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Das möchten die Co-Direktoren von Banc Public für die Zukunft erreichen

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Das Freiburger Tageszentrum Banc Public feiert heuer 20 Jahre. Die FN blicken mit den neuen Co-Direktoren in die Zukunft der Institution und erfahren mehr über die neuen Projekte. 

Louise Reymond und Benoît Schaller-Mottas sind seit sieben Monaten Co-Direktoren des Freiburger Tageszentrums Banc Public und haben grosse Pläne für die Institution, die sich um Menschen in prekären Situationen kümmert. Für sie ist Banc Public weit mehr als nur ein Tageszentrum. Es ist ein Ort, wo Lösungen gefunden werden, wo der Zugang zu materiellen und sozialen Ressourcen stets gesichert ist und wo soziale Kontakte gepflegt werden. Der 35-jährige Schaller-Mottas sagt: 

Die Mission bleibt stets die gleiche: auf die Bedürfnisse von Menschen in Not eingehen.

«Banc Public vorantreiben»

Die beiden übernehmen die Nachfolge von Anne-Marie Schmid Kilic, die zuvor 18 Jahre lang das Tageszentrum als Direktorin geleitet hat (die FN berichteten). «Ich war vorher als Sozialarbeiter tätig. Aber auch andere Sozialbereiche haben mich stets interessiert», sagt Schaller-Mottas. Ihn habe an der Stelle bei Banc Public vor allem die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und die Möglichkeit, Projekte zu entwickeln, gereizt. «Es hat 20 Jahre gedauert, bis Banc Public dieses Jahr endlich einen Leistungsauftrag vom Kanton erhalten hat», sagt Schaller-Mottas. Seiner Meinung nach hätte dies früher geschehen sollen. Er will sich für die Menschen, die das Angebot des Tageszentrums in Anspruch nehmen müssen, einsetzen und mehr Gerechtigkeit fordern. 

Auch die 29-jährige Reymond sieht im Tageszentrum grosses Potenzial und war interessiert an einer Arbeit, die mehr für Menschen macht, die Hilfe brauchen. Gemeinsam haben sie sich dann für die Stelle beworben und sie Anfang April angetreten. Als Co-Direktoren arbeiten sie jeweils zu 50 Prozent bei Banc Public. «Es ist das perfekte Arbeitsmodell für uns, und die Arbeit gefällt uns sehr», so Reymond.

Zahlen steigen weiter an

Banc Public im Schönberg-Quartier ist das einzige Tageszentrum im Kanton Freiburg und hat immer mehr Nutzerinnen und Nutzer. «Wir sind fast wieder bei den Zahlen von Ende 2019», so Reymond. Pro Tag müssen fast 100 Mahlzeiten zubereitet werden. Die Inflation, die Energiekrise sowie die Folgen der Corona-Pandemie würden dazu beitragen, dass die Zahlen weiter steigen. Schaller-Mottas sagt:

Die Ungleichheit geht weiter, die Armut nimmt zu, und für diese Gruppe von Menschen wird einfach noch zu wenig getan im Kanton Freiburg.

«Wir müssen uns irgendwann mal auch die Frage stellen, ob es Banc Public auch in Bulle braucht. Auch dort gibt es Menschen, die Hilfe benötigen.»

Das Problem für Banc Public am jetzigen Standort: Auf lange Sicht fehle der Platz. Anfang Jahr ist zwar im selben Haus eine Zweizimmerwohnung frei geworden, diese hat Banc Public jedoch in administrative Räume umgewandelt: «Das brauchten wir auch unbedingt.» Die Direktion sei noch nicht aktiv auf der Suche nach etwas Neuem, «aber nächstes Jahr steht das sicher weit oben auf unserer Liste, und bis dahin schaffen wir das schon irgendwie», sagt Reymond.

Ein Schlafplatz tagsüber 

Zwei grössere Projekte wollen die Co-Direktoren im Jahr 2023 angehen: «In der Stadt Freiburg gibt es nirgends einen Ort, an dem sich die Menschen, die kein Zuhause haben, tagsüber hinlegen und ausruhen können», sagt Schaller-Mottas. La Tuile sei nachts geöffnet, und Banc Public biete keine Schlafmöglichkeiten. «Bei uns legen sich trotzdem jeden Tag bis zu sieben Menschen in den Gemeinschaftsräumen hin und machen Siesta. Das Bedürfnis nach so einem Ort ist da, das beobachten wir seit längerem», meint Reymond. Es gehe nicht nur darum, dass sich diese Menschen ausruhen könnten, «sondern auch darum, dass sie einen Ort haben, um sich zu erholen, wenn sie krank sind oder am Abend arbeiten», präzisiert Schaller-Mottas. Das Projekt sei noch nicht ausgereift. «Wir sind noch am Anfang und arbeiten gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg an einer passenden Lösung.»

Informatikkenntnisse fördern

Das andere grössere Projekt, das die Co-Direktoren nächstes Jahr in Angriff nehmen wollen, ist die digitale Ausbildung. «Wir haben fünf Computer in unserem Computerraum, und diese sind dauernd besetzt», sagt Reymond. Die Nachfrage sei da – ein Natel mit Internetzugang oder einen Computer würden längst nicht alle besitzen. Dokumente, Formulare und Informationen vom Kanton sind teils nur online zugänglich. Viele wüssten nicht, wo und wie zu suchen. «Bisher unterstützen unsere Sozialarbeiter die Menschen, wenn sie Informatikfragen haben», sagt Schaller-Mottas. «Obwohl wir die Infrastruktur haben, haben wir aber nicht genügend Personal dafür. Wir machen das zusätzlich zu unserer Arbeit.»

In Freiburg gibt es zudem laut den Co-Direktoren keinen Ort, der gratis Wifi anbietet, ohne dass sich die Personen mit einer E-Mail-Adresse registrieren müssen. Das hätten viele Menschen nicht, die Banc Public besuchen. «Ich gebe ein Beispiel: Wenn jemand etwas im Zug vergisst und zum Schalter geht, um das zu melden, dann muss er seine E-Mail-Adresse angeben, um eine Antwort zu erhalten. Da beginnt das Problem schon», sagt Reymond. Auch ein Word-Dokument in ein PDF umzuformatieren, sei bereits eine Hürde für einige. Solche Fälle gebe es in vielen Bereichen, und damit würden sich die Mitarbeiter von Banc Public täglich beschäftigen.

Banc Public möchte Personal engagieren, das speziell ausgebildet ist, um den Menschen bei Informatikfragen kompetent helfen zu können. Ausserdem möchten sie den Nutzerinnen und Nutzern von Banc Public Unterstützung in diesem Bereich bieten. Dafür führen sie am 23. November gemeinsam mit der Hochschule für Soziale Arbeit Freiburg einen runden Tisch zu den Herausforderungen der digitalen Welt für Menschen in prekären Situationen durch. 

Jubiläum

Frisches Brot vom Beck für das Geburtstagsfest 

Am 30. Oktober feiert das Tageszentrum seinen 20. Geburtstag. Gross gefeiert wird an diesem Tag jedoch nicht. Dafür einige Wochen später: «Wir werden drei Geburtstagswochen für die Menschen, die Banc Public besuchen, organisieren», sagt Schaller-Mottas. Drei Wochen lang (von Ende November bis Anfang Dezember) werden das Frühstück und das Zvieri frisch von einer Bäckerei in der Stadt kommen und von besserer Qualität sein. «Unser Essen ist normalerweise gespendet, und deswegen ist das Brot nicht das frischeste, aber immer noch gut. Dieses Mal wird es für alle jeden Morgen frisches Brot vom Bäcker geben und dazu Käse.» Ein eher salziges Morgenessen und ein süsses Zvieri: Darauf würden sich alle freuen. km

Zahlen und Fakten

Das bietet Banc Public alles an

Das Tageszentrum Banc Public ist offen für alle und richtet sich an Menschen in finanziellen und sozialen Schwierigkeiten, die tagsüber an einem sicheren Ort sein wollen. Es bietet Frühstück und eine warme Mahlzeit zur Mittagszeit an – und im Winter ein Zvieri. Es gibt einen Computerraum, regelmässig kommt eine Coiffeuse vorbei und Sozialarbeiterinnen und -arbeiter sind für die, die sie brauchen, da. Eine Dusche und ein Waschraum sowie eine Gesundheitsberatung stehen den Menschen ebenfalls zur Verfügung. Die meisten Dienstleistungen werden gratis angeboten. Wenige sind gegen Bezahlung, wie das Mittagessen und der Coiffeurbesuch, die fünf Franken kosten. Falls Nutzerinnen und Nutzer jedoch kein Geld haben, können sie auch beim Abwasch helfen und auf diese Weise bezahlen. 

Laut dem Tätigkeitsbericht des vergangenen Jahres kommen rund 80 Prozent der Besucherinnen und Besucher aus dem Kanton Freiburg, fast drei Prozent aus anderen Kantonen, und rund 17 Prozent sind Passanten. Von den Menschen, die Banc Public aufsuchen, sind rund 88 Prozent Männer. 

Banc Public ist von April bis Oktober von 8.30 bis 15 Uhr und von November bis März von 8.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Für die Co-Direktoren des Tageszentrums ist wichtig, dass die Menschen wissen, dass Banc Public ein Ort für wirklich alle ist. «Es würde uns freuen, wenn Menschen aus allen Schichten zu uns kommen würden», sagt die Co-Direktorin Louise Reymond. Das würde die soziale Integration von denen, die in schwierigen Situationen sind, fördern. km

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