Autor: Hubert Reidy
Spannung, Neugier am gestrigen Opern-Lunch in Avenches: Der neue künstlerische Leiter, Eric Vigié, stellt seine Vision einer qualitativ hochstehenden Opernproduktion vor. Und so soll «Rigoletto» im Sommer 2011 ein breites, zahlreiches Publikum faszinieren. Ein verändertes Plakatkonzept mit einer frechen Narrenkappe und -maske Rigolettos und ein frischer Internetauftritt unterstreichen den «Neubeginn».
Näher nach Lausanne
Seit 2004 ist der Franzose Eric Vigié Generaldirektor der Opéra de Lausanne. Durch eine enge Zusammenarbeit mit der Lausanner Oper sollen Synergien geschaffen, Kosten gesenkt und die künstlerischen Leistungen verbessert werden. Auch Kostüme und Dekor können in Lausanne konzipiert, geschaffen und angepasst werden.
Das künstlerische Credo von Eric Vigié ist das Streben nach musikalischer – und szenischer – hoher Qualität. «Mit ihr nähren wir die Hoffnung, dass das Opernfestival Avenches zum unumgänglichen Rendez-vous für die anspruchsvollsten Liebhaber lyrischer Kunst wie auch für die Freunde wunderbarer musikalischer Sommerabende wird.»
Anderes Orchester
2011 wird das bestbekannte Orchestre de Chambre de Lausanne als Opernorchester wirken. Noch hat das Orchester wenig «Freiluft-Erfahrung». Doch der neue Stiftungsratspräsident des Orchesters, Pierre Wavre, ehemaliger Soloflötist des Orchesters und ehemaliger Direktor des Lausanner Konservatoriums, verspricht eine ausgezeichnete orchestrale Leistung.
Neben einem hochkarätigen Orchester soll auch eine anerkannte Dirigierpersönlichkeit das Orchester leiten: 2011 wird es Roberto Rizzi Brignoli sein, der bereits mehrfach mit dem Orchestre de Chambre de Lausanne gearbeitet hat und gerade jetzt «La Bohème» an der Metropolitan Opera in New York dirigiert.
Der Opernchor Lausanne wird Kern des Opernchores sein, allerdings noch unter der Leitung «unseres» Freiburger Chorleiters Pascal Mayer.
Der verrückte Bucklige
Der aus Venedig stammende Adriano Sinivia wird «Rigoletto» inszenieren. Er gilt als fantasievoll, verspielt, vielseitig. Und so soll Rigoletto, der verrückte Bucklige, in einer Welt der Ruinen seine innere Hölle nochmals erleben – inmitten surrealer Wesen Bosch’schen Formats, die durch die Unterwelt der Felsen geistern…
Mit der jungen russischen Sopranistin Olga Peretyatko als Gilda will Avenches einen neuen Opernstern in die Arena locken. Und die Titelrolle wird mit dem weltweit gereisten mexikanischen Bariton Carlos Almaguer besetzt werden. Und noch eine Neuheit: Es wird nur noch eine einzige, möglichst erstklassige Besetzung die verschiedenen Aufführungen prägen.
Wer die Tickets für die Oper bis am 31. Dezember kauft, erhält zehn Prozent Weihnachtsrabatt. Neu können Kinder bis 16 Jahre in Begleitung einer erwachsenen Person die Oper kostenlos besuchen.
Aufführungen: 2., 5., 7., 9., 14. und 16. Juli 2011. BilletTverkauf: www.avenchesopera.ch, Avenches Tourismus (info@avenches.ch) oder Ticketcorner.
