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Dem Grossen Rat ist der Sonntag heilig

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Autor: Arthur zurkinden

Die Mehrheit des Grossen Rates ist der Ansicht, dass der Sonntag als Ruhetag genossen und das Familien- und Vereinsleben gepflegt werden soll. Auch sah sie nicht ein, dass Fernsehapparate, Möbel, das Futter für das Meerschweinchen usw. am Sonntag eingekauft werden müssen. So hat sie eine Motion von Emanuel Waeber (CVP, St. Antoni) und Jean-Denis Geinoz (FDP, Bulle) abgelehnt. Geschlossen dagegen waren wie erwartet die SP und das Mitte-Links-Bündnis. Und weil die bürgerlichen Parteien gespalten waren, kam es zur Ablehnung. Dafür waren die deutschsprachigen CVP- und FDP-Grossräte.

Neue Bedürfnisse

Emanuel Waeber wies auf die Revision des Bundesgesetzes hin, wonach die Kantone vier Sonntage bestimmen können, an welchen alle Geschäfte ohne Bewilligung ihre Tore öffnen können. Weil schon Nachbarkantone davon Gebrauch machen, wollte er, dass auch die Freiburgerinnen und Freiburger im eigenen Kanton zweimal pro Jahr am Sonntag einkaufen können, einmal in der Weihnachtszeit und einmal im Frühjahr, wenn zum Beispiel neue Produkte auf den Markt kommen. Er wollte nicht, dass die Freiburger von den Geschäften der Nachbarkantone abgeworben werden.

Grosse Konkurrenz für einheimische Bäcker

Opposition erfuhr Waeber aber auch aus dem eigenen Lager, z. B. von Denis Grandjean (CVP, Le Crêt). «Die Konsumenten können nicht mehr ausgeben, als sie verdienen», hielt dieser fest und kritisierte einen allgemeinen Sonntagsverkauf u. a. auch als eine grosse Konkurrenz für die kleinen Bäckereien, die am Sonntag geöffnet haben und die zum Überleben auf gute sonntägliche Umsätze angewiesen seien. Grandjean wollte wie andere auch eine «Amerikanisierung» im Kanton Freiburg verhindern.

SP-Sprecher Pierre Mauron erinnerte die CVP daran, dass sie die Familie als Kern der Gesellschaft betrachte und sich für Kinder und Familien einsetze. Deshalb konnte er nicht begreifen, weshalb gerade die CVP Sonntagsverkäufe verlange.

Parteikollegin Bernadette Hänni-Fischer (Murten) wies auf die vielen Sportanlagen und kulturellen Einrichtungen hin, die am Sonntag zur Verfügung stehen und genutzt werden sollten.

Nicole Aeby-Egger rief als Sprecherin des Mitte-Links-Bündnisses in Erinnerung, dass sich das Freiburger Stimmvolk seit 1996 schon dreimal gegen verlängerte Öffnungszeiten ausgesprochen hat. Und weil die Frage des Gesamtarbeitsvertrages mit dem Verkaufspersonal noch nicht geregelt ist, sprach sie sich klar gegen Sonntagsverkäufe aus.

Referendum wäre so gut wie sicher gewesen

Klar war für Raoul Girard (SP, Bulle), dass ein Ja zu allgemeinen Sonntagsverkäufen die Lancierung eines weiteren Referendums zur Folge hätte. «In der heutigen Wirtschaftskrise gibt es dringerende Themen als Sonntagsverkäufe», betonte er.

SVP-Sprecher Jean-Claude Rossier gab zwar zu bedenken, dass die Shops an allen Sonntagen des Jahres geöffnet haben, was andere Geschäfte als unlauteren Wettbewerb empfinden. Er verheimlichte aber nicht, dass seine Fraktion gespalten sei.

Lockerung für Ausstellungen und Messen

Nicht mehr gross in die Diskussion einmischen wollte sich Justizdirektor Erwin Jutzet. Bekanntlich empfahl der Staatsrat die Motion zur Annahme. Er wollte aber nur zwei statt wie ursprünglich verlangt vier Sonntage gewähren. Jutzet hielt fest, dass er das Reglement gelockert habe, was Ausstellungen oder Messen am Sonntag von gewissen Geschäften betrifft. Die Gemeinden können diesen Gechäften zwei Ausnahmebewilligungen pro Jahr erteilen, wenn sie diese Anlässe mit einem kleinen Fest verbinden.

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