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Das Wildschwein hat viele Geheimnisse

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Carole Schneuwly

Vor 150 Jahren galt das Wildschwein in der Schweiz als ausgestorben, noch vor 40 Jahren war es ein seltener und gern gesehener Gast, doch seit den Achtzigerjahren nehmen Anzahl und Verbreitungsgebiete stark zu. Inzwischen gibt es so viele Wildschweine, dass von ihnen verursachte Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen sowie Verkehrsunfälle zum ernsthaften Problem geworden sind. Mehrere Tausend Tiere werden allein in der Schweiz jedes Jahr geschossen.

Obwohl es also sehr viele Wildschweine gibt – eine genaue Zahl zu nennen ist kaum möglich, da die Art sehr starke Populationsschwankungen aufweist -, haben die wenigsten je ein lebendes Wildschwein gesehen. Das liegt daran, dass die Tiere nachtaktiv sind und sich gut zu verstecken wissen. Auch für Fachleute habe das Wildschwein noch viele Geheimnisse, sagt der Wildtierbiologe Stefan Suter. «Es ist ein sehr spannendes Tier, das man nur schwer beobachten kann. Es zu erforschen, ist darum eine besondere Herausforderung.»

So tönen Wildschweine

Genau das tut Suter mit seinem in Freiburg ansässigen Büro Wildlife Solutions seit 2007 im Rahmen des «Interkantonalen Wildschweinprojekts FR-VD-BE» (siehe Kasten). Dadurch ist er nicht nur zum Wildschweinexperten, sondern auch zum Wildschweinbewunderer geworden. Im Naturhistorischen Museum hat er nun eine Sonderausstellung mit dem Titel «Von Wildschweinen und Menschen» gestaltet. Ziel sei, das Wildschwein dem Publikum näherzubringen und sein Image zu verbessern, so der Biologe. Zudem sei die Ausstellung eine Gelegenheit, die Ergebnisse des Interkantonalen Wildschweinprojekts erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung erfahren einerseits viel Wissenswertes über die Biologie des Wildschweins und andererseits über das Zusammenleben des Wildschweins mit dem Menschen. So lernt man, wie das Wildschwein seine Umwelt wahrnimmt und dass ihm dabei vor allem sein Geruchssinn und sein Gehör gute Dienste leisten. An interaktiven Stationen können die Besucher die eigene Nase testen oder hören, wie es tönt, wenn ein Wildschwein Hunger hat, einen Artgenossen begrüsst oder Schmerzen ausdrückt. Wissenswertes gibt es auch über den bevorzugten Lebensraum des Wildschweins (Wald und Ried), sein Lieblingsessen (Eicheln und Bucheckern) und seine Sozialstruktur (Weibchen in Rotten und Männchen als Einzelgänger).

Das Zusammenleben von Mensch und Wildschwein gestaltet sich oft schwierig, wegen der Schäden, welche die Tiere anrichten, aber auch, weil sie verschiedene Krankheiten übertragen können. «Dennoch spielt das Wildschwein eine wichtige Rolle in der Natur», betont Stefan Suter. Wenn es auf Nahrungssuche ist, kann es die Erde bis in eine Tiefe von 30 Zentimetern umwühlen. «Das ist wichtig für die Durchlüftung und den Wasserhaushalt des Bodens.» In einem Tag bringt es ein Wildschwein auf eine umgegrabene Fläche von 120 Quadratmetern; das sind vier Fussballfelder pro Jahr.

Regulation mit Mass

Bei der Regulation der Wildschweinbestände gelte es, das richtige Mittelmass zu finden, so Suter. Das werde durch die starken Populationsschwankungen erschwert, aber auch dadurch, dass in unseren Breitengraden die natürlichen Feinde des Wildschweins, der Bär und der Wolf, fehlten.

Naturhistorisches Museum, Museumsweg 6, Freiburg. Bis zum 13. Februar. Täglich 14 bis 18 Uhr. Eintritt frei.

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