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Das letzte Überbleibsel der Expo: Ein Kulturtreffpunkt für die Region

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Vor 20 Jahren fand im Drei-Seen-Land die Schweizer Landesausstellung statt. Einer der letzten Zeitzeugen der Expo.02 in Murten ist die Cabane in Muntelier. 

Von den Arteplages der Exp.02 in Murten ist nicht mehr viel übrig geblieben. Der Monolith ist weg und auch fast alle anderen Ausstellungsgelände sind mit dem Ende der Expo verschwunden. Alle? Nein, ein rostiges Pavillon ist heute noch am Seeufer in Muntelier zu sehen – eines der letzten Überbleibsel der Expo.02. Karin Leu, die Präsidentin des Vereins «LaCabane», blickt gemeinsam mit den FN, in die Vergangenheit zurück und erzählt, was heute so alles in der Cabane läuft.

Karin Leu ist die Präsidentin des Vereins LaCabane, der sich um die Belebung der Cabane kümmert und die Hütte regelmässig an Künstlerinnen und Private vermietet.  
Aldo Ellena

Sieben rostrote Stahlkonstruktionen – rund 35 Quadratmeter gross und fast fünf Meter hoch – waren damals an der Uferpromenade des Murtensees verteilt. Drei waren es auf dem Boden der Gemeinde Muntelier. Nur eines steht noch an seinem Originalstandort – die Nummer sechs. Vier sind nach Magglingen, Bümpliz, Zollikerberg und Rorschacherberg umgezogen und die anderen wurden sehr wahrscheinlich verschrottet. 

Eine Karte des Ausstellungsgeländes in Murten 2002.
FN

Die Pavillons waren Teil der Ausstellung «Un ange passe» der Landeskirchen zu sieben Themen des Glaubens. «Alle Themen waren sehr eindrücklich dargestellt», so die 65-Jährige, die sich selbst, als «ein Kind der Expo» bezeichnet. Leu war nämlich bei den Vorbereitungen und der Durchführung der Expo an vorderster Front mit dabei. Sie war für den Empfang der Menschen in Murten zuständig. «Es war eine intensive, aber auch wirklich eine schöne Zeit», erinnert sich Leu. Alle Ausstellungen der Expo haben sie beeindruckt. In der Cabane Nummer sechs gab es das religiöse Thema Segen zu entdecken, wo mit dem Element Wasser experimentiert wurde. 

«Die Form der Konstruktionen war überall gleich, aber sie waren alle doch ein bisschen anders», sagt Leu. Die Cabane in Muntelier hatte ein Glasdach und ursprünglich ein Loch im Boden, wo das Wasser durchfliessen konnte. Jetzt ist das Loch durch eine Glasscheibe verschlossen. «Der Raum ist zwar klein und hat keine Fenster, aber trotzdem hat er etwas Besonderes», sagt Leu. Das gefalle auch den Besucherinnen und Besuchern. 

Als Erinnerungsstück für Expo.02

«Es war von Anfang an klar gewesen, dass eigentlich alle Arteplages nur für den Moment da sind und nach der Expo wieder verschwinden werden», sagt Leu. Die Gemeinde Muntelier hatte jedoch anderes im Sinn. Sie hat der Expo die Cabane für rund 20’000 Franken abgekauft. «Wir wollten ein Erinnerungsstück von der Expo behalten. Und auch die Bürger von Muntelier wollten es», sagt Nico Sedonati, der Gemeindeverwalter von Muntelier. Einen genauen Plan für den Verwendungszweck der Hütte gab es nicht von Anfang an. Doch Anwohner, die kulturinteressiert waren, hatten viele Ideen und schnell fragten erste Künstler an, um in der Cabane auszustellen. Zu Beginn verwaltete die Gemeinde die Ausstellungen in der Cabane. Im Jahr 2015 wurde der Förderverein «LaCabane» ins Leben gerufen und die Gemeinde gab das Ruder ab. 

Liebe zur Expo

Im Jahr 2018 musste die Tragekonstruktion der Cabane saniert werden. Neue Pfähle mussten her, denn die lange Zeit im Wasser hatte ihre Spuren hinterlassen und die neun Trägerpfähle der Cabane waren am Verrotten. Insgesamt kostete die Sanierung rund 150’000 Franken – wovon die Gemeinde Muntelier 30’000 beisteuerte und den restlichen Betrag übernahmen Sponsoren. Die Pfähle aus Tannenholz wurden durch Eichenpfähle ersetzt. Und auch der Innenraum des Stahlkonstrukts wurde saniert. «Es war wichtig, dass die Cabane nach der Sanierung genau so aussieht wie zuvor, denn das macht ihren ganzen Charme aus.» 

Die Pfähle des ehemaligen Ausstellungspavillons der Expo.02 wurden 2018 ersetzt. 
Charles Ellena/a

Die erste Ausstellung nach der Restauration, war eine zu den Pfahlbauern in Muntelier. Da hat Karin Leu als Helferin mitgewirkt und ist so zum ersten Mal in Kontakt mit dem Verein getreten. Sie habe nicht zweimal überlegt, als sie angefragt wurde, in den Vorstand des Vereins beizutreten. Zuerst war sie Vorstandsmitglied und vor drei Jahren übernahm sie das Präsidentenamt. «Die Arbeit im Verein ist wirklich toll und es ist schön, zu sehen, das wir damit doch einiges bewirken können», sagt Leu. 

Der Verein, bestehend aus fünf Vorstandsmitgliedern und rund 50 Vereinsmitgliedern, kümmert sich um die Organisation der Anlässe in der Cabane und hat den Auftrag, diese zu beleben. Die Gemeinde Muntelier unterstützt den Verein finanziell. Zusätzlich finanziert sich dieser durch die Vermietung der Cabane und die Mitgliederbeiträge. 

«Kultur in der Region fördern»

«Wir haben in regelmässigen Abständen Ausstellungen zu diversen Themen in der Cabane und dafür kommen die Künstler zum Teil aus der ganzen Schweiz angereist», so Leu. Die Künstlerinnen und Künstler stellen ihre Werke in der Regel rund eine Woche lang in der Cabane aus. «Die Menschen möchten wegen der besonderen Location am See und dem rustikalen Aussehen hier ausstellen.» Durch ihren Standort hat die Cabane zudem viel Laufkundschaft. Wie viele Besucher die Cabane schliesslich hat, sei vor allem wetterabhängig. «Es kann gut sein, dass bei Regen mal gar niemand vorbeikommt. Dafür ist bei schönem Wetter immer viel los.»

Im vergangenen Jahr hat der Verein zum ersten Mal in eigener Regie ausgestellt. Das Schlachtpanorama in Miniatur und Ausschnitte des Originals wurden im Rahmen einer dreiteiligen Ausstellung in Zusammenarbeit mit Murten Tourismus und dem Museum Murten gezeigt. Auch in Zukunft möchte Leu gerne mit dem Museum zusammenarbeiten und weitere Projekte realisieren. «Wir möchten, dass die Cabane ein Begegnungsort bleibt und die Kultur in unserer Region fördern», sagt Leu. Nicht nur Künstlerinnen und Künstler können die Cabane mieten. Auch für private Anlässe stellt der Verein den Raum zur Verfügung. 

La Cabane in Muntelier wird seit der Expo.02 vor allem für Ausstellungen verwendet. Sie kann aber auch für private Anlässe gemietet werden. 
Aldo Ellena

Jubiläum feiern

Für die 20 Jahre Expo.02 hat sich der Verein etwas ganz Besonderes ausgedacht: Eine Hommage an die sieben Pavillons zu Zeiten der Expo. «Wir wollen das, was damals war, auferstehen lassen.» Dafür wird es auch an den ehemaligen Standorten der restlichen sechs Hütten Visualisierungen geben. Vom 30. Juli bis 30. September wird diese aussergewöhnliche Ausstellung des Vereins in der Cabane zu sehen sein. 

Aktuelle Ausstellung

Bilder und Objekte

Sie knüpfen an den Erfolg ihrer Ausstellung im ersten Corona-Jahr an: Sabina Schwaar und Judith Nussbaumer zeigen vom 20. bis 24. Juli erneut «Bilder und Objekte» in der Cabane. Die Vernissage findet am Mittwochabend statt.

Sabina Schwaar, die ihre Jugendjahre in Muntelier verbrachte, arbeitet aktuell mit drei F: Diese stehen für Farbe, Fasern und Faden. Mit einer täuschenden Leichtigkeit und unterschiedlicher Gewichtung lässt sie Pflanzenfasern, Garne und intensive Farbmischungen ineinander verschmelzen. Die Natur ist ihr Rohstofflieferant und zugleich ihre Inspirationsquelle. So bedient sich Schwaar etwa bei Gemüse wie dem Broccoli. Dessen Wurzeln kocht sie so lange aus, bis sie zu einem Quallen ähnlich sehenden Gebilde werden.

Als Meerestiere könnten auch die putzigen «Sweeties» von Judith Nussbaumer durchgehen. Die Künstlerin aus dem solothurnischen Fulenbach hat dafür mehrere Swiffer-Staubmagnete zu einem Pompon zusammengenäht, eingefärbt und auf Metallbeine gestellt. Auf ihren Bildern malt Nussbaumer intensive Horizonte in klaren Farben, so wie sie auch beim Blick über den See wahrgenommen werden können. Bei ihren Arbeiten gehe es ihr um die Vergänglichkeit, den Übergang, das Transzendente. mkc

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