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Das Original von Schwarzenburg

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Ein rotes Schild, auf dem mit weissen Lettern «Tabac» geschrieben steht, deutet schon von weitem auf den Tabakladen «Der Qualm ist Duft» von Urs Lüthi hin. Vor dem Laden in Schwarzenburg steht ein Tisch mit ein paar Stühlen und einer Sitzbank. Aus den Lautsprechern dröhnt Rockmusik. Urs Lüthi geniesst dort die herbstlichen Sonnenstrahlen und zieht an einer Zigarette. An seinen langen Haaren, seinen Nasenpiercings und nackten Füssen sieht man schon von weitem, dass Urs Lüthi ein Original der Gemeinde Schwarzenburg ist. «Hallo, ich bin der Urs», sagt er zur Begrüssung und bietet einen Sitzplatz an der Sonne an.

«Tabak ist ein Naturprodukt»

Seit 13 Jahren führt Lüthi nun den Tabakladen im Dorfzentrum von Schwarzenburg. «Eigentlich wollte ich einen Bierladen in Bern eröffnen.» Weil es das jedoch schon zur Genüge gab, blieb er lieber in Schwarzenburg und eröffnete einen Tabakladen. «Denn der Tabak ist meine Welt.» Ihm würden diese kleinen Tabakläden, wo man herumstöbern und viel Neues entdecken könne, sehr gefallen. Sie seien in Frankreich noch gang und gäbe, während man sie in der Schweiz nicht mehr allzu oft antreffe. «Das finde ich schade, denn ich mag ihren Charme.»

Weil er den Geruch von Tabak sehr gern habe, habe er seinem Laden den Namen «Der Qualm ist Duft» gegeben. «Heutzutage verbinden viele Leute das Rauchen ja mit etwas Negativem. Dabei ist der Tabak ein Naturprodukt.» Zudem sei Rauchen ein Teil der Kultur. «Ich finde, dass das Rauchen etwas Geselliges ist.» Das merke man ja auch, wenn einige Leute zusammenkämen. «Die Raucher hocken oft an demselben Tisch und bilden eine Gruppe.»

Genau diesen geselligen Gedanken möchte er auch auf seinen Laden übertragen. Im Lokal steht ein Kühlschrank. Die Gäste können sich dort Getränke holen, sie an der Theke bezahlen und draussen am Tisch vor dem Laden konsumieren. «Ich möchte, dass es die Leute hier gut haben und einen Schwatz zusammen halten können.» Er wolle, das sich die Leute wohlfühlen bei ihm. Selten komme es auch vor, dass er spazieren gehe und dabei kurz die Ladentür offen lasse. «Geklaut hat noch nie jemand etwas.»

Viele Stammkunden

Einen Tabakladen habe es in Schwarzenburg noch nicht gegeben. Er selbst habe am Anfang noch nicht so viel Ahnung davon gehabt, wie man einen solchen Laden führt. «Ich habe einfach mal angefangen und ausprobiert.» Schnell habe er gemerkt, dass ihm das Leben rund um den Tabak gefalle. Nach einigen Aus- und Weiterbildungen habe er den Dreh rausgehabt. «Es ist ein hartes Geschäft. Ich kann aber davon leben, und das reicht mir vollkommen.»

Die Welt des Tabaks sei eine sehr weite Welt, sagt Lüthi. «In diesem kleinen Laden habe ich selbst über 2000 Artikel.» Da könne man schnell mal den Überblick verlieren. Viel habe er auch von seinen Kunden gelernt. «Am Anfang hatte ich zum Beispiel nicht viel Ahnung von Pfeifen und Zigarren. Darüber habe ich am meisten von meiner Kundschaft erfahren.» Jetzt habe er eigene Tabakmischungen für Pfeifen im Angebot, was den Leuten gefalle.

Die meisten Kunden seien Stammkunden, verrät Lüthi. «Die meisten Leute, die zu mir in den Laden kommen, kenne ich persönlich. Wenn sie den Laden betreten, weiss ich meistens schon, was sie wollen.» Die Zahl der Kundinnen und Kunden habe sich in den 13 Jahren, in denen er den Laden betreibe, nicht gross verändert. «Manchmal hört jemand auf zu rauchen, manchmal stirbt ein Kunde – das ist der Lauf der Dinge.» Das könne er jedoch mit Neukunden kompensieren. Denn auch junge Leute würden sich für verschiedene Arten von Tabak interessieren. «Ich war zum Beispiel überrascht, wie viele Leute nach wie vor Pfeife rauchen.» Da die meisten Leute die Pfeife mehrheitlich zu Hause rauchen, sei dies halt weniger sichtbar. «Auch junge Leute interessieren sich dafür.»

Wenig hält Lüthi vom neuen Trend der E-Zigaretten. «Das ist nicht meine Philosophie.» Da wisse man nicht, was alles drin sei und was man genau rauche. «Dieses Künstliche hat mich nie gepackt.» E-Zigaretten sucht man in Lüthis Laden denn auch vergebens. Das sei aber auch das Schöne an seinem Laden: «Ich bin selbstständig und kann verkaufen, was ich will. Niemand sagt mir, wie ich meinen Laden zu führen habe.»

Er selbst schätze es, wenn man direkt zu ihm sei. «Ich selbst bin offen und direkt und sage immer meine Meinung.» Er mache auch nicht gerne Smalltalk. «Bei mir redet man nicht übers Wetter.» Das wüssten die Leute. Manchmal sei seine Direktheit vielleicht ein wenig zu viel des Guten und stosse die Leute vor den Kopf. «Die Kunden kommen aber immer wieder in meinen Laden. Ich denke, es gibt viele Leute, die meine Gradlinigkeit schätzen.»

Stets barfuss unterwegs

Das auffälligste Markenzeichen von Lüthi sind seine Füsse. Nicht, weil diese besonders speziell wären, sondern weil Lüthi das ganze Jahr hindurch barfuss unterwegs ist. «Angefangen hat das vor etwa 24 Jahren, als ich noch in Burgdorf lebte.» Beim Frisbee-Spielen auf der Wiese habe er plötzlich darüber nachgedacht, warum er Schuhe anhabe. Daraufhin habe er sie ausgezogen, und seither gehe er immer barfuss.

Der Grund für seine Schuhlosigkeit sei nicht spiritueller Natur. Er finde es einfach schöner, ohne Schuhe durch die Welt zu gehen. «Ich spüre Kälte und Wärme viel intensiver.» Auch im Winter sei er barfuss unterwegs. Natürlich sei es zum Teil sehr kalt, aber der Körper gewöhne sich daran. «Nach 20 Minuten in der Kälte hat sich der Körper an die Temperaturen gewöhnt, und es macht ihm nichts mehr aus.» Es sei ein wunderschönes Gefühl, barfuss durch neuen Pulverschnee zu gehen. Einzig das Salz, das gestreut werde, sei problematisch. «Davon habe ich schon Erfrierungen an den Zehen bekommen.»

Am Anfang sei das für viele Leute in Schwarzenburg wohl noch seltsam gewesen, dass er ohne Schuhe herumlaufe. Die Leute hätten sich jedoch daran gewöhnt. «Anfangs hat man mir auf die Füsse geschaut, jetzt schaut man mir in die Augen.» Trotzdem ecke er damit an gewissen Orten an. So komme er nicht in alle Läden rein, und er sei deshalb auch schon aus Restaurants rausgeworfen worden. «Man argumentiert dann meistens, dass es unhygienisch sei. Dabei ist barfuss eigentlich hygienischer.»

Auch im Ausland müsse man sich auf alle möglichen Reaktionen gefasst machen. Zum Teil komme es gut an, zum Teil weniger. «In Kuba wollten sie mir einmal Schuhe schenken, weil sie dachten, ich sei zu arm für Schuhe», sagt er lachend.

Singen und zusammen sein

«Nur beim Skifahren und beim Jodeln trage ich Schuhe.» Vor rund 15 Jahren sei er nämlich dem Jodlerklub Heimelig Schwarzenburg beigetreten. Dort trage er Schuhe, weil das zur Tracht gehöre.

Zum Jodeln sei er gekommen, weil er schon immer gerne gesungen habe. «Ich bin irgendwie da reingerutscht.» Neben dem Singen gefalle ihm das Gesellige rund um das Jodeln. «Diese Kombination aus Singen und Zusammensein finde ich super.» Zudem sei es immer sehr friedlich bei den Jodlern. «Beim Jodlerfest herrscht immer eine super Stimmung, es gibt kaum einmal Krach.»

«Nur beim Skifahren und beim Jodeln trage ich Schuhe.»

Inhaber des Tabakladens «Der Qualm ist Duft»

Zur Person

Seit rund 24 Jahren in Schwarzenburg

Urs Lüthi wurde 1969 in Aarau geboren, verbrachte sein ganzes Leben aber hauptsächlich in den Kantonen Solothurn und Bern und ist viel herumgekommen. Seit 1996 lebt er in Schwarzenburg. Beruflich war er unter anderem im Bau, in der Flüchtlingshilfe und als Vertreter tätig.

nj

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