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Das Skalpell zum letzten Mal angesetzt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: HANNES WÄHRER

Wie bereits seit dem Frühjahr bekannt ist, werden Chirurgie, Anästhesie und Orthopädie im Spital HFR Merlach per 31. Dezember geschlossen. Am Donnerstag gegen 11 Uhr wurde deshalb bestimmt nicht die komplizierteste, aber mit Sicherheit die letzte Operation im Spital des Seebezirks durchgeführt.

Das Schlimmste ist die Spritze

Dennoch ist der junge Mann, der als Letzter auf dem Spitalbett in den Operationssaal geschoben wurde, von einem schmerzhaften Leiden befreit worden: einem eingewachsenen Zehennagel. Der Chefarzt der Chirurgie, Dr. Thomas Witzig, verabreichte dem Patienten die Lokalanästhesie, indem er eine Spritze zentimetertief in die Zehe einführte. «Das Schlimmste ist damit bereits überstanden», erklärte er dem Patienten danach beruhigend.

Plaudern während der Operation

Während Witzig mit dem Skalpell geschickt das Stück Nagel inklusive Nagelbett herausschneidet, wird er von einer Assistentin und zwei «Technischen Operations-Assistenten» (TOA) unterstützt. Vollständig in Grün eingekleidet und mit Mundschutz und Kopfbedeckung versehen, verfolgen auch zwei angehende Krankenschwestern die Operation. Im grün ausgekachelten Saal herrscht eine entspannte Atmosphäre. Einer der Technischen Operationsassistenten sitzt auf einem Stuhl am Kopfende des Spitalbettes und verwickelt den Patienten in einen ungezwungenen Dialog. Und kaum 15 Minuten sind seit dem ersten Schnitt vergangen, als Witzig die Wunde bereits mit einem Faden vernäht und die Zehe zu verbinden beginnt.

Rund 5000 Operationen hat der Chirurg durchgeführt, seit er im Jahr 2000 gleichzeitig im Dalerspital und in Merlach als Chirurg zu arbeiten begann. «Auch komplexe Operationen», erklärt er selbstbewusst.

Eingespieltes Team

Leider werde mit der Schliessung der Abteilung auch ein gut eingespieltes Team auseinandergerissen. Man habe gut zusammengearbeitet und ein entsprechend angenehmes Arbeitsklima gehabt, bestätigen die anwesenden Mitarbeiter. «Witzig», sagt einer, «ist eben nicht nur ein guter Chirurg, sondern auch noch pflegeleicht», was eine Seltenheit sei.

Zuletzt wird ein Fleck Desinfektionsmittel vom Fussboden aufgewischt.

Und ein Hauch von Melancholie bleibt zurück, weil der frische Wind des Neubeginns beim Aufbau der neuen Abteilungen noch nicht Einzug gehalten hat.

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