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Das Ziel ist noch nicht in Sicht

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Die zweite Corona-Welle hat die Freiburger Bevölkerung und Unternehmen noch immer fest im Griff. Sie kam schneller und stärker als von den Behörden erwartet. Vor zwei Wochen, am 30. Oktober, erklärte der Staatsrat die ausserordentliche Lage. Das Kantonale Führungsorgan wurde erneut aktiviert. Die Maskenpflicht in den Schulen wurde ausgeweitet. Am 4. November schliesslich mussten Gastrobetriebe sowie öffentlich zugängliche Einrichtungen wie Theater, Kinos, Museen und Schwimmbäder schliessen. Zeigen diese strikteren Massnahmen jetzt ihre Wirkung?

Dazu ein Blick auf die Zahlen der letzten drei Wochen: In den beiden Wochen vor der Ausrufung der ausserordentlichen Lage am 30. Oktober kam es im Kanton Freiburg fast zu einer Verdoppelung der Neuansteckungen mit dem Coronavirus In der Woche vom 19. Oktober wurden 2303 Fälle gemeldet, in der Woche vom 26. Oktober waren es 4117 Neuansteckungen. In der darauf folgenden Woche, als bereits die ausserordentliche Lage sowie ab Mittwochnacht ein Teil-Lockdown galten, nahmen die Neuinfektionen mit 4661 Fällen zwar weiter zu, es kam aber zu keiner erneuten Verdoppelung. In der vergangenen Woche, sprich eineinhalb Wochen nach Inkrafttreten des Teil-Lockdown, betrug die Anzahl Neuinfektionen noch 2970.

Der Freiburger Kantonsarzt Thomas Plattner bestätigt auf Anfrage der FN, dass sich die Fallzahlen seit einigen Tagen stabilisieren. Dass damit die Trendwende eingeläutet wäre, lasse sich aber noch nicht sagen: «Es ist zu früh, dies so zu interpretieren. Die Fälle fluktuieren von Tag zu Tag, und die Zahl kann immer noch wieder ansteigen.» Auch sei es zu früh, um einen direkten Zusammenhang zwischen den sinkenden Fallzahlen und den Ende Oktober respektive Anfang November eingeführten strengeren Schutzvorkehrungen herzustellen. Dazu müsse noch der Verlauf in den nächsten zwei Wochen beobachtet werden.

Welche Massnahmen wirken?

Wie sich die Massnahmen im Einzelnen auf die Entwicklung der Fallzahlen auswirken, kann gemäss Plattner ebenso wenig gesagt werden. «Wir denken, es ist die Gesamtheit der Massnahmen, die zu einer Abflachung geführt hat, vorausgesetzt, sie bestätigt sich in den kommenden Tagen.»

Zur Erinnerung: Auch vor den Massnahmen, die Anfang November in Kraft traten, galten immer wieder neue, strengere Regeln. So hatte der Kanton am 16. Oktober die Maskenpflicht ausgeweitet. In allen öffentlichen Innenräumen sowie in Bahnhöfen galt ab dann ein Maskenobligatorium. In Discos und Bars mussten zudem die Gäste registriert werden. In jener Woche steckten sich 1052 Personen mit dem Virus an. Eine Woche später waren es 2303 Personen. Die Anzahl Neuansteckungen hatte sich also mehr als verdoppelt. Folglich zog der Staatsrat am 23. Oktober die Schraube an. Diverse Massnahmen wurden ergriffen: Unter anderem wurden private Versammlungen mit mehr als zehn Personen untersagt. Grossveranstaltungen durften von maximal 1000 Personen besucht werden, Freizeiteinrichtungen wie Discos oder Bowlingbahnen mussten schliessen. Im Restaurant durften nur noch vier Personen an einem Tisch sitzen. Kontaktsportarten wurden verboten. An den Hochschulen wurde der Fernunterricht eingeführt. Doch auch in der Folgewoche verdoppelte sich die Anzahl neuer Fälle wieder.

Gemäss dem Kantonsarzt lässt diese Entwicklung aber nicht den Umkehrschluss zu, dass die vorgängigen Massnahmen nichts gebracht hätten: «Die im August entschiedene Maskenpflicht in Läden und Einkaufszentren hat zu einer deutlichen Verminderung der Neuinfektionen geführt. Dann hat das Virus aber wieder die Oberhand gewonnen, weshalb der Staatsrat weitere und noch schärfere Massnahmen ergriffen hat.»

Noch stecken sich zu viele an

Die aktuellen Massnahmen des Kantons Freiburg gelten bis Ende November. Welche Kriterien werden berücksichtigt, um zu entscheiden, ob die ausserordentliche Lage verlängert oder aufgehoben wird? Gemäss Plattner sind wesentliche Indikatoren dafür die Anzahl Neuansteckungen pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner (Inzidenz), die Positivitätsrate der Tests (prozentualer Anteil positiv getesteter Personen) und der sogenannte R-Wert (Anzahl Personen, die von einer infizierten Person angesteckt werden).

Der R-Wert liegt im Kanton Freiburg zurzeit bei 1,7. Dieser sollte laut Kantonsarzt aber deutlich unter 1 sein, bevor über eine Erleichterung der getroffenen Massnahmen diskutiert werden könne. Zudem muss die Positivitätsrate von aktuell über 40 Prozent auf etwa 5 Prozent sinken. Schliesslich sollte auch der 14-Tage-Inzidenzwert von momentan 2700 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner auf 60 pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner sinken.

Auf die Frage, was passieren müsste, damit die Schutzmassnahmen gar verschärft würden, meint Thomas Plattner lapidar: «Wenn die Fallzahlen innerhalb der nächsten Tage und Wochen nicht bedeutend sinken, wird über zusätzliche Massnahmen entschieden werden müssen.»

Freiburger Spital

Noch kein signifikanter Rückgang

«Eventuell haben wir den Beginn einer Abflachung der Kurve», sagte HFR-Generaldirektor Marc Devaud am Donnerstag anlässlich einer Medienkonferenz zum Einsatz von Sanitätssoldaten. Tatsächlich hatte das Spital den Höchstwert an Covid-Patienten mit 182 am Freitag vorletzter Woche erreicht. Bis gestern ging der Wert auf 156 zurück. Diese Zahl alleine sagt aber noch nicht alles aus. Vorletzte Woche wurden im HFR noch 14 Post-Covid-Fälle behandelt, Ende letzte Woche waren es 34. Es handelt sich dabei um Patienten, die mit dem Coronavirus eingeliefert wurden, jetzt zwar nicht mehr positiv sind, aber immer noch Spitalpflege benötigen. Zudem gab es jeweils noch nicht bestätigte Verdachtsfälle. Zählt man die drei Kategorien zusammen, befanden sich über einen Zeitraum von zwei Wochen unverändert rund 230 Patienten im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion im HFR.

Kaum zurückgegangen ist die Zahl der Covid-Patienten auf der Intensivstation. Vor einer Woche lag der Spitzenwert bei 25, gestern waren es noch 22 Patienten. Die 30 eingerichteten Intensivbetten scheinen derzeit auszureichen. Allerdings sind in einer Woche auch 34 Patienten gestorben. Zudem liegt die Zahl des an Covid-19 erkrankten Personals seit einiger Zeit auf über 100, ohne dass sie zurückgeht.

Gemäss Devaud spielen bei der Statistik des HFR neu auch die Zahl der geheilten und aus dem Spital entlassenen Patienten eine Rolle. Allgemein ist seit Beginn der zweiten Welle feststellbar, dass sich die Infektionszahlen im Spital erst verzögert auswirken.

uh

 

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