Journalistikprofessor Vinzenz Wyss rät den Kirchen, aktuelle Themen aufzugreifen, um in den Medien präsent zu sein. Insbesondere im Wahljahr 2019 böten sich dazu vermehrt Chancen, wie er in einem Referat vor kirchlichen Kommunikationsverantwortlichen klar machte. Der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried wünscht sich eine weniger negative Kommunikation – auch von der Kirche.
Wie soll sich die Kirche in die Politik einbringen? Dies war kürzlich eine der Fragen am Treffen im Politforum Käfigturm in Bern. Vinzenz Wyss, Professor für Journalistik an der ZHAW in Winterthur, legte den Kirchen nahe, aktuelle Themen aufzugreifen, also gewissermassen auf dem Nachrichtenstrom mitzusurfen. «Religion an sich hat aus Sicht der Medien keinen Nachrichtenwert.»
Wenn sich das Thema mit einem anderen aktuellen Thema aus Politik oder Wirtschaft verknüpfen lässt, steigen die Chancen, dass Journalisten darüber berichten.» Vermehrt Chancen dazu böten sich im Wahljahr 2019.
Warnung vor Illusionen
Mediale Beachtung fänden Religion und Kirche insbesondere, wenn ein Thema Irritationen mit sich bringe – meistens erkennbar an einem Konflikt. Und: Lasse sich eine Geschichte erzählen, vielleicht sogar eine mythologische – von Helden, von Aufstieg und Fall, von Liebe und Gerechtigkeit –, so sei es eher möglich, Medienpräsenz zu erhalten. Wyss warnt vor Illusionen. «Auf die Kirchen hat in der Öffentlichkeit niemand gewartet», sagt er im Video gegenüber kath.ch. Das hätten seine Erhebungen zum Thema Religion und Medien gezeigt.
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