Im Trinkwasser von Lurtigen sind Enterokokken- Bakterien gefunden worden. Das teilten gestern die Industriellen Betriebe (IB) Murten mit. Dabei handelt es sich um Darmbakterien von Mensch und Tier, die nicht im Trinkwasser vorkommen dürfen. Denn sie können krank machen. Deshalb rufen die IB Murten die Bevölkerung von Lurtigen «bis auf weiteres» dazu auf, das Leitungswasser nicht zu trinken. Nur abgekochtes Wasser solle benutzt werden. Lebensmittel, die man vor dem Verzehr nicht erhitze, dürften nicht mit Leitungswasser in Kontakt kommen. Zum Abwaschen solle nur Heisswasser von mindestens 65 Grad Celsius verwendet werden. Weiter rät das Unternehmen, Abwaschlappen täglich zu wechseln.
Laut dem Direktor Charles Nicolas Moser haben Mitarbeiter gestern an den Haustüren geklingelt und die betroffene Bevölkerung über das Problem informiert. «Wenn niemand öffnete, wurde ein Laufzettel in den Briefkasten geworfen», sagte er gegenüber den FN.
Um die Verunreinigung zu beseitigen, würden die Trinkwasseranlagen zurzeit mit gechlortem Wasser desinfiziert. Deshalb könne das Leitungswasser nach Chlor riechen, was aber keine gesundheitlichen Auswirkungen auf den Menschen habe.
Die IB Murten werden zusammen mit dem kantonalen Amt für Lebensmittelsicherheit entscheiden, wann die Massnahmen aufgehoben werden, und dann darüber informieren.
Wassereinbruch bemerkt
In Lurtigen ist allerdings das Wasser nicht nur verschmutzt, sondern es ist auch in geringeren Mengen vorhanden als üblich. «Im Rahmen von Arbeiten in der Nähe der Fassung der Galmquelle in Lurtigen wurde am Montag ein Wassereinbruch festgestellt», schreiben die IB Murten. Dieser habe zur Folge, dass nur noch ein Zehntel der üblichen Wassermenge in der Fassung gemessen worden sei. Deshalb ruft das Unternehmen die Bevölkerung des Murtner Ortsteils auf, den Wasserverbrauch zu reduzieren. Um die Versorgung mit dem kühlen Nass sicherzustellen, werde seit Montag Wasser mit einem Spezialtransportlastwagen direkt ins Reservoir in Lurtigen gebracht.
Laut den IB Murten wird dieser Ortsteil bisher ausschliesslich durch eigene Quellen mit Wasser versorgt.