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Das Museum Tafers nimmt den Besucher mit in die Berge

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Unter dem Titel «Z Bäärg» greift die neue Wechselausstellung im Sensler Museum in Tafers zwei Aspekte der Freiburger Voralpen auf: die Bewirtschaftung der Alpen und die Berge als beliebter Freizeitraum. 

Hell und rein bimmelt ein kleines Glöcklein; dunkel und etwas dumpf erschallt eine grosse schwere Glocke. Daneben hängt eine grosse Treichel mit prächtiger Riemenstickerei, und das Fell der Kuh Lena aus Menziswil lädt zum Streicheln ein: In der neuen Ausstellung des Sensler Museums gibt es einiges zum Anhören, Anschauen und Ausprobieren.

Der oberste Stock des alten Gebäudes in Tafers ist nun in eine urchige Alphütte verwandelt. In der Ecke ist ein Tisch gedeckt, mitten drauf die schwere Brägù-Pfanne… fast hat man das Gefühl, die Kartoffeln riechen zu können. Und sollte es mit diesem virtuellen Duftexperiment nicht funktionieren, dann einfach mal die Nase an die kleine Geissglocke halten, denn der gehörnte Träger hat seine Duftnote dort deutlich vernehmbar hinterlassen.

Die letzte Werlen-Schau

Thema der aktuellen Wechselausstellung sind die Berge und die Beziehung des Menschen zu ihnen. «Z Bäärg» lautet denn auch der Titel der Schau, die bis Ende August zu sehen ist. Es ist zugleich die letzte, die Franziska Werlen gestaltet hat (siehe auch Kasten). Bevor die Museumsleiterin die Institution nach dreizehn Jahren verlässt, hat sie die Ausstellung am Mittwoch den Medien vorgestellt.

Zwei Bedeutungen

Der Senslerdeutsche Begriff «z Bäärg» hat zwei Bedeutungen. Er wird einerseits von Hirten verwendet, welche im Sommer auf die Alp gehen und ihre Tiere dort sömmern. Er umschreibt aber auch jene Freizeitbeschäftigungen, die in den letzten Jahren einen wahren Boom erlebt haben: Wandern, Biken, Klettern, Bergsteigen. «Aber auch auf der Terrasse einer Alphütte sitzen, frischen Geisskäse essen und die Aussicht geniessen», sagt Franziska Werlen: 

Es ist eine Freiburger Spezialität, dass praktisch alle Alphütten auch einen Ausschank betreiben.

«Der Sommer- und der Wintertourismus spielen eine grosse Rolle in unseren Voralpen», erzählt sie. Der Raum im ersten Stock zeigt zum Beispiel ein paar Ski aus den 1950er-Jahren, einen Bügellift aus den Anfängen der Skilifte und einen alten schweren Holzschlitten, der Ende des 19. Jahrhunderts verwendet wurde. Mittendrin ein gedeckter Tisch mit Weissweingläsern und dem Fondue-Caquelon.

Grenzen werden unwichtig

Schwarz-Weiss-Fotos aus den Sammlungen des Schweizer Alpinen Museums und der Kantons- und Unibibliothek sowie Postkarten mit Schwarzsee-Sujets geben Einblicke in diverse Winter- und Sommeraktivitäten. «Der Mensch erobert den Berg, will ihn gar bezwingen.» Ausserdem gibt es Informationen über die Alpgenossenschaften, welche die Berge teils schon seit mehr als einem Jahrhundert bewirtschaften. Von der Riggisalp zum Beispiel weiss man, dass dort schon vor 400 Jahren Kühe und Rinder gesömmert wurden. Früher sei es üblich gewesen, dass die Milch vor Ort verarbeitet wurde. Dann gab es im Tal immer mehr Käsereien, die Milch wurde industriell verarbeitet und die Qualitätsanforderungen stiegen.

«Wir sind hier zwar im Sensler Museum», sagt die Museumsleiterin. «Doch in den Bergen spielen Bezirks-, ja sogar Kantonsgrenzen keine Rolle mehr.» Dieses Mal habe sie viele Objekte aus dem eigenen Fundus des Museums nehmen können, um die Ausstellung zu gestalten, erzählt Franziska Werlen. Sie macht keinen Hehl daraus, dass sie zwei kleine Leihgaben aus dem Alpinen Museum gerne im Sensler Fundus hätte: Es sind hölzerne Spielzeuge in Form von Tierkörpern, mit denen Kinder aus dem Jauntal wohl zwischen 1850 und 1900 gespielt haben.

Angebot für Schulklassen

«Als wir das erste Mal über dieses Thema gesprochen haben, hatten wir ganz andere Vorstellungen darüber, wie wir es umsetzen möchten», sagte sie. Vorgesehen war etwa, eine Art Älplerfest sowie Wanderungen in die Berge zu organisieren. Franziska Werlen hatte sich zudem vorgenommen, einen Blog zu machen, für den sie verschiedene Aktivitäten in den Bergen ausprobiert hätte. Wegen der Corona-Pandemie und ihrem Weggang sieht das Programm nun etwas anders aus.

Weil es angesichts der unsicheren Pandemie-Situation derzeit nicht möglich ist, Gruppenaktivitäten mit Erwachsenen zu planen, ist die Zielgruppe Schulkinder mehr ins Zentrum gerückt. Janine Rufener hat ein Vermittlungsangebot für Dritt- bis Sechstklässler erarbeitet. An Erlebnishalbtagen können sie an Workshops zum Beispiel Alpenkräuter kennenlernen, Kühe melken, Teemischungen herstellen oder ein Berggipfel-Memory spielen.

Würdigung

«Eine Führung mit ihr ist ein Genuss»

Vor dreizehn Jahren hat Franziska Werlen als Praktikantin beim Sensler Museum angefangen, drei Jahre später wurde sie zur neuen Museumsleiterin ernannt. Ende des Monats verlässt sie das Sensler Museum, um im Freilichtmuseum Ballenberg als wissenschaftliche Mitarbeiterin zu arbeiten. Stiftungsratspräsident Beat Hayoz würdigte Franziska Werlen an ihrer letzten Medienkonferenz als engagierte, hilfsbereite und kompetente Persönlichkeit, die grossen Einsatz fürs Museum gezeigt habe. «Als Lötschentalerin hat sie sich sehr gut im Sensebezirk integriert», sagte er und erwähnte auch den Humor der Walliserin. Der Humor stand denn auch im Zentrum der ersten Ausstellung, die sie im Mai 2011 als Museumsleiterin auf die Beine gestellt hatte. «Humorlos?», so das Thema damals.

Rund 40 Ausstellungen hat sie konzipiert und organisiert. Daneben hat 2011 auch die erste Kunstausstellung Biennale stattgefunden, und Franziska Werlen hat 2013 die Dauerausstellung komplett erneuert. Beat Hayoz würdigte vor allem auch das Talent von Franziska Werlen, die Ausstellungen an Vernissagen, Medienkonferenzen und Führungen lebendig zu beschreiben. «Eine Führung mit ihr ist ein Genuss», sagte der Stiftungsratspräsident und schloss mit dem Dank für das Herzblut, das sie in das kleine Museum gesteckt hat. im

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