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Das Resultat war deutlicher als erwartet

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Autor: Fahrettin Calislar

Christian Levrat, Präsident der SP-Schweiz und bisher Freiburger Nationalrat, kann seine Siebensachen in der grossen Kammer packen. Er zieht in den Ständeratssaal um. An der Ersatzwahl von gestern machte Levrat 45012 Stimmen. Damit lag er schliesslich nicht nur über 12000 Stimmen vor seinem wichtigsten Widersacher, Nationalrat und Bauernverbandsdirektor Jacques Bourgeois (FDP). Levrat schaffte auch gleich das absolute Mehr. Und zwar deutlich, um etwa 3500 Stimmen. Die beiden Aussenseiterkandidaten Charly Pache (Piratenpartei) und Francis Fasel (Neue Welt) kamen lediglich auf 3268, respektive 2092 Stimmen.

Kein zweiter Wahlgang

Die Ersatzwahl war nötig geworden, weil der bisherige Amtsinhaber, Alain Berset (SP), im Dezember in den Bundesrat gewählt worden war. Dass Levrat die Hürde des absoluten Mehrs auf Anhieb schaffen würde, hielten Beobachter im Vorfeld für eher unwahrscheinlich, vielmehr machten sich viele schon bereit für einen zweiten Durchgang im Duell zwischen Levrat und Bourgeois. Dieser hätte am 1. April stattgefunden.

Doch schon nach den ersten ausgezählten Gemeinden lag Levrat nicht nur in Front. Er schaffte auch gleich das absolute Mehr und dehnte seinen Vorsprung zusehends aus. Ab dem ersten Drittel der ausgezählten Gemeinden betrug seine Reserve immer fünf bis zehn Prozent, während Bourgeois weit darunter lag. Am Schluss fehlten dem liberalen Bauernverbandsdirektor rund 9000 Stimmen zum absoluten Mehr. Die beiden Aussenseiter konnten kaum in den Kampf eingreifen und erzwangen auch nicht wie erhofft den zweiten Gang.

Viele gingen nur stimmen

Das klare Ergebnis lässt darauf schliessen, dass Levrat seine Wählerschaft besser mobilisieren konnte. Die vereinigte Linke hat im Kanton etwa 40 Prozent der Stimmen, die restlichen 15 Prozent, die ihm den Sieg einbrachten, holte er in der Mitte – vor allem bei CVP-Wählern, deren Vorstand die Kandidatur von Bourgeois zwar offiziell unterstützte. Dies geschah aber von Anfang an gegen parteiinternen Widerstand. Auch das Fehlen der offiziellen Unterstützung der SVP wird ihm geschadet haben. Allerdings holte Bourgeois rund 39 Prozent der Wählerstimmen, fast das dreifache des eigentlichen Potenzials seiner Partei.

Es scheint allerdings, als ob viele Wähler, wohl namentlich der bürgerlichen Parteien, der Wahl fern blieben und damit indirekt zur Wahl von Levrat beitrugen. Ein Beleg dafür ist die deutlich tiefere Beteiligung an der Ersatzwahl als an den Abstimmungsthemen. Die Abweichung beträgt im Schnitt etwa drei Prozentpunkte. So äusserten sich zur Ferieninitiative 6500 Freiburger mehr als an der Ersatzwahl teilnahmen. Dies, obschon diese mit Abstand jenes Thema war, das im Kanton die grösste mediale Aufmerksamkeit hatte.

Knapp im Glanebezirk

Levrat siegte in allen Bezirken des Kantons, besonders deutlich im Saanebezirk (siehe Tabelle). Am knappsten wurde das Rennen im Glanebezirk, in dem Levrat nur genau 100 Stimmen mehr machte als Bourgeois. Ein Drittel der Gemeinden im Glanebezirk waren für Bourgeois.

Im Seebezirk entschieden sich Bärfischen, Büchslen, Gempenach, Greng, Oberwistenlach, Kerzers, Lurtigen, Muntelier, Ried bei Kerzers, Salvenach und Ulmiz für Bourgeois, die anderen Gemeinden waren für Levrat. Im Sensebezirk wählten Giffers, Heitenried, Plaffeien, Plasselb, St. Silvester und Zumholz den Kandidaten der FDP. Auch Jaun sprach sich gegen Levrat aus.

Der Glanebezirk war auch der einzige, in dem Fasel die Nummer drei unter den Kandidaten war und nicht der Präsident der Piratenpartei, Charly Pache. Fasel stammt aus Villarimboud im Glanebezirk. Der Stadtfreiburger Pache wiederum erzielte im Saanebezirk ein recht gutes Resultat.

Tiefe Stimmbeteiligung

Die Stimmbeteiligung betrug im kantonalen Schnitt 45,8 Prozent. Den tiefsten Wert hatte mit unter 40 Prozent der Sensebezirk, den höchsten mit gegen 50 Prozent der Saanebezirk. Der Seebezirk verzeichnete mit rund 42,6 Prozent den zweittiefsten Wert. Dabei war klar, dass unabhängig vom Sieger ein Vertreter des einen oder des anderen Deutschfreiburger Bezirks in den Nationalrat nachrutschen würde.

Unter den Gemeinden waren Merlach und St. Ursen die Spitzenreiter bei der Stimmbeteiligung, während Gempenach und Heitenried den tiefsten Wert aufwiesen.

Christian Levrat (SP) 45012 Stimmen.Bild Alain Wicht/a

Jacques Bourgeois (FDP) 32658 Stimmen.Bild Alain Wicht/a

Charly Pache (Piratenpartei) 3268 Stimmen.Bild Vincent Murith/a

Francis Fasel (Neue Welt) 2902 Stimmen.Bild Alain Wicht/a

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