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Das tun die Skistationen in der Energiekrise

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Die Skistationen im Kanton Freiburg bereiten sich auf eine mögliche Strommangellage im Winter vor. Aber auch ohne Eintreten des Worst-Case-Szenarios wollen sie ihren Beitrag zum Stromsparen leisten.

Wenn es der Heiligen Kuh «Skifahren» an den Kragen gehen soll, wird nicht selten reflexartig abgewehrt. So auch in der aktuellen Debatte um die Strommangellage. Als im vergangenen August die Frage aufkam, wer in diesem Fall verzichten müsste, weibelte die Tourismusbranche mit Verve für ihre Skistationen. Und sehr schnell kamen Zahlen auf, die belegen sollten, dass der Energieverbrauch der Bergbahnen – Kunstschnee und Gastronomie inklusive – im Verhältnis gering sei. Der Branchenverband Seilbahnen Schweiz bezifferte den jährlichen Verbrauch mit 183 Gigawattstunden (GWh). Das entspreche dem Stromverbrauch einer mittelgrossen Stadt, liege aber unter einem Prozent des schweizerischen Gesamtverbrauchs.

Sparpläne der Kaisereggbahnen 

Dennoch sucht Seilbahnen Schweiz seither intensiv nach möglichen Sparpotenzialen. Noch gibt es zwar keine vom Bund angeordneten Einschränkungen für Skigebiete, aber man will für den Ernstfall vorbereitet sein. So auch die Kaisereggbahnen Schwarzsee AG. «Wir arbeiten eng mit Seilbahnen Schweiz zusammen und loten mögliche Sparmassnahmen und deren Nutzen aus» erklärt Geschäftsführer Kurt Waeber auf Anfrage. Dass auch die Kaisereggbahnen Sparpotenzial hätten, sei unbestritten. «Wir verbrauchen jährlich eine Gigawattstunde. Rund ein Drittel davon fällt bei wenig Schnee für die künstliche Beschneiung an sowie für die Gastronomie.» Diese Zahl sei aber in zweierlei Hinsicht zu relativieren.

Energieintensive Industriebetriebe verbrauchen hundert Mal mal mehr Strom.

Kurt Waeber
Geschäftsführer Kaisereggbahnen Schwarzsee AG

Zudem sei klar: «Wenn wir nicht mehr beschneien dürfen, müssen wir schliessen.»

Basisbetrieb als Ultima Ratio

Aus diesem Grund fokussiere man sich jetzt auf das Machbare. Die Kaisereggbahnen haben für jeden Sektor einen eigenen Stromsparplan entwickelt. «So suchen wir beispielsweise nach Lösungen, wie wir die Beschneiungsanlagen optimieren können», sagt Waeber. «Wir gehen davon aus, dass wir so vermutlich zehn Prozent ihres Stromverbrauchs einsparen können.»

Konkret soll gezielter beschneit werden, die Schneekanonen sollen nicht alle gleichzeitig laufen und nur unter Strom stehen, wenn sie tatsächlich betrieben werden. Von den rund 40 Schneekanonen wurden zudem zwei alte ersetzt. «Mit jeder neuen Generation werden diese energieeffizienter.»

Bei den Skiliften gebe es unter anderem die Option, ihre Geschwindigkeit zu reduzieren, erklärt Waeber weiter. In den Toilettenanlagen soll kein Warmwasser mehr fliessen. Im Restaurant Gypsera und im Berghaus Riggisalp werden die Raumtemperaturen gesenkt. Auf Stromfresser, wie Geräte zum Aufwärmen von Gerichten, soll zudem, wenn möglich, verzichtet werden.

«Mit diesen vielen kleinen Dingen möchten wir unseren freiwilligen Beitrag zum Stromsparen leisten», erklärt Waeber. Sollte der Bund den Stromverbrauch für die Bergbahnen kontingentieren, würde als Erstes der Tagesbetrieb während der Woche eingeschränkt, so Waeber. Eine Reduktion auf den Basisbetrieb – also ein Betrieb bis zur Riggisalp ohne Kaiseregg – wäre die Ultima Ratio, das letzte Mittel.

Charmey setzt auf Fotovoltaik

Auch Télécharmey will sparen. Nicht nur wegen der Energiekrise, sondern auch, weil es wirtschaftlicher sei, erklärt Co-Direktor Claude Gendre. So hat die Bahngesellschaft auf den Seilbahndächern der Tal- und Bergstation 400 Quadratmeter Fotovoltaikpanels installiert. «Dank des Solarstroms können wir gut zwölf Prozent des jährlichen Gesamtstromverbrauchs von über 980‘000 Kilowattstunden selber produzieren.»

Die Schneeproduktionsanlage bei der Bergstation wird indes nicht eingeschränkt.

Das ist, wie wenn ein Schwimmbad nur halb gefüllt würde. Dann könnte es auch nicht betrieben werden.

Claude Gendre
Co-Direktor Télécharmey

Substanzielle Einsparungen werden laut Gendre durch den Ersatz eines alten Motors bei einem seiner Skilifte möglich. Und schliesslich wird auch in dieser Bergregion die Geschwindigkeit der Bahnen angepasst, um Strom zu sparen.

Berra und Jaun warten ab

Bei den Bergbahnen La Berra will man vorerst abwarten, was die Politik sagt. Einzig das Eisfeld auf dem Gipfel wird sicher nicht in Betrieb genommen. Zudem sei man daran zu prüfen, bei welcher Geschwindigkeit die Kombibahn am wenigsten Strom verbrauche, erklärt Direktor Bruno Sturny. Was die Schneekanonen angehe, so werde man sicher nur dort beschneien, wo dies nötig ist. Da eine Strommangellage möglicherweise aber erst für Februar zu erwarten sei, seien die Beschneiungsanlagen davon nicht betroffen. Denn diese kämen Anfang Saison zum Einsatz, so Sturny.

Eines ist aber klar: Wenn bei den Altersheimen die Heizungen heruntergedreht werden müssen, kann auch nicht mehr beschneit werden. Das wäre nur konsequent.

Bruno Sturny
Direktor Bergbahnen La Berra

Denkbar wäre bei einer Verschärfung der Lage auch, den Bahnbetrieb am Nachmittag eine Stunde früher einzustellen. «Aber noch sind wir nicht so weit.»

Wortkarg gibt sich Barbara Schorro von den Jaun-Gastlosen Bergbahnen. «Wir warten ab, was uns der Freiburger Verband der Seilbahnen empfehlen wird. Inzwischen versuchen wir, ein Maximum an Energiesparmassnahmen umzusetzen.» Die meisten seien aber schon in den vergangenen Jahren ergriffen worden, wie die Reduktion der Förderlast bei schlechtem Wetter und wenig Gästen. Zum Thema Beschneiung äussert sich Schorro nicht.

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