Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das Schloss ist in finanzieller Not

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Angebot im Schloss Laupen ist vielseitig: Besucher können im Rittersaal oder im Schlosskeller Feste feiern, in ehemaligen Gefängniszellen schlafen, im neueren Teil des Schlosses standesamtlich heiraten und Arzttermine beim Murtner Christian Zürcher wahrnehmen. Die Vermietungszahlen 2016 sind höher als erwartet, wie der Präsident der Stiftung Schloss Laupen und Laupener Gemeindepräsident, Urs Balsiger, im Gespräch mit den FN erklärt. Dennoch: 2015 machte die Stiftung bei einem Aufwand von rund 455 000 Franken rund 26 000 Franken Verlust. Der Grund: Der Lotteriefonds Bern hat letztes Jahr seine Finanzierungspraxis geändert. Er bezahlt jährlich nur noch 10 000 statt 50 000 Franken an die Betriebskosten.

«Absurde Situation»

Laut dem neuen Lotteriegesetz ist der Schlossbetrieb Angelegenheit der Besitzer, also der Stiftung. Die 280 000 Franken, welche die Stiftung jährlich vom Lotteriefonds erhält, dürfen damit nur für den Unterhalt des Schlosses verwendet werden. «Wenn wir diesen Betrag nicht ausschöpfen, können wir das Geld nicht für etwas anderes verwenden», sagt Balsiger. «Also ist zwar der ganze Kuchen noch da, aber wird dürfen nicht mehr alles davon essen», beschreibt der Stiftungsratspräsident den Stand der Dinge.

So übernehme der Lotteriefonds zum Beispiel die Kosten für nächtliche Sicherheitspatrouillen nicht mehr, die auf dem Areal des Schlosses dafür sorgen, dass Vandalen die alten Schlossmauern nicht besprayen oder andere Schäden anrichten. «Die Kosten für allfällige Reparaturen übernimmt der Lotteriefonds hingegen», erklärt Balsiger die «absurde Situation». Auch Versicherungen bezahle der Lotteriefonds nicht mehr, ebenso wenig die Heizkosten. «Deshalb sind wir 2015 ins Minus geraten», sagt Ulrich Domke, Geschäftsführer der Stiftung Schloss Laupen, im Gespräch.

Neuer Vertrag per 2019

«Das Stiftungskapital beträgt 110 000 Franken», sagt Domke. Wenn die Stiftung noch drei Mal ein solches Defizit schreibt, ist das Geld aufgebraucht. So, wie es jetzt aussieht, sind weitere Defizite absehbar. Wie weiter, wenn das Stiftungskapital aufgebraucht ist? «Dann müssten wir das Schloss dem Kanton zurückgeben», sagt Balsiger.

Mit seinem Problem ist das Schloss Laupen aber nicht alleine: «Die neue Finanzierungspraxis betrifft alle Schlösser im Kanton Bern, die auf Gelder des Lotteriefonds angewiesen sind», so Balsiger. Deshalb seien Bestrebungen mit anderen Betroffenen in Gange, das Lotteriefondsgesetz wieder in die ursprüngliche Version zu ändern.

«Unser Vertrag läuft noch bis Ende 2018», sagt Domke. «Wir hoffen, dass wir per 2019 wieder in die alte Finanzierungspraxis zurückfinden können», so Balsiger.

Das Schloss der Region

Die Stiftung Schloss Laupen gibt es seit 2012. Die Stiftungsräte sind Vertreter der Gemeinden Laupen, Mühleberg, Ferenbalm, Kriechenwil, Wileroltigen, Gurbrü und Clavaleyres, der Burgergemeinde Laupen, des Kantons Bern sowie des Gemeindeverbandes Region Sense. «Das Schloss ist für die ganze Region wichtig», betont Balsiger. «Wir sind auch unter Beobachtung», sagt er und lacht, «wir merken stark, dass das Schloss der Bevölkerung am Herzen liegt».

Ein moderner Glaslift

Für die Zukunft ist eine historische Dauerausstellung im Erdgeschoss des Schlosses als zusätzliche Attraktion geplant. 2017 wird im Schloss Laupen zum ersten Mal ein Mittelalterfest im grossen Stil stattfinden. Die Veranstalter kündigen Musik und Tanz sowie «Trank und Föllerey» an auf dem Gelände des Schlosses.

Und auch an kühnen Ideen fehlt es nicht: «Wenn der Bahnhof Laupen 2018 wie geplant verschoben sein wird, wäre ein moderner Glaslift den Schlossmauern entlang toll.» So müssten jene, die mit dem Zug nach Laupen kommen, nur die Strasse überqueren und in den Lift einsteigen, um auf das Schlossareal zu gelangen. «Ich weiss, das ist ein Spleen», sagt Balsiger und lacht, «aber ich deponiere die Idee an verschiedenen Stellen, und wer weiss, was noch geschieht.»

Auf dem Schlossareal finden sich viele malerische Winkel. Ulrich Domke (links) und Urs Balsiger. 

Programm

Schlossöffnung einmal im Monat

Das Schloss Laupen ist eine alte Reichsburg, die ursprünglich mit Terrainverstärkungen, Palisaden und weitgehend hölzernen Bauten auskam. Die zu den Gefolgsleuten der Herzöge von Zähringen gehörende Grafenfamilie von Laupen beginnt im 12. Jahrhundert mit der Umwandlung zur Steinburg. Im Unterschied zu vielen Burgen hat Laupen mehrfach gewaltsam neue Herren erhalten und war in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt, bis hin zur Belagerung von 1339. Entsprechend wurde die Befestigung laufend ausgebaut.Diesen Sonntagum 13.30 Uhr können Interessierte das Schloss Laupen besichtigen. Teil des Rundgangs sind der Rittersaal, der Gewölbekeller und der Käfigturm. Im Kellergewölbe gibt es einen Kurzfilm zur Geschichte Laupens zu sehen. Der Veranstalter ist der Verein Schloss Laupen. Der Anlass findet monatlich statt.emu

Meistgelesen

Mehr zum Thema