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Das Vreneli soll Touristen anlocken

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Interesse ist grösser als gedacht: Für den öffentlichen Anlass zum Projekt «Vreneli-Dorf» machen sich über 80 Personen in den Sternen in Guggisberg auf. Gemeindepräsident Hans-Peter Schneiter zeigt sich überrascht und erfreut zugleich: «Das habe ich nicht erwartet.» Dabei geht es bei diesem Workshop um nichts weniger als um das Vreneli, das mit dem Dorf untrennbar verbunden ist. Die Geschichte von Vreneli und Hansjoggeli ist eine der bekanntesten Schweizer Sagen. Und wer kennt es nicht, das traurige Lied «Vreneli abem Guggisbärg»? Unzählige Versionen gibt es unterdessen davon, eine davon stammt von Stephan Eicher. Nun hat Guggisberg das Projekt «Vreneli-Dorf» lanciert. Das höchst gelegene Dorf des Naturparks Gantrisch soll mit Attraktionen rund um die Geschichte des Vreneli zum Anziehungspunkt für Ausflügler von nah und fern werden.

Vom Kanton abgesegnet

Ein Konzept für das Projekt ist bereits vorhanden. Die Berner Wirtschaft (Beco) hat 350 000 Franken gesprochen, die Gesamtkosten sollen sich auf rund 700 000 Franken belaufen, wie Schneiter sagt. Roland Lymann vom Institut für Tourismuswirtschaft der Hochschule Luzern ist verantwortlich für das Konzept und sagt in Guggisberg an dem Abend: «Wir präsentieren heute Abend erste Vorstellungen für das Vreneli-Dorf–es ist aber noch nichts in Stein gemeisselt und wir sind froh um kreative Ideen.» Ein Anspruch an das Projekt sei, «dass Familien nicht mehr in den McDonalds gehen, um einen Kindergeburtstag zu feiern, sondern ins Vreneli-Dorf».

Vreneli-Schreckmümpfeli

An zündenden Ideen aus der Dorfbevölkerung mangelt es nicht: Fleissig füllen die Anwesenden Blätter mit ihren Vorstellungen vom Vreneli-Dorf. Rösslifahrten, ein Liebesbänkli, ein Geisterpfad mit einem Vreneli-Schreckmümpfeli und ein Helikopterlandeplatz sind nur einige davon. Um das Leben der Leute im 17. Jahrhundert aufzuzeigen, schreibt ein Mann «Essen wie damals anbieten» auf sein Papier.

Kinder machen Zeichnungen, die Ponys und Geissen mit Gepäck zeigen. Die Blätter mit Ideen hängen die jungen und älteren Guggisbergerinnen und Guggisberger an Wäscheleinen im Saal des Sternen. «Das haut mich wirklich von den Socken», sagt Lymann. Der Workshop sei ein voller Erfolg, die Ideenflut der Dorfbewohner genial.

Nicht nur heile Welt

Rolf Küng ist Leiter des Wohn-, Schul- und Therapieheims 77 B für Jugendliche mit erheblichen sozialen Beeinträchtigungen in Guggisberg. Seit kurzem sind die Jugendlichen im ehemaligen Altersheim Vreneli angesiedelt, aus dem Altersheim wurde ein Jugendheim. Auch Rolf Küng lässt sich den Workshop nicht entgehen und füllt ein Blatt Papier mit seinen Ideen: «Ich denke an einen Erlebnisparcours, der auch das Thema Fremdplatzierung aufnimmt.» Das passe, denn auch in der Zeit des Vreneli im 17. Jahrhundert habe es in Guggisberg nicht nur die heile Welt gegeben. Dies bestätige ja auch die Legende: Die Halbwaise Vreneli, die einer Bauernfamilie entstammt, liebt den armen Schlucker Hansjoggeli. Sie wird jedoch von einem Adeligen begehrt. Vrenelis Geliebter erschlägt seinen Nebenbuhler Daniel und muss als Folge in fremde Kriegsdienste treten, weit weg von der Heimat. Die schöne Heimat und die Liebe, aber auch der Verzicht und der Kampf sind die Themen der Geschichte des Vreneli und des Hansjoggeli.

«Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich Guggisberg für Retraiten von Heimteams aus der ganzen Schweiz gut eignen würde», sagt Küng. «Sie könnten zuerst den Erlebnisparcours gehen und sich danach ihrer Konzeptarbeit widmen.»

Jodlerklub Flüehblüemli

Es ist bereits spät am Abend, die Diskussionen gehen fröhlich weiter. Bis der Jodlerklub Flüehblüemli die Workshop-Teilnehmer mit einem letzten Lied unterhält, dann ist es mucksmäuschenstill im Saal. Das Lied «Vreneli abem Guggisbärg» fehlt nicht in seiner Auswahl für den Abend.

 

Ausblick

Ein Verein und eine Machbarkeitsstudie

Ein Vreneli-Museum gibt es bereits in Guggisberg, einen Vreneli-Brunnen und einen Vreneli-Weg ebenfalls. Für das Projekt Vreneli-Dorf gründeten die Gemeinde, der Verkehrsverein Guggisberg, das Vreneli-Museum und der Naturpark Gantrisch gemeinsam einen eigenen Verein. Bis im April 2018 soll eine Machbarkeitsstudie erarbeitet sein, die Realisierung des Projekts ist auf Sommer 2018 angesetzt. Es gibt vier Guggisberger Vreneli-Teilprojekte: zu Gast im Vreneli-Dorf, Entdeckungstour, übers Guggershörnli zu Hansjoggelis Heimetli, und Familien-Trail mit Familienspielplatz.emu

 

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