Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Das RFI gehört zu meinem Leben»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Folklore ist meine Leidenschaft», sagt der 58-jährige Jean-Pierre Kolly bestimmt. Auf dem Rücken seines grauen T-Shirts, das er für das Gespräch mit den FN angezogen hatte, prangt das Logo seiner Trachtengruppe La Farandole aus Courtepin. Seit 35 Jahren spiele er Flügelhorn in diesem Verein, erzählt der Primarlehrer aus dem Schönberg. Mittlerweile habe er schon auf fast allen Kontinenten gespielt, sagt Jean-Pierre Kolly stolz, nur in Asien und Ozeanien sei er bisher noch nie gewesen.

Die dortige Folklore kennt er aber trotzdem etwas, denn in den vielen Jahren als freiwilliger Helfer des Internationalen Folkloretreffens Freiburg (RFI) kam er mit vielen exotischen Kulturen aus aller Welt in Berührung. Seit 28 Jahren hat Kolly jährlich auf unterschiedliche Art und Weise an der Organisation des Folklorefestivals teilgenommen. Er gehört mittlerweile schon fast zum Inventar. Auf die Frage, was das Festival für ihn bedeutet, antwort Kolly sofort: «Das RFI gehört einfach zu meinem Leben.» Zehn Tage im Jahr widme er diesem Festival. Dass er dabei nichts verdient, stört ihn nicht.

Jean-Pierre Kolly ist seinerzeit über eine Bekannte, die sich heute ebenfalls noch immer beim RFI als Freiwillige engagiert, auf das Festival aufmerksam gemacht worden. 1986 habe er sich erstmals als Fremdenführer für eine der auftretenden Folkloregruppen gemeldet. Seine Aufgabe bestand darin, sich um die ihm zugeteilten Künstler zu kümmern und ihnen an ihrem freien Tag etwas typisch Schweizerisches, beispielsweise die Schokoladenfabrik in Broc oder eine Greyerzer Käserei, zu zeigen. Die Sprache sei dabei selten ein Problem gewesen, sagt Kolly. Man verständige sich auf Englisch. Einige Künstler würden sogar Deutsch oder Französisch sprechen: «Ich war überrascht, als eine japanische Gruppenleiterin mir in gutem Französisch antwortete», erinnert sich Kolly mit einem Schmunzeln.

Struktur wird immer besser

Als Jean-Pierre Kolly das erste Mal die Verantwortung für eine Gruppe übernahm, kümmerten sich zwei Leute um circa dreissig Künstler. Heute sind vier bis fünf Führer pro Gruppe eingeteilt. Dabei gehe es vor allem um die Sicherheit der ausländischen Gäste, aber nicht nur. Auf diese Art werden auch die Führer entlastet. Früher sind Fremdenführer rund um die Uhr für «ihre Nation» verantwortlich gewesen. «Ich wurde einmal mitten in der Nacht angerufen, weil eine Tänzerin sich verletzt hatte, ins Krankenhaus musste und niemand wusste, wer dafür zuständig ist.» Heute würde so etwas nicht mehr passieren. «Unsere Strukturen werden von Jahr zu Jahr professioneller», sagt Kolly. Das sei auch die grösste Veränderung, die das Festival über all die Jahre erlebt hätte. «Es findet noch immer an denselben Orten statt, und grösser geworden ist es auch nicht wirklich.» Trotzdem ist das Folkloretreffen auch dieses Jahr wieder gut besucht gewesen, das Konzept scheint auch nach 40 Jahren noch zu stimmen.

Frühstück bei Kollys

In den letzten Jahren war Jean-Pierre Kolly für die Getränke zuständig. Dieses Jahr bereitet er erstmals mit einem Team das Frühstück für die Folkloregruppen zu und kümmert sich um die Unterkünfte für die Gäste. Er arbeitete während des RFI von fünf Uhr morgens bis am Mittag. Lieferung des Essens, Abwasch und Putzen gehören zur Vorbereitung des Frühstücks dazu. «Früher wurde das Morgenessen in der Mensa der Uni serviert. Damals mussten alle Gruppen früh dorthin fahren und hatten dann lange nichts zu tun. Jetzt ist es um einiges bequemer für unsere Gäste, weil wir das Frühstück zu ihren Unterkünften bringen», sagt Kolly.

«Folklore ist meine Leidenschaft.»

Jean-Pierre Kolly

Freiwilliger Helfer am Folkloretreffen

Helfer gesucht: Kein Fest ohne Freiwillige

E in Anlass in der Grössenordnung des Internationalen Folkloretreffens Freiburg ist immer mit vielen Kosten verbunden. Würde allen Helfern Lohn ausgezahlt, würden die Ticketpreise deutlich steigen. Jean-Pierre Kolly ist sich sicher: «An dem Tag, an dem niemand mehr Freiwilligenarbeit leisten will, können Feste wie unser Folkloretreffen nicht mehr überleben.» Viele Freiwillige bleiben dem Folkloretreffen treu: Laut Kolly waren ungefähr hundert von 250 Freiwilligen am diesjährigen RFI solche, die schon mehrmals mit dabei waren. Trotzdem ist man jedes Jahr auf der Suche nach neuen Leuten. Nach Aussagen von Jean-Pierre Kolly hätte es dieses Jahr besonders an Chauffeuren gemangelt. tap

Meistgelesen

Mehr zum Thema