Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Datenbank-Chaos klärt sich allmählich

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Seit neun Jahren muss jeder Hund in der Schweiz mit einem Mikrochip versehen und registriert sein. Bis Ende 2015 wurden diese Informationen in der Datenbank Anis vereint. Um die Datenerfassung den gesetzlichen und technischen Anforderungen anzupassen, haben der Bund und die Vereinigung der Schweizer Kantonstierärzte (VSKT) vergangenen Herbst aber entschieden, ein neues System zu lancieren (die FN berichteten). Seit Anfang dieses Jahres ist Amicus, die schweizweit neu eingeführte Datenbank des Berner IT-Dienstleisters Identitas, nun in Betrieb–und sorgte sogleich für Verwirrung. Der Grund: Mit dem Datenbankwechsel ging auch ein Wechsel in den Zuständigkeiten einher. Waren für die Registrierung von Hunden und Hundebesitzern zuvor alleine die Tierärzte verantwortlich, sind heute auch die Gemeinden in diesen Prozess involviert. Seit Anfang Jahr müssen sie die Hundehalter registrieren, während die Tierärzte die Hunde erfassen.

Chaotische erste Wochen

Auch in Freiburger Tierarztpraxen und Gemeindeverwaltungen sorgte die neue Situation für reichlich Kopfzerbrechen. «Die ersten Wochen waren chaotisch», erklärt der Schmittner Tierarzt Markus Riedener: «So wie jedes Mal, wenn im Veterinärwesen eine neue Datenbank eingeführt wird.» Zurückzuführen seien die Startschwierigkeiten seiner Meinung nach auf eine mangelhafte Kommunikation. Am 30. September 2015 wurden die Gemeinden und Tierärzte zeitgleich über die Inbetriebnahme von Amicus per Anfang 2016 informiert. Zu kurzfristig, wie Riedener findet: «Es fehlte die Zeit, um das neue System in einem mehrmonatigen Pilotprojekt auf Herz und Nieren zu testen.» So seien die Schwachstellen der neuen Datenbank erst in der Praxis zutage getreten. Und aufgrund von unzähligen Anfragen sei der Amicus-Helpdesk für die Tierärzte zu Beginn kaum zu erreichen gewesen, erinnert sich Riedener: «Seit sich die Lage aber normalisiert hat, kommt der Helpdesk auch dazu, hilfreiche und kompetente Auskünfte zu geben.» Die getrennte Aufnahme von Tierdaten und Besitzerdaten mache Sinn: «Mit der Zeit werden die Vorteile überwiegen, und in einem Jahr wird niemand mehr zum alten System zurückkehren wollen.»

Dass nach problemreichen ersten Wochen nun allmählich Ruhe einkehrt, spürt auch Ursula Trachsel, die in St. Antoni eine Tierarztpraxis betreibt: «Amicus bedeutet für uns zwar einen Mehraufwand, mittlerweile kommen wir damit aber ganz gut zurecht.» Die gute Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung sei hierfür von zentraler Bedeutung gewesen: «Sie hat auf Probleme sofort reagiert und nach Lösungen gesucht.»

Mehr Vorlaufzeit gewünscht

 «Auch aus der Perspektive der Gemeinden hätte die Einführung der neuen Datenbank mit mehr Vorlaufzeit erfolgen sollen», sagt der Schmittner Gemeinderat und SP-Grossrat Olivier Flechtner: «So hätten konkrete Informationen vermittelt und die Einführung der neuen Datenbank mit weniger Aufregung und Verärgerung gestaltet werden können.» Gemeinsam mit Grossrat und Veterinär Dominique Butty (CVP, Villariaz) äusserte Flechtner Anfang November in einer Anfrage an den Staatsrat seine Bedenken bezüglich der kurzen Frist zwischen Information und Umsetzung. Aus Gemeindesicht sei heute vor allem der Umstand unbefriedigend, dass die aus der alten Datenbank importierten Hundehalterdaten manuell mit den Einträgen in der Einwohnerdatenbank abgeglichen werden müssten: «Wenn dieser Abgleich erfolgt und abgeschlossen ist, wird sich der Aufwand für die Gemeindeverwaltungen auf die Erfassung der neuen Hundehalter beschränken und eher gering sein.»

Er könne verstehen, dass viele Tierärzte und Gemeinden vom kurzfristigen Entscheid überrascht worden seien, erklärt der Freiburger Kantonstierarzt Grégoire Seitert: «Mir ging es nicht anders. Aber irgendwann hat es diesen Entscheid gebraucht.» Das neue System, das die Registrierung des Halters von jener des Hundes trenne, ermögliche eine bessere Abbildung der Realität und damit eine bessere Kontrolle. «So gab es in der alten Datenbank massenhaft Tiere, die keinem Besitzer zugeordnet werden konnten.» Heute würden schweizweit jährlich 40 000 neue Hunde registriert, wovon rund die Hälfte aus dem Ausland stammen. Deshalb sei es wichtig, dass die Qualität der Angaben in der Hundedatenbank mit jener des Einwohnerregisters übereinstimme. «Dank der bürgernahen Kenntnisse der Gemeinden kann der illegalen Einfuhr von Hunden der Kampf angesagt werden», ist Seitert überzeugt.

Registrierung: Neuhalter müssen auf die Gemeinde

A b dem 1. Januar 2016 müssen alle Hunde in der neuen nationalen Hundedatenbank www.amicus.ch erfasst werden. Hundehalterinnen und Hundehalter, die bereits ein gechipptes und registriertes Tier besitzen, müssen nichts unternehmen. Alle Daten, die in der alten Datenbank Anis registriert waren, wurden Anfang Jahr automatisch in die neue Datenbank übernommen. Neuhalter, die zum ersten Mal einen Hund besitzen, müssen sich hingegen erst von der Verwaltung ihrer Wohngemeinde auf Amicus registrieren lassen, ehe sie ihr Tier beim Tierarzt chippen und sich als dessen Besitzer in der Hundedatenbank eintragen lassen können. mz

Weitere Infos: www.amicus.ch

Meistgelesen

Mehr zum Thema