Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Defensiv solid spielen, das kann jeder»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Matthias Fasel

Zwar ist Gottéron im Playoff-Halbfinal ausgeschieden. Dennoch stehen im Final zwischen dem SC Bern und den ZSC Lions zwei Freiburger auf dem Eis. Einerseits der 18-jährige Christoph Bertschy, der während den Playoffs keine Interviews gibt, andererseits sein 20-jähriger Teamkollege Tristan Scherwey, der mit dem nominell vierten Block in diesen Playoffs eine fast schon dominante Rolle einnimmt. Mit Etienne Froidevaux und Marc Reichert neutralisiert das Energiebündel nicht nur die gegnerischen Linien, sondern sorgt auch in der Offensive immer wieder mal für den Unterschied. So stand seine Sturmlinie in den fünf Spielen gegen Gottéron und den vier Partien gegen Zürich bloss bei einem einzigen Gegentor auf dem Eis, schoss in derselben Zeitspanne selbst jedoch fünf Tore.

Tristan Scherwey, der SC Bern marschiert weiter von Sieg zu Sieg. Nach einer durchzogenen Qualifikation scheint der SCB in den Playoffs fast unbesiegbar.

Es läuft gut. Aber man muss dennoch sehen, dass jede Serie hart umkämpft war beziehungsweise ist. Es sieht alles klarer aus, als es in Wirklichkeit ist. Viele Spiele waren sehr eng, die meisten unserer Siege sehr knapp. Es ist deshalb noch nichts entschieden.

Selbst wenn der SCB nur knapp führt, hat man als Zuschauer jedoch sogar gegen Ende des Spiels kaum einmal das Gefühl, dass der Gegner noch ein Tor schiessen könnte. Was macht Bern defensiv momentan so stark?

Schlicht die Tatsache, dass bei uns die Defensive oberste Priorität hat. Das ist schon die ganze Saison so. Jeder Spieler erledigt seinen Job. Offensiv hat nicht jeder Spieler das Talent, um unglaubliche Sachen zu vollbringen und viele Tore zu schiessen. Aber defensiv solid spielen, das kann jeder, das ist reine Willenssache. Und wir scheinen das besonders gut verinnerlicht zu haben.

Das gilt auch für Sie persönlich. Wie die ganze Mannschaft haben Sie sich auf die Playoffs hin markant gesteigert.

Ja, die Playoffs sind immer etwas anderes. Unsere Linie hat bisher solid gespielt und auch einige Tore erzielt. Wenn man hinten solid steht, ergeben sich vorne früher oder später oft fast von alleine Chancen. Dass es momentan gut läuft, hat aber auch damit zu tun, dass es meinen Linienpartnern gut läuft. Über meine Mitspieler kann ich mich definitiv nicht beklagen.

Wo sehen Sie die grössten Unterschiede zwischen Halbfinalgegner Freiburg und Finalgegner ZSC?

Wie auch wir verfügt der ZSC über vier ausgeglichene Linien. Alle können den Unterschied ausmachen. Ausserdem denken im Final beide Teams klar zuerst an die Defensive.

Freiburg ist also weniger ausgeglichen besetzt und spielt offensiver?

Freiburg hat sehr gute Spieler, aber über vier Linien gesehen haben wir oder der ZSC wohl Vorteile, das ist so. Und ja, die Freiburger sind eine sehr offensiv orientierte Mannschaft. Das ist ja auch klar bei den Spielern, die sie haben.

Bern führt in der Finalserie 3:1 und ist noch einen Sieg vom Titel entfernt. Kommt in so einer Situation zusätzlich Nervosität auf?

Nein, nervös sind wir sicher nicht. Natürlich hat jeder immer im Hinterkopf, dass wir mit einem einzigen Sieg Meister werden können. Aber jeder von uns hat genügend Erfahrung, um nicht nervös zu werden. Im Gegenteil: Wir spielen vor eigenem Publikum und können den Sack zumachen. Solche Situationen muss man lieben.

Als Bern 2010 Meister wurde, sassen Sie im entscheidenden siebten Finalspiel gegen Genf nur auf der Tribüne, weil Sie wegen eines Bandenchecks gesperrt waren. Sie dürften froh sein um diese zweite Chance.

Ich bin ehrlich gesagt wirklich sehr froh, dieses Mal auf dem Eis stehen zu können. Damals habe ich während des ganzen Spiels nur noch gezittert und gebetet. Auf dem Eis zu stehen ist sicherlich einfacher, weil ich so selbst Einfluss auf das Spiel nehmen kann.

Gesperrt ist momentan Ihr Teamkollege Yohann Morant. Seine Faustschläge in den Nacken von Cyrill Bühler am Ende des dritten Finalspiels haben in der Eishockey-Schweiz für Kopfschütteln, zum Teil sogar für Entrüstung gesorgt. Wie beurteilen Sie die Aktion?

Yohann Morant ist ein harter Spieler, und es war natürlich eine harte Aktion. Aber er hat dieses Rencontre nicht gezielt gesucht, sondern einen Check einstecken müssen und anschliessend darauf reagiert. Viel über die Situation gesprochen wird wohl deshalb, weil Morant bei dieser Aktion (in der 59. Minute, Red.) zum ersten Mal überhaupt in diesem Spiel auf dem Eis stand und weil er in seiner Karriere bereits zuvor zwei, drei Mal als harter Spieler aufgefallen war. In meinen Augen gehört es aber schlicht dazu, dass im Eishockey zwischendurch auch einmal die Fäuste fliegen. Wir sind ja nicht im Ballett.

Dass Spieler von Bern nach Freiburg wechseln, hatte in den letzten Jahren Tradition. Philipp Rytz, Marc Leuenberger, zuletzt Simon Gamache und Christian Dubé und vielleicht bald schon Joel Kwiatkowski. Wie stehen die Chancen, dass dereinst auch Sie wieder das Gottéron-Dress tragen werden?

Es ist immer schön, nach Freiburg zurückzukehren. Auch wenn ich mit Bern in Freiburg spiele, schätze ich das. Aber über mögliche Wechsel verschwende ich momentan keine Gedanken. Ich habe für die nächste Saison noch einen Vertrag in Bern. Wenn dann der Zeitpunkt für einen Entscheid gekommen ist, werde ich schauen, was für mich das Beste ist.

Meistgelesen

Mehr zum Thema