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Das lange Warten des Killian Mottet

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Es war der Abend der Befreiungsschläge am Dienstag im St. Leonhard. Gottéron gewann nach vier Niederlagen in Folge endlich wieder ein Spiel, John Fritsche und Roman Cervenka gelang beim 6:2-Sieg gegen Biel das erste Saisontor, Julien Sprunger beendete seine persönliche Mini-Krise gleich mit einem Doppelpack.

Killian Mottet seinerseits schnappte sich in der 39. Minute den Puck, zog ab und traf … den Pfosten. Selbst am Abend der Befreiungsschläge gelang dem 26-jährigen Stürmer der persönliche Befreiungsschlag nicht. 14 Spiele, null Tore, drei Assists lautet seine Bilanz. Für einen Spieler, dessen Stärken in erster Linie in der Offensive liegen, desaströs. Flavio Schmutz, Nathan Marchon und Nelson Chiquet, der allerdings kaum einmal auf dem Eis stand, sind die einzigen Stürmer, die nebst Mottet ebenfalls noch nicht getroffen haben.

Dabei hatte Sportchef Christian Dubé vor der Saison grosse Hoffnungen in Mottet gesetzt. Weil nach dem Abgang von Reto Berra ein Dominoeffekt einsetzte, der dazu führte, dass der Tscheche Michal Repik letztlich nicht nach Freiburg wechselte, hat es im Team nicht allzu viele torgefährliche Flügelstürmer. Das sei eine Chance für Spieler wie Killian Mottet, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen und die entstandene Lücke zu füllen, hatte Dubé gesagt.

«Ein Tritt in den Arsch»

Von einem Schritt nach vorne kann bei Mottet allerdings wahrlich nicht die Rede sein. Am Sonntag in Lausanne war er gar überzählig gewesen. Die Höchststrafe für einen verbissenen und stolzen Spieler wie Mottet, der vor zwei Jahren immerhin zu fünf Einsätzen mit der Nationalmannschaft gekommen war. Auf die Frage, wie er die Verbannung auf die Tribüne aufgenommen hat, antwortet er ohne zu zögern: «Nicht gut! Es war ein Tritt in den Arsch.» Er hoffe doch, er dürfe sich so ausdrücken, sagt Mottet, um gleich nachzudoppeln: «Ça m’a vraiment fait chier!» Ein Satz, für den es keine Übersetzung benötigt. Er habe die Massnahme des Trainers als Weckruf verstanden, um sich noch mehr ins Zeug zu legen.

Als Erklärung für seine Torflaute versucht es Mottet zunächst mit den üblichen Standardaussagen: Er müsse vor dem Tor wohl härter arbeiten, auch im Training, und sich irgendwie zu den Rebounds vorkämpfen. Allerdings macht Mottet nie den Eindruck, als fehle es ihm an Wille und Einsatz. «Man kann immer noch mehr machen. Aber es stimmt schon, ehrlich gesagt gebe ich immer mein Bestes.» Vielmehr scheint Mottet mental fragil zu sein, es mangelt ihm an Konstanz. Obwohl er in seinen letzten vier Saisons bei Gottéron stets mehr als zehn Treffer pro Saison erzielte, verzeichnete er wiederholt längere Durststrecken. Letzte Saison blieb er zwischenzeitlich 20 Spiele lang ohne Tor, ehe er Anfang Januar gegen Kloten zwei Tore in zweieinhalb Minuten erzielte. In den zwei Spielen danach erzielte er drei weitere Tore und bestätigte so seinen Ruf als launische Wundertüte.

«Wahrscheinlich studiere ich zu viel»

Es sei schon möglich, dass er sensibler sei als andere Spieler, sagt Mottet dazu. «Wahrscheinlich studiere ich manchmal zu viel. Man weiss ja, dass man nicht daran denken sollte, aber oft denke ich auf dem Eis dann eben trotzdem daran.» Die Torflaute frustriere ihn natürlich, auch wenn er in erster Linie froh sei, dass die Mannschaft in der Tabelle gut dastehe. «Aber persönlich ist es nicht leicht, wie zum Beispiel am Dienstag nah am Befreiungsschlag zu sein und dann doch nur den Pfosten zu treffen.»

Trainer Mark French äussert sich, wie immer, wenn es um einzelne Spieler geht, zurückhaltend. «Der Match vom Dienstag hat gezeigt, dass Killian auf dem richtigen Weg ist. Solange Stürmer zu Chancen kommen, ist die Situation nicht alarmierend.» Ihm sei bewusst, dass Mottet in den letzten Saisons ein regelmässiger Skorer gewesen sei, und er versuche, ihn bei Einzelgesprächen zu unterstützen. «Aber das Wichtigste ist natürlich, dass es dem Team läuft. Wenn das der Fall ist, werden irgendwann auch die individuellen Tiefs überwunden.» French versucht durchaus, Mottet bei der Beendigung der Blockade zu helfen. So schickte er den Stürmer etwa gegen Biel auf das Eis, als die Freiburger beim Stand von 5:2 in der letzten Minute in doppelter Überzahl spielen konnten.

Seine Rolle habe sich unter French im Vergleich zu den letzten Jahren nicht gross verändert, sagt Mottet. «Dass er mich auch im Powerplay spielen lässt, zeigt mir zudem, dass er trotz allem noch Vertrauen in mich setzt.»

Hoffen auf neuen Vertrag

Nun gehe es darum, dass er auch persönlich das Vertrauen in sich selbst wiederfinde. Bald stosse der Sportpsychologe David Scott wieder zum Team. «Dann werde ich sicher auch mit ihm noch über die Situation diskutieren.» Dass er bald wieder zu alter Stärke zurückfindet, ist für Killian Mottet momentan besonders wichtig. Ende Saison läuft sein Vertrag aus. Dass Christian Dubé daran interessiert ist, diesen zu verlängern, ist keineswegs sicher. Gespräche haben jedenfalls noch keine stattgefunden. «Natürlich habe ich die Tatsache, dass mein Vertrag ausläuft, ebenfalls immer ein wenig im Hinterkopf. Aber ich versuche, nicht zu sehr daran zu denken. Ich würde gerne bei Gottéron bleiben, es ist eine Ehre, für diesen Club zu spielen. Es liegt nun an mir zu zeigen, dass ich es auch verdiene, in Freiburg zu bleiben.»

Vorschau

Birner heute in Ambri gesperrt

Michal Birner ist vom Einzelrichter für seinen Check gegen den Kopf von Biels Robbie Earl für zwei Spiele gesperrt worden. Damit fehlt der tschechische Stürmer Gottéron heute Abend in Ambri und am Sonntag für das Cupspiel in Langnau. Die Freiburger hatten die Sperre im gestrigen Morgentraining bereits antizipiert. Birner spielte mit Nelson Chiquet und Caryl Neuenschwander. Chiquet, der zuletzt stets auf der Tribüne sass, wird bis zur Nationalmannschaftspause für die nächsten zwei Wochen an die Ticino Rockets ausgeliehen. Unter Gottérons ehemaligem Elite-A-Trainer Jan Cadieux soll der junge Stürmer in der Swiss League zu Spielpraxis kommen.

Bedingt durch die Sperre Birners rückt der norwegische Verteidiger Jonas Holos zurück ins Team. Im Sturm versucht Trainer Mark French, mit möglichst wenigen Umstellungen auszukommen. «Ich war mit dem Match am Dienstag zufrieden. Alle vier Linien haben Gefahr ins Spiel gebracht.» Deshalb wird Flavio Schmutz ganz einfach Birner im Paradeblock ersetzen, während die übrigen drei Sturmlinien unverändert bleiben.

fm

Der heutige Gegner

Fakten zu Ambri

• Ambri hat in dieser Saison in der heimischen Valascia nur zwei von sieben Spielen gewonnen.

• Mit 90,29 Prozent hat Benjamin Conz die drittschlechteste Abwehrquote aller regelmässig eingesetzten Keeper der Liga.

• Thibaut Monnet ist mit einem Tor, zwei Assists und einer Minus-8-Bilanz schlecht in die Saison gestartet.

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