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«Das würde die Attraktivität stärken»

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Im Freiburger Perollesquartier entstehen auf dem Areal der Blue Factory neue Arbeitsplätze, gleich daneben siedeln sich die Hochschulen für Gesundheit und Soziales an. Der Freiburger FDP-Generalrat Raphaël Casazza wollte darum im Stadtparlament ein Postulat einreichen, das eine S-Bahn-Haltestelle bei der Blue Factory verlangt. Der Rat wies das Postulat zwar als unzulässig ab (siehe Kasten) – die Frage einer Haltestelle beschäftigt die Politik aber trotzdem.

Pendler sparen Zeit

Konkret stellt sich Casazza vor, dass die S-Bahnen von Murten, Payerne, Thun und Bulle beim ehemaligen Cardinalgelände der Blue Factory halten würden. So müssten die Pendlerinnen und Pendler nicht mehr auf den Bus umsteigen oder zu Fuss gehen. «Sie würden pro Weg zwölf bis fünfzehn Minuten Zeit gewinnen, was nicht unbedeutend ist.»

Raphaël Casazza war deswegen auch mit dem abtretenden CVP-Staatsrat Beat Vonlanthen in Kontakt: Vonlanthen war zuständig für die Blue Factory und sofort begeistert von der Idee. «Eine solche Haltestelle würde die Attraktivität der Blue Factory und damit des Kantons verstärken», sagt er den FN. Und eine Zug­anbindung entspreche auch dem Nachhaltigkeitsziel der Blue Factory. Es sei sehr wichtig, die Verbindung vom Bahnhof zu Blue Factory sicherzustellen. «Technisch ist die Haltestelle aber nicht einfach zu realisieren», so Vonlanthen.

In der Tat geht die Freiburger Raumplanungsdirektion davon aus, dass die Haltestelle zu nahe am Freiburger Bahnhof ist und die Krümmung der Geleise für eine Haltestelle ungeeignet ist – das könnte vor allem bei langen Zügen problematisch sein. Dies hielt sie in einem Brief fest, der den FN vorliegt.

Maurice Ropraz (FDP), der bisherige Raumplanungsdirektor, wollte dazu keine Stellung nehmen; er stehe jetzt einer anderen Direktion vor und könne darum nichts mehr dazu sagen. Der neue Raumplanungsdirektor Jean-François Steiert (SP) seinerseits war am Freitag nicht erreichbar.

«Nicht vorgreifen»

Die Frage, ob eine solche Haltestelle überhaupt realisierbar sei, mochten weder die Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF noch die Schweizerischen Bundesbahnen SBB beantworten. Die Medienstelle der TPF wies darauf hin, dass die SBB für eine solche Haltestelle zuständig seien. Und die Medienstelle der SBB schrieb in einem Mail: «Sollten die SBB im Rahmen dieses politischen Vorstosses angefragt werden, werden sie gegenüber den politischen Behörden Stellung nehmen. Diesem Prozess möchten wir nicht vorgreifen.»

In Verkehrsfragen ist jeweils auch die Freiburger Agglomeration eingebunden. Generalsekretär Félicien Frossard ist «nicht dagegen», bei der Blue Factory eine Haltestelle zu bauen. Zurzeit sei aber keine geplant; «unsere Pläne erneuern wir alle vier Jahre». Der Bau einer neuen Haltestelle hänge vor allem vom Kanton ab; dieser plane die Finanzierung mit dem Bund.

«Nicht die Hürden sehen»

Beat Vonlanthen bleibt optimistisch: «Wir müssen nicht die Probleme und die Hürden sehen, sondern eine Vision haben. Dann schauen wir, wie sie umsetzbar ist.» Er habe auf jeden Fall bereits mit SBB-CEO Andreas Meyer über die Haltestelle gesprochen.

Stadt plant voraus

Eine Hilfe könnte auch die Stadt Freiburg sein. Mobilitätsdirektor Pierre-Olivier Nobs (CSP) sagt zwar: «Zurzeit fehlt die kritische Masse an Passagieren, um eine Haltestelle einzurichten.» Trotzdem schaue die Stadt voraus: «Wir tun alles dafür, dass es möglich wird, sie dereinst zu bauen.» So habe er seine Leute angewiesen, das Land, das für eine Haltestelle gebraucht werden könnte, freizuhalten. «Damit haben wir auch in fünf, zehn oder dreissig Jahren noch die Möglichkeit, eine Haltestelle einzurichten.»

Vorstoss

Der Rekurs ist noch hängig

Der Gemeinderat solle prüfen, ob die Linie der S-Bahn vom Freiburger Bahnhof bis hin zur Blue Factory verlängert werden könnte: Das verlangten FDP-Generalrat Raphaël Casazza und die beiden Mit-Autoren Jean-Frédéric Python (CVP) und Hervé Bourrier (SP) in einem Postulat.

Der Generalrat wies das Postulat im September jedoch als unzulässig ab: Solche Verkehrsfragen fielen in die Zuständigkeit der Agglomeration, nicht des Freiburger Gemeinderats, befand die grosse Mehrheit des Rates. Raphaël Casazza stört sich daran. Zum einen, weil er sich für den Abend, als sein Postulat behandelt wurde, für den Ratsbetrieb entschuldigt hatte. Er hatte darum gebeten, das Postulat in einer späteren Sitzung zu traktandieren, doch das Ratsbüro wies dies ab. «Ich konnte nicht einmal meinen Standpunkt erklären», sagte Casazza den FN im Oktober.

Zum andern bestreitet er, dass nur die Freiburger Agglomeration für Verkehrsfragen zuständig sei. «Die Stadt Freiburg ist zu 50 Prozent Inhaberin der Blue Factory und bestimmt die Raumplanung in der Stadt – also ist sie auch für Mobilitätsfragen zuständig.» Darum hat Casazza einen Rekurs eingelegt: Jetzt muss der Oberamtmann des Saanebezirks entscheiden, ob das Postulat unzulässig ist oder nicht (die FN berichteten).

njb

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