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Dekumbis setzt auf die Karte Eishockey

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Gute 15 Minuten Fahrzeit entfernt vom berühmten Strip ist Vincent Dekumbis zu Hause. Der Freiburger weilt aber nicht etwa zum Zocken in Las Vegas, der Spielerstadt in der Wüste Nevadas, sondern um sein Ziel von der Eishockeykarriere zu verwirklichen. Dekumbis ist Stürmer bei den Las Vegas Storm, einer Junioren-Mannschaft der Western States Hockey League (WSHL–siehe Box). 18 Jahre jung, Sin City (die «sündige» Stadt) vor der Tür–ist das nicht der Jackpot für jeden Teenager? «Es ist tatsächlich ein Traum», erklärt Dekumbis. Der Alltag sei aber weit entfernt von Party und Glücksspiel. «Ich bin nicht oft im Stadtzentrum. Die Regeln sind sehr strikt. So ist es uns nicht erlaubt, nach 22 oder 23 Uhr noch raus zu gehen. Wir werden überwacht.» «Wir», das sind die Juniorenspieler der Storm. Russen, Schweden, Finnen, Schweizer und natürlich Nordamerikaner. Zu fünft oder sechst wohnen sie jeweils in einem Haus zusammen, beherbergt von einer Gastmutter, die zum Rechten sieht.

Bis zu 20 000 Franken pro Jahr

Seit mittlerweile drei Jahren führt Dekumbis, der über Weihnachten für einige Tage in seine Heimat zurückgekehrt ist, ein Leben in der Fremde. Nachdem er die Sekundarschule in Freiburg beendet hatte, zog es den einstigen Junior von Gottéron in die Ferne. «Ich wollte Erfahrungen sammeln.» 2013 machte er sich auf nach Kanada. In Calgary schrieb er sich im Swiss International Sports and Educations Center ein, einer von einem Schweizer gegründeten Eishockey-Akademie. Deren Team nimmt an der Canadien Sport School Hockey League teil. «Zu Beginn war es eine schwierige Zeit für mich. Ich war sehr jung, lebte alleine weit weg von der Familie.» Doch rasch fand Dekumbis Gefallen an seinem Abenteuer. Nach einem Jahr in der Kälte Kanadas öffneten sich für den Freiburger neue Türen. In einem Camp in Colorado zog er die Aufmerksamkeit von Scouts aus der WSHL auf sich. «Ich hatte Angebote von Cheyenne und Las Vegas.» Letztere Organisation wurde erst gegründet, und Dekumbis wollte Teil des Aufbaus sein. Vincent habe eine Nacht darüber geschlafen und ihm dann seinen Entscheid mitgeteilt, erinnert sich sein Vater Armand Dekumbis. «Wir diskutieren viel, der letzte Entscheid liegt aber bei ihm.» Anders sieht es bei der Finanzierung des Abenteuers aus. Diese tragen Vater, Familie und Sponsoren. «Das erste Jahr in Calgary war das teuerste», sagt Armand Dekumbis. Mittlerweile seien die Kosten erschwinglich. «Flüge, Material, Schule und Gastfamilie schlagen mit zwischen 15 000 und 20 000 Franken pro Jahr zu buche.» Allein 10 000 Dollar kostet es, für die Storm auflaufen zu können.

Die fehlenden Zentimeter

Bisher ist es gut investiertes Geld. Dekumbis ist in dieser Saison mit 24 Toren und 37 Punkten der Topskorer seines Teams. Dies brachte dem Freiburger die Nomination für das erstmalige Allstar-Game der Liga vom 2. Januar in Oklahoma ein. Dekumbis’ effektives Potenzial einzuschätzen, ist dennoch schwierig. So ist das Niveau der WSHL tiefer als etwa jenes der bekannteren Québéc Major Junior Hockey League, die Ursprung von so mancher grossen Eishockey-Laufbahn ist. Noch zwei weitere Jahre könnte Dekumbis in der WSHL spielen. Für so manchen der 16- bis 20-jährigen Spieler der Storm endet in dieser Liga der Traum. Wie alle will Dekumbis aber den Aufstieg in die North American Hockey League schaffen, die eine Stufe höher ist.

Bis dahin profitiert er noch von den hervorragenden Strukturen, die ihm die Storm zur Disposition stellen, und vom harten Konkurrenzkampf, der in Nordamerika herrscht. «Wie im Training zur Sache gegangen wird, hat mich zuerst geschockt. In jeder Einheit wird genau beobachtet, wer es verdient, zu spielen. Jedes Training ist so wie ein Test.» Feedbacks der Trainer bilden–wie in Übersee üblich–die Ausnahme. «Stattdessen musst du jeden Tag hart arbeiten. Du hast keine Ruhe.» Obwohl Dekumbis mit einer Grösse von 174 Zentimetern für einen Eishockeyspieler ziemlich klein gewachsen ist, konnte er überzeugen. «Vincent ist so schnell und dynamisch. Er hat die Gabe, zu skoren und Chancen zu kreieren», liess sich sein Headcoach Gabe Gauthier zitieren. «Die Schnelligkeit ist meine Stärke», weiss auch Dekumbis, der sich längst daran gewöhnt hat, die fehlende Masse anderweitig zu kompensieren.

Das Ziel vom Profi

Aber ob dies auch für die NHL, dem ultimativen Ziel von Dekumbis, reichen wird? Der Zuzwiler Kevin Fiala beispielsweise bestritt in ähnlichem Alter wie Dekumbis seine erste NHL-Partie. Oder anders formuliert: Der Weg ist für den Freiburger noch weit, sehr weit. «Der Vorteil von Vincent ist, dass er Zeit hat. Wenn er ins College wechselt, kann er bis ins Alter von 24 Jahren in der NCAA (Anm. d. Red.: Universitätsmeisterschaft) spielen. Die Ausgangslage ist eine andere als in der Schweiz. Der Stress ist geringer. Wenn du es hier mit 20 nicht in der NLA geschafft hast, ist der Zug abgefahren», sagt Vater Dekumbis.

Der Schützling weiss um seinen unorthodoxen Weg. «Es ist das, was ich tun will. Ich habe mir das alles gut überlegt.» Seine Zukunft sieht er deshalb in Übersee. «Es ist mein absoluter Wille, dort vom Eishockey leben zu können.» An ein Scheitern will er nicht denken. Am 1. Januar geht es zurück in die USA. Zunächst ans Allstar-Game und dann wieder nach Las Vegas. In die Stadt, in der bereits so mancher Spielertraum platzte. Dekumbis glaubt derweil fest an das grosse Los, die Karriere in Nordamerika. «Sollte ich in die Schweiz zurückkehren müssen, dann um hier professionell Eishockey zu spielen.»

Dekumbis ist der Topskorer im Dress der Las Vegas Storm. Bild zvg

«Wie im Training zur Sache gegangen wird, hat mich zuerst geschockt.»

Vincent Dekumbis

Spieler der Las Vegas Storm

Stationen

Von den Minis in die WSHL

Der am 11. November 1997 in Freiburg geborene Vincent Dekumbis stand als Dreijähriger erstmals auf dem Eis. BeiGottérondurchlief er von den Minis bis zu denTop-Juniorenalle Stufen, ehe er 2013 in Calgary im Swiss International Sports and Educations Center Aufnahme fand. Eishockey spielte Dekumbis zu jener Zeit unter anderem in derCanadien Sport School Hockey League (CSSHL), die in verschiedene Stufen aufgeteilt ist. Anlässlich eines Camps in Colorado wurde der Freiburger von Scouts der Las Vegas Storm entdeckt. Diese Organisation unterhält seit 2014 ein Team in derWestern States Hockey League (WSHL). Die Junioren-Liga wurde 1993 gegründet und hatte zunächst sechs Teams. Heute sind es 29 Mannschaften in vier Divisionen. Die Teams sind von der US-Westküste bis Missouri verteilt. Für die Storm erzielte Dekumbis bisher in 54 Partien 33 Tore und 24 Assists. Das nächste Ziel des 18-Jährigen ist dieNorth American Hockey League (NAHL), die vom US-Verband organisiert wird und ein höheres Niveau aufweist als die WSHL. In ferner Zukunft strebt der Stürmer dieNational Collegiate Athletic Association (NCAA)an. Die NCAA ist ein Freiwilligenverband, über den Colleges und Universitäten der USA und Kanadas ihre Sportprogramme organisieren. Der Universitätssport geniesst in Übersee grosse Beachtung, ist insbesondere im Basketball und Football sehr stark mediatisiert und populär.fs

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