freiburger Nachrichten) ist auch das Freiburgerland gut vertreten.

Unter den 51 Ausstellern sind nur sechs Frauen. «Im Humorgeschäft sind Frauen untervertreten, auch auf der Bühne», weiss Organisator Ratschiller. Frauen arbeiten eher als Illustratorinnen für Bücher und Printmedien. Satire habe aber auch mit einer gewissen Aggressivität zu tun. «Diese ist rein evolutionsbiologisch bei Männern stärker ausgeprägt», sagt Karikaturist Ratschiller.

Auch Bundesratswahlen finden ihren Platz

Die Ausstellung unter dem Patronat von Nebelspalter und dem Cartoon-Festival Langnau wird laufend aktualisiert – zum Beispiel mit den Bundesratswahlen dieser Woche. Pressezeichner sind Schnellschaffer. So sind über 200 Werke zu den wichtigen Ereignissen und Debatten des Jahres ausgestellt.

Station 8, Zuzwil bei Bern. Sa., 13. Dezember, 14-20 Uhr: Cartoonisten zeichnen vor Ort; So., 14.12., 11-18 Uhr: 11 Uhr Matinée mit Politsatiriker Andreas Thiel; Mo., 15.12., 14-20 Uhr: Gratiseintritt für Schulklassen; Di., 16.12., 14-20 Uhr: Die Bundespolitiker haben das letzte Wort. Infos: www.gezeichnet.ch

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