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Das neue Freiburger Selbstbewusstsein ist den Staatsratskandidaten gemeinsam

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Autor: URS HAENNI

«Wir wollen nicht nur Informationen in der Zeitung und im Radio bringen, sondern auch die Gelegenheit bieten, die Kandidatinnen und Kandidaten zu sehen und zu hören.» So umfasste FN-Chefredaktor Christoph Nussbaumer die Zielsetzung der öffentlichen Podiumsdiskussion zu den Staatsratswahlen 2011 gestern in Tafers.

Knapp 100 Personen nutzten den gemeinsam von den FN, dem Regionaljournal Bern Freiburg Wallis und der SRG Freiburg organisierten Anlass, um die Anwärter auf die künftige Freiburger Regierung einmal live zu erleben. Die Aufgabe für die Moderatoren Christoph Nussbaumer (Chefredaktor FN), Nicole Jegerlehner (stellvertretende Chefredaktorin) und Regionaljournal-Korrespondent Herbert Ming war nicht einfach: Das Publikum sollte die Kandidaten als Person und als Politiker kennenlernen, alle sollten gleich viel Sprechzeit erhalten, aktuelle Themen sollten zur Sprache und auch der Humor nicht zu kurz kommen.

Dies glückte den Moderatoren bestens. In zwei Vierer- und einer Dreiergruppe äusserten sich die Kandidaten zum neuen Selbstbewusstsein Freiburgs, zur Energie- und Gesundheitsversorgung sowie zu den Beziehungen zu Nachbarregionen (siehe Kasten).

Die Kandidaten hielten sich allgemein kurz, sprachen meist frei, zum Teil ab Spickzettel, zeigten sich manchmal angriffig und manchmal auch solidarisch. Bei sprachlichen Problemen half man sich gegenseitig aus, und die Stimme von Isabelle Chassot drang über Lautsprecher aus dem Radiostudio Schaffhausen in die Aula der OS Tafers.

«Ici c’est Fribourg»

Das neue Selbstbewusstsein Freiburgs kam mit dem Motto «Ici c’est Fribourg» zum Ausdruck. «Das Selbstbewusstsein hängt damit zusammen, wie es uns geht. Und uns geht es gut», sagte der Schmittner SP-Staatsrat Erwin Jutzet.

Für die Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot hängt dieses Selbstbewusstsein auch damit zusammen, dass im Freiburger Bildungssystem eine offene Haltung vermittelt wird. Am Beispiel der Universität sagte Chassot: «Sie vermittelt den jungen Menschen Werte, die unsere Gesellschaft braucht.» FDP-Kandidat Maurice Ropraz aus dem Greyerzbezirk widersprach dem neuen Selbstbewusstsein nicht, ergänzte aber: «Als Oberamtmann darf ich die Regierung ja nicht kritisieren.»

Diese Freiheit nahm sich dafür Pierre-André Page, der gerne der SVP einen Sitz in der Regierung sichern würde. Für ihn gehen die Steuersenkungen in Freiburg nicht weit genug. Er erwähnte Neuenburg als Beispiel, das nun viele Firmen anlockt. Sparpotenzial sieht er vor allem in der Verwaltung.

Isabelle Chassot entgegnete dazu, die Freiburger Bevölkerung wachse und man stehe in der Verantwortung, die Grundleistungen dafür vorzubereiten.

Alle waren sich einig, dass ein noch besseres Miteinander der beiden Sprachgruppen ebenfalls dazugehört.

Den Fragen der Moderatoren Christoph Nussbaumer und Herbert Ming (links) stellten sich der Reihe nach alle Kandidaten.Bild Aldo Ellena

Aussenpolitik:Zwischen Bern und Genfersee

Die Frage der Positionierung des Kantons Freiburg zwischen dem Genferseebecken und Bern erwies sich als Steilpass für den amtierenden Volkswirtschaftsdirektor. Beat Vonlanthen (CVP) konnte sich im dritten Teil des Abends für die Hauptstadtregion einsetzen, für innovative Projekte, nachhaltige Entwicklung und eine eigenständige Politik beim öffentlichen Verkehr. Er antwortete auf eine Frage aus dem Publikum, dass die Freiburger S-Bahn mittelfristig in das Berner Netz integriert werden könnte. Dann aber aus einer Position der Stärke, wie er betonte. Er nutzte den Auftritt, das Produkt Freiburg mit viel Selbstvertrauen zu verkaufen: «Der Kanton Freiburg ist gut in Fahrt.»

Die Suche nach neuen Firmen, welche in den Kanton ziehen, ist auch für den Syndic von Estavayer-le-Lac, den unabhängigen Kandidaten Albert Bachmann, wichtig. Doch: «Wir müssen zudem unsere einheimische Wirtschaft unterstützen, wenn sie in der Krise steckt.» Zentral sei aus seiner Sicht die Förderung der interkantonalen Zusammenarbeit, zum Beispiel mit dem Nachbarn Waadt, vor allem im Tourismus.

Für den CSP-Kandidaten Pierre-Olivier Nobs ist die Raumplanung im Kanton Freiburg noch nicht ausgereift. Er beklagte, dass noch immer viel Land verloren gehe und verbaut werde. Vor allem stören ihn Deponien, die den Abfall von anderen Kantonen aufnehmen. Nobs sprach sich für eine bessere Einbindung Düdingens in den öffentlichen Verkehr aus, für eine stärkere Zweisprachigkeit der Agglo Freiburg und langfristig sogar für einen Einbezug Düdingens in eine Grossfusion um Freiburg.fca

Infrastruktur:Die Zukunft von Energie und Gesundheit

Bau- und Raumplanungsdirektor Georges Godel (CVP) sprach so leidenschaftlich über die Errungenschaften des Kantons Freiburg in Bezug auf Natur- und Umweltschutz, dass Moderator Herbert Ming ihn plötzlich fragte: «Sind Sie ein Grüner geworden?» Godel antwortete: «Die Landwirte sind die besten Grünen». Dem hatte die grüne Kandidatin Marie Garnier einiges zu entgegnen: «Lange passierte im Kanton nichts. Es fängt erst an, gut zu werden.»

Die Energieversorgung war ein Punkt, bei dem die Meinungen auseinandergingen. Der Seebezirkler Herausforderer Markus Ith sagte, er sei für erneuerbare Energie, aber dazu brauche es pragmatische Lösungen.

Ith kritisierte anschliessend das Vorgehen mit der Fast-Schliessung der Geburtenabteilung am Kantonsspital: «Es ist ein Führungsproblem», sagte er und forderte, dass der Staatsrat nicht das Spitalnetz definiert und gleichzeitig den Verwaltungsrat präsidiert.

Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre entgegnete, für sie sei immer die Sicherheit im Mittelpunkt gestanden und man habe eine gute Lösung gefunden. Sie kündigte aber an, dass sie 2012 mit dem neuen Spitalgesetz das Präsidium des Spitalnetzes abgebe.uh

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