Im Juli hatte sich die Stadt Genf schwer getan mit dem Entscheid, was sie mit dem seit fast zwanzig Jahren besetzten Haus Rhino machen soll. Einige Tage bevor die Polizei das Wahrzeichen der Hausbesetzerszene schliesslich räumte, nahm Nicolas Deiss in verschiedenen Westschweizer Zeitungen Stellung zum Problem.Er wunderte sich darin öffentlich über das lasche Vorgehen der Genfer Polizeibehörden und sprach sich für eine Nulltoleranz-Linie aus. «Bei mir gibt es keine einzige Hausbesetzung», sagte er zum Beispiel und mutmasste auch gleich, wieso das in Genf anders ist. «In diesem Kanton herrscht ein bisschen eine französische Mentalität. Man mag die etablierte Ordnung nicht … Ich kann mir vorstellen, dass einige Genfer Staatsräte in ihrer Jugend selbst in Protestbewegungen aktiv waren.»Diese Aussagen hat die Genfer Kantonsregierung gar nicht goutiert. Nachdem sie sich beschwert hatte, entschuldigte sich der Freiburger Staatsrat in einem Brief. Nicolas Deiss sei vom Volk gewählt und habe deshalb das Recht, sich frei zu äussern, allerdings sei diese Form der Kritik schon nicht gerade üblich.Mit diesem Brief konnte Deiss noch leben. Im September schrieb er trotzdem noch selbst an die Genfer Regierung einen Brief, in dem er unter anderem bedauerte, dass sie sich nicht direkt an ihn gewendet hatte, sondern ihn quasi beim Staatsrat verpetzt habe.Dieser Brief ärgerte wiederum einige Mitglieder der Genfer Regierung, die sich erneut beim Freiburger Staatsrat beschwerten. Die Antwort aus Freiburg hat schliesslich zum Rücktritt des Oberamtmannes geführt. fm
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