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Das Reifezeugnis des Doctor B.

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Zehn Jahre lang war Markus Baumer Kulturdelegierter von Stadt und Agglomeration Freiburg, seit 2010 ist er Verwaltungs- und Finanzdirektor von RadioFr. Doch tief in seiner Seele ist der 48-Jährige ein Vollblutmusiker, sein Herz schlägt im Takt des New-Orleans-Blues, in seinen Adern pulsiert der Groove, und seine Pianistenfinger haben nie vergessen, was sie in jungen Jahren gelernt haben.

Als junger Mann lebte Baumer eine Zeit lang von der Musik, spielte in Piano-Bars und trat mit Bands auf. Doch auch später hat er der Bühne nie ganz den Rücken gekehrt: In seiner Freizeit spielte er mit Freiburger Musikern wie Bonny B. oder Kevin Flynn, aber auch mit internationalen Grössen wie Calvin Russell, Charlie Morris oder Louisiana Red, mit denen er in Europa und in den USA auftrat.

«Es musste einfach sein»

«Es ist ein bisschen wie bei Dr. Jekyll und Mr. Hyde», sagt Baumer über sich selbst. «In meinem täglichen Leben bin ich Markus Baumer, aber da ist auch Doctor B., meine Musikerpersönlichkeit.» Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis Doctor B. sich Gehör verschaffte und nach seiner eigenen Bühne verlangte. So entstand 2016 das Bandprojekt Doctor  B., und nun liegt mit «13  Shades of Groove» die erste CD vor. «Es musste einfach sein», sagt Baumer, «die Zeit war reif.»

Zwar hat Markus Baumer als Sideman so ziemlich alles erlebt, was ein Musiker erleben kann, doch «13 Shades of Groove» ist seine erste eigene CD. Dass es damit nicht schon früher geklappt habe, habe gute Gründe, erklärt er. Zum einen hätten ihn Familie und Beruf zu sehr in Anspruch genommen, zum anderen habe er in seiner Zeit als Kulturdelegierter schlecht unter eigenem Namen in Clubs auftreten können, in deren Subventionen er involviert gewesen sei.

Umso zufriedener ist Baumer jetzt mit seiner Band und seiner CD: Es habe einfach alles gepasst, sagt er. Mit Ice B. (Gitarre), Peter Forster (Saxofon), Ivan Rougny (Bass) und Fred Bintner (Drums) habe er vier Mitmusiker gefunden, «die im gleichen Rhythmus atmen wie ich». Alle seien geniale Solisten, könnten sich in der Band aber auch zurücknehmen und die anderen glänzen lassen. «Keiner hat ein Ego-Problem.»

Beinahe zufällig kam es 2016 am Festival Swing in the Wind in Estavayer-le-Lac zum ersten Auftritt des Quintetts: Markus Baumer hätte dort mit Charlie Morris spielen sollen, der jedoch kurzfristig absagen musste. So schlug Baumer den Organisatoren vor, stattdessen mit einer eigenen Band aufzutreten. Diese kam mit ihrem groovigen Funk- und Blues-Repertoire hervorragend an. «Von da an war klar, dass es mit dieser Gruppe weitergehen würde», sagt Baumer.

Kompositionen und Reprisen

Die Band gab weitere Konzerte, und bald entstand die Idee eines eigenen Albums. «Darauf finden sich lauter Sachen, die mir gefallen und die ich selber hören möchte», sagt Bandleader Baumer. Den Grundton liefert jener New-Orleans-Jazz-Funk mit all seinen Schattierungen und dem prominenten Piano, den er so liebt. Bei den dreizehn Songs handelt es sich teilweise um Eigenkompositionen aus Baumers Feder, teilweise um Gemeinschaftswerke mit anderen Bandmitgliedern und teilweise um Reprisen bekannter Songs wie «Honky Tonk Women» von den Rolling Stones oder «Come Together» von den Beatles.

«Die beste Version seiner selbst»

Eine besondere Erinnerung verbindet Markus Baumer mit dem Song «Play Something Sweet/Brickyard Blues» von Allen Toussaint. Diesen spielte er 2016 beim 30-Jahr-Jubiläum der Spirale – als Hommage an den kurz zuvor verstorbenen Toussaint. «Damals merkte ich, dass ich sehr wohl singen kann», sagt der Pianist. Die vielen positiven Reaktionen hätten ihn ermutigt, sein Bandprojekt in Angriff zu nehmen.

Das Album ist für Markus Baumer ein Reifezeugnis: «Es ist ein künstlerisches Statement, und es ist genau das, was ich machen wollte. In meinem Alter geht es nicht mehr darum, jemandem nachzueifern, sondern darum, die beste Version seiner selbst zu sein.» Doctor B. jedenfalls ist längst ein fester Teil von diesem Selbst – und einer, der immer stärker wird. «Ich könnte mir sogar vorstellen, irgendwann, wenn es auf die Pensionierung zugeht, wieder ganz auf die Karte Musik zu setzen.»

Vernissage: Bonny B. Blues Club, St. Nikolaus-von-Flüe-Strasse 22, Freiburg. Fr., 27. April, 21 Uhr; Sa., 28. April, 20 Uhr.

Die CD ist für 25 Franken erhältlich bei markbaumer@sunrise.ch.

Zur Person

Vom Barpianisten zum Radiodirektor

Markus Baumer wurde am 1. August 1969 in Bern geboren und zog mit elf Jahren mit seiner Familie nach Freiburg. In der damals neuen Jazz-Abteilung des Konservatoriums Freiburg war er Schüler des Pianisten Richard Pizzorno. Noch während seiner Gymnasialzeit fing er an, in Piano-Bars aufzutreten – und merkte, dass er mit der Musik Geld verdienen konnte. So tingelte er nach der Matura zweieinhalb Jahre mit einer italienischen Band durch Europa. Von 1993 bis 1997 war er in einem Dreissig-Prozent-Pensum Programmchef des Freiburger Jazzclubs La Spirale. Danach wechselte er in der gleichen Funktion ins Zürcher Moods, nachdem er wegen einer chronischen Sehnenscheidenentzündung im Handgelenk vorübergehend mit dem Klavierspielen aufhören musste. Im Jahr 2000 kam er als Kulturdelegierter zurück nach Freiburg; seit 2010 ist er Direktor von RadioFr. Er lebt in der Stadt Freiburg und ist Vater von zwei Kindern im Alter von 13 und 15  Jahren.

cs

 

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