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«Das System der direkten Demokratie lebt

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«Das System der direkten Demokratie lebt

Der Freiburger Bundesrat Joseph Deiss blickt auf ein arbeitsreiches und bewegtes Jahr zurück

In wenigen Tagen geht das erste Präsidialjahr von Bundesrat Joseph Deiss zu Ende. Die Ausübung des hohen Amtes hat ihm persönlich viel gebracht, wie er im FN-Exklusivinterview unterstreicht. Mit Genugtuung stellt er fest, dass die Art und Weise, wie er das Land vertreten hat, in der Bevölkerung gut ankam.

Mit BUNDESPRÄSIDENT JOSEPH DEISS sprach WALTER BUCHS

Bedauern Sie, dass das Präsidialjahr bald zu Ende geht, oder warten Sie gar auf das Ende?

Ehrlich gesagt, bedaure ich, dass dieses Jahr schon zu Ende geht. Es ist wie mit allen guten Dingen: Sie gehen zu schnell vorbei. Ich habe ein sehr schönes und an politischer Aktivität und menschlicher Erfahrung reiches Jahr hinter mir.

Ich hatte Freude an dieser Aufgabe und könnte theoretisch noch weitermachen. Auf der anderen Seite ist es jedoch so, dass sich die guten Sachen abnützen, wenn man übertreibt. Wenn man jeden Tag das Lieblingsmenü essen würde, dann hätte man gelegentlich auch genug davon.

Trotz der Mehrbelastung hat es Ihnen also Spass gemacht?

Es war für mich tatsächlich ein Jahr mit vielen bereichernden Erlebnissen und Begegnungen. Ich werde mich gestärkt wieder voll auf meine Funktion als Departementschef konzentrieren, die ich aber auch in diesem Jahr voll wahrgenommen habe.

Dieser Übergang bereitet mir keineswegs Probleme, auch wenn ich das Amt des Bundespräsidenten mit Freude ausgeübt habe. Ich hoffe, dass ich diese Freude auch weitergeben durfte.

Sie hatten sich anfangs Jahr zum Ziel gesetzt, im Kontakt mit möglichst vielen Bevölkerungsschichten im ganzen Land Brücken zu schlagen, Grenzen zu überschreiten. Inwiefern haben Sie bei dem Monsterprogramm, das zu bewältigen war, diese Ziele erreicht?

Es ging mir tatsächlich darum, der Bevölkerung im ganzen Land zu begegnen. Ich wollte dabei bewusst nicht nur die höher gestellten Persönlichkeiten treffen, sondern auch jene Leute, die selber nicht unbedingt daran glaubten, dass der Bundespräsident sich für sie interessiert und auch zu ihnen kommt. Das ist mir gelungen. Ich habe das Gefühl, dass ich die Signale, die ich geben wollte, auch aussenden konnte.

Dabei waren es des Öftern die ganz bescheidenen Anlässe, die besonders lehrreich und beeindruckend waren. Es ist der Kontrast zwischen allen Anlässen, der in diesem Jahr für mich so motivierend war.

Sie wurden aber auch viel beansprucht!

Besonders die Freiburger beanspruchten mich natürlich. Sie luden mich besonders häufig ein und freuten sich, wenn ich zu ihnen kam. Ich musste aber im Kanton Freiburg vieles absagen, denn schliesslich bin ich der Bundespräsident des ganzen Landes. So war ich bis am Schluss des Jahres auch in allen Kantonen. Es war für mich wichtig zu zeigen, dass ich verfügbar bin.

Gibt es im Rahmen der vielen Begegnungen und Reisen Ereignisse, die besonders wichtig waren und vielleicht dieses Präsidialjahr auch als symbolträchtig prägen?

Es ist schwierig zu sagen, dieses oder jenes Ereignis sticht besonders hervor. Für mich war es ebenso beeindruckend, mit Schülerinnen und Schülern des Kindergartens in San Antonio im Tessin das Mittagessen einzunehmen und im Kontakt mit ihnen ihre Probleme zu erörtern, als auch in der Schweiz Persönlichkeiten zu empfangen wie etwa den Papst.

Als Bundespräsident durfte ich unser Land auch an der Uno-Generalversammlung in New York vertreten und bei dieser Gelegenheit Generalsekretär Kofi Annan, US-Präsident Bush und andere Präsidenten treffen.

Welche weiteren Begegnungen mit nachhaltigem Eindruck kommen Ihnen spontan in den Sinn?

Am Match zur 100-Jahr-Feier der Fifa in Paris haben ich Fussballgrössen getroffen wie Pele, Beckenbauer, Netzer und andere. Ebenso ergreifend war der Tag, den ich mit Behindertensportlerinnen und -sportlern in Magglingen verbringen durfte.

Einen nachhaltigen Eindruck hat bei mir weiter der Besuch in der Behindertenwerkstätte in Muntelier hinterlassen. Ich durfte erfahren, mit welcher Freude die Menschen mit einer Behinderung dort am Werk sind. Geradezu aufregend war zu erfahren, wie geistig Behinderte alle Bundesräte bei ihrem Namen kannten. Ich hoffe, dass auch ich ihnen etwas bringen konnte.

Als Bundespräsident ist man mehr als sonst ein Jahr lang sozusagen im Schaufenster der Nation. Wie geht man damit persönlich um?

Der Primus inter Pares im Bundesrat hat tatsächlich eine besondere Aufgabe zu erfüllen, die nicht nur nach aussen, sondern auch nach innen wirkt. Nach aussen führte ich Diskussionen für die Schweiz und holte dabei Goodwill für unser Land und verteidigte seine Interessen.

Es war mir dabei voll bewusst, dass dies auch nach innen wirkt: Die Bevölkerung schaut aufmerksam darauf, wie ihr Bundespräsident seine Landsleute vertritt, ob er es würdig macht. Namentlich bei den zahlreichen Reisen in den letzten Wochen haben besonders viele Leute spontan reagiert. Sie haben mir und auch meiner Frau geschrieben und uns gesagt, dass wir es gut machen, dass sie stolz auf uns sind.

Es gibt also auch Lob?

Es ist vor allem Lob, das ich entgegennehmen durfte. Wohl 99 Prozent der Reaktionen waren positiv.

Wie gehen Sie aber mit Kritik um?

Wenn ich von ein paar wenigen Zeitungstiteln absehe, habe ich kaum Kritik erhalten. Kritik ist aber auch Anregung. Wenn man ein solches Amt übernimmt, braucht es zweifellos eine dicke Haut. Ich selber ertrage Kritik recht gut.

Es ist mehr die Wirkung auf meine direkte Umgebung, auf meine Familie und meine Freunde, die mich stört. Sie stellen gelegentlich fest, dass ich als jemand dargestellt werde, den sie ganz anders kennen, und sie regen sich entsprechend auf. Damit muss man umgehen können. Zudem ist man ja nicht gezwungen, alles zu lesen, was publiziert wird.
«Ein unvergessliches Erlebnis»

Bundespräsident Joseph Deiss ist überzeugt, dass sich die Schweiz im zu Ende gehenden Jahr innen- und aussenpolitisch gut behauptet hat. Besonders wichtig ist ihm, dass das Land zum inneren Zusammenhalt Sorge trägt.

Bundesrat Joseph Deiss, welches sind die Gefühle, die Sie in den letzten Tagen Ihres Präsidialjahres bewegen?

Am Schluss dieses Jahres sind mir zwei Sachen wichtig: Als Bundespräsident darf ich feststellen, dass es der Schweiz gut geht. Unser Land hat sich in diesem Jahr nach innen, aussenpolitisch und wirtschaftlich gut behauptet. Wir können darüber froh sein und ebenfalls stolz auf die lebendigen, gut funktionierenden Institutionen.

Wir dürfen dabei nicht übersehen, dass schwierige Fragen auf uns zukommen. Diese müssen wir packen. Aber ich bin zuversichtlich.

Und der zweite wichtige Punkt?

Es erfüllt mich mit grosser Genugtuung, dass ich diesem Land ein Jahr lang als Bundespräsident dienen durfte. Man erlebt dabei eine neue Dimension. Es ist für mich ein Erlebnis,

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