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«Das war eine schnelle Übung»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Nicole Jegerlehner

Die Migros-Kassiererinnen in Avry-Centre haben alle Hände voll zu tun: Seit Carrefour in Villars-sur-Glâne seine Tore geschlossen hat und Coop am 2. Mai in den gleichen Räumen ein Geschäft eröffnet hat, klingeln bei der nahegelegenen Migros die Kassen. Wer bei Carrefour eingekauft hat, tat dies auf der Suche nach preisgünstiger Ware. Die Mehrheit dieser Konsumentinnen und Konsumenten geht davon aus, dass die Migros billiger ist als Coop – und erledigt den Wocheneinkauf darum lieber im Einkaufszentrum Avry als in Villars-sur-Glâne. «Seit der Schliessung von Carrefour haben wir klar eine Umsatzzunahme bemerkt», bestätigt Maryvonne Monnier von der Migros Neuenburg-Freiburg. «Das Geschäft läuft gut.»

Preis oder Gewohnheit?

Ähnlich ist die Lage in Bern: Coop hat im Mai im Carrefour Schönbühl einen Megastore eingerichtet und prompt Umsatzeinbussen verzeichnet. Ein Coop-Verantwortlicher führte dies darauf zurück, dass die Carrefour-Kundschaft preissensibel sei und andere Qualitätsansprüche habe als die Coop-Kundschaft.

«Es braucht einen Moment»

Karl Weisskopf, Pressesprecher von Coop, mag jedoch nichts von Preissensibilität hören: «Erst müssen sich die Leute ans neue Sortiment gewöhnen, dann kommen sie wieder.» Das habe sich bereits bei der Übernahme von Waro gezeigt: Der Umbau eines Geschäfts bringe immer einen Umsatzrückgang – schon nur, weil der Laden einige Tage geschlossen sei und weil sich die Kundinnen und Kunden an eine neue Einrichtung und neue Artikel gewöhnen müssten. «Es braucht einen Moment, bis die Leute wieder kommen.»

Gerade von Carrefour zu Coop sei die Umgewöhnung gross. Zum einen sei die Umstellung sehr rasch erfolgt: «Das war eine schnelle Übung», sagt Weisskopf. Zum andern «dürfen wir ja auch das Carrefour-Zeichen nicht benutzen, da sich das Unternehmen ganz aus der Schweiz zurückgezogen hat».

Volle Vorratskammern

Einen weiteren Grund für den Umsatzrückgang sieht Weisskopf in den vollen Vorratskammern der Kundinnen und Kunden: Vor der Schliessung habe Carrefour seine Ware verbilligt verkauft und Coop habe bei der Eröffnung während drei Tagen zehn Prozent Rabatt gegeben. «Die Leute haben ihre Vorräte aufgefüllt, darum müssen sie zurzeit weniger einkaufen.»

Dies ist aber keine Erklärung für die klingelnden Kassen bei der Migros in Avry und das ständig leere Coop-Warenhaus in Matran, in dem die Kundschaft an der Kasse auch an Samstagen niemals Schlange steht. «Wir wollen ja auch gar nicht, dass die Leute anstehen müssen», sagt Weisskopf nur.

Sortiment angepasst

Coop hat mit der Carrefour-Übernahme sein Sortiment angepasst. Über 2000 Artikel sind neu dazugekommen, unter anderem Grosspackungen und portugiesische Spezialitäten. «Die Wahlfreiheit steht bei uns im Zentrum», sagt Weisskopf. Von der Billiglinie Prix Garantie über Markenartikel bis hin zum Bio-Gemüse sei bei Coop alles zu haben. Im Bio-Bereich hat Coop die Nase vorn: Der Grossverteiler deckt hier 50 Prozent des Schweizer Marktes ab, die Migros 25 Prozent.

Ein grösseres Angebot als vor der Carrefour-Übernahme, gleiche Preise wie bei der Migros (siehe Kasten) – Weisskopf geht davon aus, dass die frühere Carrefour-Kundschaft in wenigen Monaten wieder in Villars-sur-Glâne einkauft.

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