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«Das macht Lust, Freiburger zu sein»

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Vom Murtenlauf bis zum Maisingen, von der Bolzenfasnacht bis zu den Sensler Brätzele und von der Schafscheid bis zum Schützenfest reicht die Liste der lebendigen Traditionen des Kantons Freiburg. Rund achtzig Einträge umfasst das Inventar, welches das Greyerzer Museum in Bulle im Auftrag des kantonalen Amtes für Kultur führt. Gemäss Definition der Unesco gilt eine lebendige Tradition dann als immaterielles Kultur­erbe, wenn sie seit mindestens zwei Generationen besteht, sich ständig verändert und ein Gefühl der Identität vermittelt. «Es ist ein ambivalentes Thema», sagt Isabelle Raboud-Schüle, Direktorin des Greyerzer Museums. «Stets steht die Frage im Raum, ob eine Tradition nur die Vergangenheit oder auch die Gegenwart betrifft. Auf jeden Fall ist eine Tradition etwas, das die Menschen verbindet.»

Menschen machen Traditionen

Das zeigt sich auch in der Ausstellung «Tradifri – Lebendige Traditionen in Bildern», die derzeit im Greyerzer Museum zu sehen ist. Das Projekt Tradifri, eine Initiative des kantonalen Amtes für Kultur, läuft von 2016 bis 2018 und will mittels der Fotografie die lebendigen Traditionen Freiburgs aus heutiger Sicht zeigen. Dazu gehören Arbeiten professioneller Fotografen ebenso wie Bilder aus der Bevölkerung. Die Ausstellung markiert die Halbzeit des Projekts und zeigt Bilder von professionellen Fotografen, die speziell für Tradifri entstanden sind, ausgewählte Schnappschüsse aus der Bevölkerung sowie einige historische Fotografien aus dem Fonds Glasson des Greyerzer Museums.

Die Gesamtschau vermittelt einen Eindruck davon, was lebendige Traditionen sein können. Ob Fasnacht, Nikolausumzug oder Murtenschiessen, ob vor oder hinter den Kulissen: Immer geht es um Menschen, die zusammen etwas bewegen, die Erlebnisse und Leidenschaften teilen. «Die Bilder machen Lust, Freiburger zu sein» – so bringt es die Fotografin Mélanie Rouiller, Projektleiterin von Tradifri, auf den Punkt. Die grosszügig gestaltete Ausstellung beginnt mit einem Überblick über alle derzeit anerkannten lebendigen Traditionen Freiburgs. Anschliessend folgen Arbeiten der Fotografen Alain Wicht, Romano Riedo, Luca Etter, Pierre-Yves Massot, Nicolas Repond, Julien Chavaillaz und Primula Bosshard. Die meisten dieser Serien sind im Auftrag von Tradifri zu einem bestimmten Thema entstanden: Alain Wicht wirft einen Blick auf die Bolzenfasnacht in der Stadt Freiburg und zeigt, wie im Atelier die Sündenbock-Figur Rababou gebaut wird. Luca Etter präsentiert Szenen des Murtenlaufs sowie Porträts von Läuferinnen und Läufern vor und nach dem Lauf. Pierre-Yves Massot hat die Stimmung am Freiburger Nikolaus­umzug eingefangen, während Julien Chavaillaz hinter die Kulissen der Gedenkmesse zur Murtenschlacht in der Kathedrale St. Nikolaus blickt. Und Primula Bosshard zeigt eine Porträt­serie mit Menschen, die an den Murtner Traditionsanlässen Solennität, Murtenschiessen, Gedenkmesse und Murtenlauf teilnahmen.

Die Arbeiten von Romano Riedo und Nicolas Repond sind nicht als Mandate von Tradifri entstanden, passen aber ebenfalls perfekt in die Ausstellung: Riedo zeigt Bilder von verschiedenen Veranstaltungen aus den Jahren 2005 bis 2015. «Es ist ein Ensemble, das mit Humor und liebevoller Ironie hinter die Fassaden schaut und eine Geschichte erzählt», erklärt Mélanie Rouiller. Die Serie von Nicolas Repond über die Poya von Estavannens schliesslich ist 2013 im Auftrag des Greyerzer Museums entstanden; die Eindrücke, die der Fotograf eingefangen hat, reichen von verregneten Umzugsteilnehmern in Pelerinen bis zum traditionellen Lotto.

Alle gehören dazu

Ergänzt werden diese Fotografien mit rund 150 Bildern aus der Bevölkerung, die laufend auf eine Wand projiziert werden. Sie sind das Ergebnis eines Aufrufs, Aufnahmen von lebendigen Traditionen via Instagram und Facebook zu teilen. Projektleiterin Mélanie Rouiller hat die Bilder gesammelt und gesichtet. Rund 400 Fotos seien bisher zusammengekommen, sagt sie. Dabei gehe es nicht nur darum, die Bevölkerung an dem Projekt zu beteiligen, betont sie. «Wir wollen auch für den Wert solcher Bilder sensibilisieren und zeigen, dass es sich lohnt, sie aus den Smartphones und der iCloud zu befreien.» Für Isabelle Raboud-Schüle hat die Aktion noch einen weiteren Zweck: «Sie schafft einen Zugang zu den Traditionen, auch für Leute, die wenig damit zu tun haben. Denn die Bilder zeigen, dass jeder Teilnehmer und jede Zuschauerin für die Traditionen wichtig ist. Wer am Murtenlauf mitmacht, gehört dazu!»

Greyerzer Museum, Bulle. Bis zum 26. November. Di. bis Fr. 10 bis 12 und 13.30 bis 17 Uhr, Sa. 10 bis 17 Uhr, So. 13.30 bis 17 Uhr.

Programm

Weitere Ausstellungen bis zum Herbst 2018

Die Schau im Greyerzer Museum ist die dritte von sechs Ausstellungen im Rahmen von Tradifri. Die Reihe begann letzten Dezember mit der Präsentation von Pierre-Yves Massots Arbeit über das Nikolausfest in Freiburg. Im Juni folgte eine Ausstellung im Museum Murten mit den Projekten von Primula Bosshard, Julien Chavaillaz, Luca Etter, Charly Rappo und Jean-Luc Cramatte zu Solennität, Murtenschiessen, Murtenschlacht-Gedenkmesse und Murtenlauf. Anfang 2018 werden im Rahmen der Bolzenfasnacht die Bilder von Alain Wicht präsentiert. Im Frühling folgt eine Ausstellung im Sensler Museum mit Arbeiten von Florence Gross (Senslerdeutsches Theater), Corinne Aeberhard (Antoniusfeier) und Aldo Ellena (Sensler Brätzele). Im Herbst 2018 endet die Reihe im Museum Charmey mit Fotografien von Régine Gapany und Christophe Maradan.

cs

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