Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das Staatsbudget regelt die Stellenzahl des Jugendamts

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Personal des Jugendamts hat schon mehrfach beim Grossen Rat auf den Personalengpass aufmerksam gemacht.
Charles Ellena/a

Fachpersonen beim Freiburger Jugendamt können pro Woche nur eine halbe Stunde pro Kind aufwenden. Dennoch entschied der Grosse Rat, dass kein Personalbestand pro Anzahl Kinder im Gesetz festgeschrieben wird.

Rund 30 Mitarbeitende des Freiburger Jugendamtes haben am Donnerstag die Grossrätinnen und Grossräte vor dem Eingang zum Forum empfangen, um sie auf die aus ihrer Sicht prekäre Personalsituation aufmerksam zu machen. Insbesondere forderten sie einen Stellen-Etat bei den Fachpersonen Kinderschutz, der sich nach der Anzahl der zu betreuenden Kinder richtet. Diese Forderung war auch Gegenstand einer Motion der Grossräte Grégoire Kubski (SP, Bulle) und Martine Fagherazzi (SP, Ecuvillens). Statt tröpfchenweise Vollzeitstellen zu vergeben, solle das Jugendgesetz vorschreiben, wie viele Kinder eine Fachperson maximal betreuen soll. 

Der Grosse Rat lehnte aber die Motion mit 50 gegen 43 Stimmen ab. «Wir arbeiten an Lösungen und an der notwendigen Unterstützung», sagte Gesundheits- und Sozialdirektorin Anne-Claude Demierre (SP). «Doch ein Personalbestand soll weder im Gesetz noch in Reglementen festgesetzt sein.»

Bis vor kurzer Zeit haben die Fachpersonen Kinderschutz im Durchschnitt noch 95 Fälle betreut. Für 2020 hat das Jugendamt aber 7,8 zusätzliche Vollzeitstellen erhalten. Dadurch hat sich der Durchschnitt auf 76 Dossiers reduziert. Für die Motionäre ist das aber immer noch zu viel. Gemäss ihrem Vorstoss sollte sich eine Fachperson grundsätzlich um 60 Fälle kümmern und auf keinen Fall um mehr als 70. Der jetzige Anteil sei höher als in anderen Kantonen, insbesondere wenn man berücksichtige, dass ein Dossier mehr als ein Kind pro Familie enthalten kann. Antoinette de Weck (FDP, Freiburg) mahnte aber, dass die Dossiers unterschiedlich viel Zeit erfordern und man deshalb nicht pauschal einen Wert nehmen könne.

Andere Lösungen gesucht

Den Ausschlag für die Ablehnung gab aber, dass mit einer Reform der Organisation auch andere Wege für eine Arbeitsentlastung geprüft werden. Aufgrund eines Postulats hat der Staatsrat nämlich eine Standortbestimmung zum Jugendamt gemacht und eine externe Studie erstellen lassen.  «Diese Studie zeigt vier Baustellen auf», sagte Staatsrätin Demierre. «Sie umfassen die personellen Ressourcen, die Aufgabenverteilung, die Zusammenarbeit mit Partnern wie den Friedensgerichten und die Kommunikation.»

Postulantin Bernadette Mäder-Brülhart (CSP, Schmitten) sagte, der Bericht haben einiges ins Rollen gebracht. Es brauche aber weitere Anstrengungen. Sie regte an, dass das Jugendamt Standorte in den Regionen unterhält, etwa direkt bei den Friedensgerichten. Für Roland Mesot (SVP, Châtel-St-Denis) besteht weiterhin Personalbedarf. Er forderte aber, diese Stellen in anderen Bereichen der Verwaltung zu kompensieren. Grégoire Kubski sagte, die Fachpersonen könnte mit dem heutigen Bestand wöchentlich nur 30 Minuten pro Kind aufwenden. «Sie können keine Prävention leisten, sondern nur Löcher stopfen.»

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema