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Das Projekt «Apothekerbeistand in Pflegeheimen» wird positiv bewertet

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Autor: walter buchs

Im Jahre 2002 wurde zwischen der Vereinigung der Freiburger Alterseinrichtungen (VFA) und dem Krankenkassenverband Santésuisse unter Mithilfe des kantonalen Apothekerverbandes ein neuer Tarifvertrag über die Medikamentenpauschalen abgeschlossen. Seither können die Alters- und Pflegeheime von einer pharmazeutischen Betreuung profitieren, was seit 2004 auch alle 42 Heime im Kanton tun. Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet. Im Rahmen eines von gut 100 Personen am Donnerstag gegen Abend in Freiburg besuchten Symposiums wurde eine erste Auswertung vorgenommen.

Kostenexplosion in den 90er-Jahren

In der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre nahmen die Medikamentenkosten in den Freiburger Alters- und Pflegeheimen pro Patient und Jahr um fast zehn Prozent zu. Dies führte zu einer Überschreitung der von den Krankenversicherungen vorgegebenen Medikamentenpauschale, wodurch die Betroffenen gezwungen wurden, nach Lösungen zu suchen.

Interdisziplinäres Vorgehen

Unter den in Frage kommenden Optionen entschieden sich die Partner für ein pharmazeutisches Betreuungssystem. Ein solches war im neuen kantonalen Gesundheitsgesetz bereits vorgesehen. Nach einer erfolgreich verlaufenen Pilotphase in zwei Heimen ermöglichte eine 2002 abgeschlossene Vereinbarung die Umsetzung des «interdisziplinären Projekts des Apothekerbeistandes» in allen Alters- und Pflegeheimen des Kantons.

Kostenkontrolle dank Partnerschaft

Wie es in der am Donnerstag vorgestellten ersten Auswertung heisst, haben die Medikamentenkosten pro Bewohner in den Alters- und Pflegeheimen von 2002 bis 2006 im Jahresdurchschnitt um 16,4 Prozent abgenommen, während die gleichen Kosten in der ambulanten Behandlung im selben Zeitraum um 29,3 Prozent zugenommen haben.

Im Zuge dieser Entwicklung wurde die von den Versicherern festgelegte Medikamentenpauschale pro Patient immer weniger ausgeschöpft. Im Jahre 2005 konnte diese Tagespauschale gar um 50 Rappen auf 8.50 Franken für Medikamente und Pflegematerial gesenkt werden. Dennoch hätten die Mittel gereicht, um auch die ganz schweren Pflegefälle zu finanzieren, den zusätzlichen Aufwand zu unterstützen und die Weiterbildung zu fördern, heisst es in der Auswertung. Auch werden die 22 Apotheker, welche die Betreuung in den 42 Heimen sicherstellen, von Santésuisse aus diesen Mitteln entschädigt.

Qualitative Verbesserung

Bei der wissenschaftlichen Begleitung im Rahmen seiner Dissertation kam der Apotheker Jean-François Locca, Lausanne, zum Schluss, dass im Beobachtungszeitraum die Sterberate in den Pflegeheimen signifikant gesunken ist. Wie er am Symposium in Freiburg weiter sagte, ist die Senkung der Medikamentenkosten auch nicht auf Kosten von mehr Spitaleinweisungen gegangen.

Daraus schliesst Professor Olivier Bugnon von der Universität Lausanne, dass die Kostensenkung nicht auf Kosten der Lebensqualität der Patienten erfolgt ist. Vielmehr habe der interdisziplinäre Ansatz dazu geführt, dass dank Weiterbildung und wissenschaftlichen Empfehlungen Behandlungsansätze in der Geriatrie weiter haben verbessert werden können.

Ein runder Tisch an der Veranstaltung vom Donnerstag zeigte denn auch, dass die Bilanz für alle Partner positiv ist. Jedenfalls lassen sich bereits andere Kantone wie Waadt und Wallis vom Freiburger Modell inspirieren.

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