Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das Oberamt erstmals in linker Hand

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Nicole Jegerlehner

Auch als die Stimmen in Freiburg und Villars-sur-Glâne noch nicht ausgezählt waren, stand bereits fest: Der Sozialdemokrat Carl-Alex Ridoré wird das Rennen ums Oberamt Saane gewinnen. Das Muster zog sich durch alle Gemeinden: Sechzig Prozent der Stimmen für Ridoré, vierzig Prozent für Hubert Dafflon. Als auch Freiburg und Villars-sur-Glâne ihre Resultate geliefert hatten, war klar: Ridoré holte 11 706 Stimmen; Dafflon kam nur auf 7914. Der CVP-Politiker erreichte nur in wenigen Gemeinden eine Mehrheit – beispielsweise in Grolley, wo er zehn Jahre lang als Gemeinderat und während zwei Jahren als Syndic geamtet hatte.

«Ein kleines Erdbeben»

«Das ist ein historisches Resultat», sagte David Bonny, Kantonalpräsident der SP, gestern vor den Medien. «Das Oberamt Saane war immer in bürgerlicher Hand – nun hat sich ein kleines Erdbeben ereignet.» Ridoré schmunzelte und fügte hinzu: «Ein ruhiges Erdbeben.» Erst einmal war im Kanton Freiburg ein Sozialdemokrat Oberamtmann: Pierre Aeby hatte das Amt im Bezirk Broye Ende der 80er-Jahre inne, bevor er 1991 Staatsrat wurde.

Politische Erfahrung

Ridoré führt seinen Erfolg auf die vereinte Linke zurück, die ihn unterstützte. Darüber hinaus habe er aber auf Stimmen aus allen politischen Lagern zählen können, sagte der neu gewählte Oberamtmann; dies zeige die Auswertung der einzelnen Gemeinden. Die Wählerinnen und Wähler hätten wohl auch geschätzt, dass er bereits auf Gemeinde- und Kantonsebene politisch tätig sei. «So haben sie meine Arbeit prüfen können», sagt Ridoré, der im Gemeindeparlament von Villars-sur-Glâne sitzt und seit zwei Jahren die SP im Grossen Rat vertritt.

Im Amt bis 2016 oder 2021

Der 35-Jährige mochte gestern noch nicht festlegen, wie lange er Oberamtmann bleibt. Dies sei aber angesichts der Arbeitsfülle sicher kein Amt mehr, in dem eine Person fünfzehn oder zwanzig Jahre bleibe, meinte er. «Ich stelle mir vor, eineinhalb bis zweieinhalb Perioden zu bleiben.» Es komme auch darauf an, wie einzelne Projekte vorankämen. Der erste schwarze Oberamtmann weiss jedenfalls bereits, wo er anpacken will: Er möchte dabei helfen, die Agglomeration aufzugleisen. Gleichzeitig will er die Zusammenarbeit unter den Gemeinden, die nicht in der Agglo sind, verstärken, und Fusionen vorantreiben. Ein Anliegen ist ihm auch die Koordination in der Alterspolitik.

Eva Kleisli, Präsidentin der Grünen Freiburg, zeigte sich sehr erfreut über Ridorés gutes Abschneiden. Die Grünen hatten Ridoré unterstützt. «Aber wir haben die Person unterstützt, wir sind nicht im Links-Rechts-Schema verhaftet.» Gerade eine Stelle wie das Oberamt sei nicht nach parteipolitischen Gesichtspunkten zu besetzen. Trotzdem rühmte Kleisli das Zusammenhalten der linken Parteien, welche sich – im Gegensatz zu den Bürgerlichen – gemeinsam hinter einen Kandidaten gestellt und ihm so zur Wahl verholfen hatten.

Keine Begeisterung bei FDP

Thomas Zwald, Präsident der FDP Stadt Freiburg, meinte auf Anfrage nur: «Wir konnten uns weder für den einen noch den anderen Kandidaten begeistern.» Doch sei das Resultat nun sehr klar ausgefallen. Und Daniel Gander, Präsident der SVP Stadt Freiburg, sagte: «Ich hoffe, dass der neue Oberamtmann trotz allem – trotz seines Parteibüchleins – kompetent ist.»

Meistgelesen

Mehr zum Thema